Typ-1-Diabetiker sind auf ständige Insulinzufuhr angewiesen. Tragbare Insulinpumpen ermöglichen ihnen ein aktives und mobiles Leben. Mit der mylife YpsoPump führt derzeit der Schweizer Medizintechnik-Spezialist Ypsomed ein neues Modell auf dem europäischen Markt ein. Die Pumpe wiegt nur 83 Gramm, einschließlich der Batterie, ist 16 Millimetern dick und damit ist kompakt und bequem zu tragen.
Freudenberg Sealing Technologies und Schmierstoffhersteller Klüber Lubrication, die beide zur Freudenberg-Gruppe gehören, helfen dabei, die einwandfreie Funktion der Pumpe bis zur vorgeschriebenen Höchstlebensdauer von vier Jahren sicherzustellen. Schlüssel ist das Lube & Seal-Konzept der beiden Freudenberg-Unternehmen, welches auf das Zusammenspiel von Dichtung und Schmierstoff zielt.
Lebenswichtige Dosierung
Tragbare Insulinpumpen transportieren beständig das lebensnotwendige Insulin in den Körper. Die Dosierung muss dabei auf einen Mikroliter genau erfolgen, damit der Stoffwechsel des Patienten im Gleichgewicht bleibt. Dafür sorgt bei der neuen Pumpe von Ypsomed ein präzise arbeitender Antrieb, der einen Stempel in die austauschbare Insulinkarpule schiebt. Der vom Stempel zurückgelegte Weg bestimmt also die Fördermenge.
Gesteuert wird die Pumpe anhand des separat bestimmten Blutzuckerspiegels. Der Soll-Ist-Abgleich erfolgt anhand verschiedener Parameter, die in der Pumpe selbst ermittelt werden, vor allem über eine Kraftmessung im Antrieb. Für eine zuverlässige Messung und damit eine exakte Steuerung der Pumpe und Dosierung des Insulins ist es wichtig, dass bei allen Antriebskomponenten so wenig Reibung wie möglich entsteht.
Eine große Herausforderung bedeutet das vor allem für die Vorschubdichtung: Diese Stangendichtung sitzt auf der Antriebswelle (Gewindehülse) für den Stempel und dichtet das Innenleben des Antriebs zum Karpulenraum hin ab. So schützt sie vor dem Eindringen von Schmutzpartikeln oder Wasser.
Dicht durch Schmierstoff
Den Zielkonflikt zwischen minimaler Reibung und hoher Dichtigkeit löst Freudenberg Sealing Technologies durch die Kombination einer innovativen Dichtung mit einem Hochleistungsschmierstoff von Klüber Lubrication. Die Stangendichtung besitzt zudem eine besonders glatte und damit reibungsarme Oberfläche.
Ein von Freudenberg Sealing Technologies entwickeltes nanotechnologisches Verfahren verringert neben der Rauigkeit auch die Neigung des Elastomers, bei Stillstand des Geräts an der Gewindehülse stärker anzuhaften. Die mit diesem Verfahren behandelte Dichtung ermöglicht einen gleichmäßigen Drehmomentverlauf.
Ihr mit vier Tausendstel Newtonmeter ohnehin schon sehr geringes Reibmoment konnte durch die Applikation eines PFPE-Schmierstoffes (perfluorierte Polyetheröle) noch einmal halbiert werden. Diese Öle sind hinsichtlich Beständigkeit auch unter extremen Einsatzbedingungen klassischen Schmierstoffen überlegen und werden unter anderem in der Raumfahrt eingesetzt.
.jpg "Flanschen: Dichtheitsprüfung für Wasserstoff")
