Elektromotorische Prozessregelventile Schnell und präzise regeln

Mit der Markteinführung elektromotorischer Sitzventiltypen bietet Fluidikspezialist Bürkert fortan ein komplettes Prozessregelventil an.

Bild: Bürkert
14.12.2015

Elektromotorische Antriebe bieten als einfache, intelligente Systeme vielfältige Möglichkeiten zur Prozessoptimierung. Mit den elektromotorischen Sitzventiltypen 3360/3361 bietet Fluidikspezialist Bürkert fortan ein komplettes Prozessregelventil an. Mögliche Einsatzgebiete: Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Regelgenauigkeit und Prozessstabilität sowie Anwendungen, bei denen ein Betrieb ohne Druckluftsystem gefordert ist.

Die Besonderheit der Produktfamilie liegt in der Leistungsstärke, die vergleichbar ist mit pneumatischen Antrieben. Mit einer Stellgeschwindigkeit von 6 mm/s und einer Schließzeit von unter vier Sekunden greift Bürkert die bisherige Schwachstelle vieler elektromotorischer Prozessventile mit geringen Stellgeschwindigkeiten von 0,1 … 3 mm/s auf. Je nach Kundenanforderung lässt sich bei den Typen 3360/3361 die Stellgeschwindigkeit anwendungsspezifisch einstellen, eine elektrische Hub- und Schließbegrenzung definieren und Endpositionen sanft anfahren.

Weiteres Merkmal der elektromotorischen Ventile ist, dass diese im Vergleich zu pneumatischen, federbalancierten Antrieben nahezu verzögerungsfrei und ohne Überschwingung die gewünschte Position anfahren und unabhängig vom Mediendruck stabil halten. Bei einem Energieausfall kann die Sicherheitsstellung über den optionalen Energiespeicher Safepos Energy-pack angefahren werden. Eine zusätzliche Handnotverstellung ist ebenfalls vorhanden. Steigende Kundenanforderungen hinsichtlich Diagnose von Prozess- und Ventildaten (Trend „Industrie 4.0“) sowie eine optimale Integrierbarkeit in ein zentrales Firmennetzwerk werden mit dem Bürkert-Ventil-Typen 3360/3361 gewährleistet.

Anwendungsschwerpunkte

Bürkert richtet sich mit der Entwicklung der elektromotorischen Prozessregelventile zum einen an die Bereiche, in denen der Einsatz von Druckluft nicht gewünscht oder möglich ist. Dies sind beispielsweise großflächige Lagersysteme mit langen Distanzen zu einzelnen Ventilen oder Anlagen zur mobilen und dezentralen Trinkwasseraufbereitung. Auch bei Anwendungen mit hohen Anforderungen an Regelpräzision und -geschwindigkeit bei gleichzeitig geringer Totzeit wie in Motorenprüfständen kommt die Neuentwicklung zum Tragen. Besonders geeignet sind die elektromotorischen Prozessregelventile für die exakte Regelung der Medientemperatur mittels Wärmetauscher in modernen N&G-Anlagen. Die Antriebsoberfläche ist nach hygienischen Punkten anhand der EHEDG-Richtlinie gestaltet. Raue Umgebungen sind für das robuste Gehäuse mit Schutzart IP65 / IP67 kein Problem.

Aus wirtschaftlicher Sicht profitieren Anwender von geringeren Energiekosten und Einsparungen bei der Gesamtanlage. Geringere Energiekosten deshalb, weil keine teure Druckluft erforderlich ist. Bezogen auf die Gesamtanlage kann mit dem Einsatz der neuen Prozessregelventile komplett auf ein Druckluftsystem verzichtet, dieses entlastet oder rückgebaut werden. I/P-Schaltschränke entfallen ebenso wie pneumatische Steuerleitungen im Feld.

Technische Daten

Zur Markteinführung sind die neuen Ventile von Bürkert als Schrägsitz- (Typ 3360) und Geradsitz-Prozessregelventil (Typ 3361) in Anschlussnennweiten von DN15 bis DN50 erhältlich. Mögliche Medien sind Gase, Flüssigkeiten und Dampf mit Medientemperaturen von -10 bis 185 °C. Der Betriebsdruck liegt bei bis zu 16 bar. Mögliche Anschlüsse sind Flansch, Muffe, Schweiß und Clamp. Die Kvs-Werte gehen von 0,1 bis 37 m3/h. Als elektrische Versorgungsspannung werden 24 V DC benötigt. Nach der Einführung werden die neuen elektromotorischen Prozessregelventile konsequent weiterentwickelt. Geplante Ausbaustufen sind ein Prozessregler, Membranventile, Anschlussnennweiten bis DN100, eine Auf/Zu-Lösung sowie, neben Ethernet, Profinet und Modbus, eine Anbindung an weitere Feldbussysteme.

In puncto Kommunikation setzten die motorischen Prozessregelventile konsequent auf die neue Efficient Device Integration Platform (EDIP). EDIP umfasst eine Vielzahl an Funktionen, abgestimmte HMI-Geräte und weitere Services, die die Systemintegration neuer Geräte erleichtert. Durch die kostenlose Bürkert-Software Communicator sind Diagnosefunktionen sowie Alarmmeldungen für kundenspezifische Parameter möglich.

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