Die Kunst des Pulververmischens hat eine lange Geschichte. Schon früh wurden Pulverpartikel durch Zerkleinern und Vermischen gleichzeitig bearbeitet. Auf diese Weise wurden das Zerkleinern und das Schüttgutmischen gleichzeitig erledigt. Aus wissenschaftlicher Sicht wurden noch weitere Veränderungen an den Pulverpartikeln vorgenommen. Elektronenmikroskopische Untersuchungen zeigen, dass Pulverpartikel im Mischprozess vielfältige Veränderungen durchlaufen, wie Desagglomeration, Abrundung oder Benetzung.
Überall dort, wo pulverige Güter verarbeitet werden, treten Stäube auf. Ihre unangenehme Eigenschaft ist, dass sie durch kleinste Leckagen entweichen können, beispielsweise aus Big Bags, Mischern, Silos, Rohrleitungen oder Abfüllanlagen. Stäube können lange in der Luft schweben und sich überall ablagern, bevorzugt auf horizontalen Flächen. Im Falle eines Luftzugs wirbeln sie erneut auf und schweben wieder in der Luft. Manche Stäube sind hygroskopisch; sie absorbieren Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft und benetzen alle Flächen, auf denen sie sich ablagern, was die Reinigung erschwert. Stäube können korrosiv, oxidierend, brennbar und sogar explosiv sein, besonders wenn sie organischen Ursprungs sowie sehr fein und trocken sind. In der Arbeitsumgebung sind Stäube immer lästig, sie beeinträchtigen unser Wohlbefinden und reizen die Atemwege. Austretende Stäube sind teuer, da sie Materialverlust darstellen und Entsorgungskosten verursachen. Pulverige Güter wie backfertige Mehle, Dessertprodukte, Instantgetränke und Sportlernahrung, die von Konsumenten endverbraucht werden, sind in der Regel staubarm oder staubfrei.
Stäube binden & Schüttgüter sanft befeuchten
Staubbindung durch Benetzung kann schonend und wirksam in Amixon-Mischern erfolgen. Staubemissionen lassen sich vermeiden, indem man staubfeine Partikel miteinander agglomeriert oder sie an größere Partikel anhaftet. Schon kleinste Mengen einer Flüssigkeit – wie niederviskose Öle mit geringer Oberflächenspannung – können dabei hilfreich sein. Voraussetzung ist, dass die Flüssigkeit gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche des Schüttguts verteilt wird. Zweistoffdüsen, auch Atomizing Nozzles genannt, können geeignete Flüssigkeiten mikrofein vernebeln. Besonders hilfreich ist es, dass diese Düsen das Mischgut fluidisieren.
Staubentstehung kann innerhalb des Schüttguts vermieden werden, indem Abrieb an den Partikeln vermieden wird. Hier deutet sich ein Zielkonflikt an: Einerseits soll durch Produktverströmung eine ideale Homogenität erreicht werden, andererseits sollen die Partikel, wenn sie sich relativ zueinander bewegen, nicht brechen, zerkleinern oder verrunden. Dieses Problem kann gelöst werden, indem eine ideale Mischgüte bei minimaler Energieaufwendung erreicht wird. Ein KoneSlid-Mischer aus dem Hause Amixon realisiert schonendes Pulvermischen. Das dauert nur 30 bis 120 Sekunden. Diese Mischer werden bevorzugt eingesetzt, wenn viele sprühgetrocknete Agglomerate am Mischprozess beteiligt sind, wie beispielsweise Milchpulverderivate für diätetische Nährmittel wie Babynahrung, Wirkstoffe aus der Gefriertrocknung, Instantgetränke, Eistee, Cappuccino, aber auch medizinische Wirkstoffe, biologische Substrate und Enzyme. KoneSlid-Mischer erzielen in sehr kurzer Zeit ideale Mischgüten, und auch der Entleervorgang ist nach wenigen Sekunden abgeschlossen.