In zunehmend komplexen Anlagen werden Fehler immer schwerer zu durchschauen, und die Suche nach ihnen kann sich mühsam gestalten. Digital vernetzte Sensoren besitzen für diese Aufgabe das Potenzial echter Wettbewerbs- und Kostenvorteile. Immer vorausgesetzt, ihre Daten werden für Diagnose und Wartung genau ausgelesen, idealerweise personalisiert und inhaltlich passend. Ob Gerätezustand, Alarme, eine Kalenderübersicht oder die Historie benötigt werden: Auf der digitalen Wartungsplattform vCare entscheidet der Anwender, was er auf seinem Bildschirm sieht. Das gibt Freiraum für Weiterentwicklung mit dem wachsenden Angebot.
Die Chancen, die in der Prozessindustrie durch die digitale Verbindung ihrer operativen Produktionswelt und der kommunikativen IT-Welt in der Cloud entstehen, zeigen sich schon an wenigen Fakten. Maschinen werden instandgehalten, bevor ein teurer Störfall eintritt. Reinigungs- oder Rüstzeiten optimieren sich stetig, und flexible Produktion ist zu beinahe den gleichen Konditionen zu haben wie denen von Massenware.
Der schmale Grat, den es dabei zu meistern gilt, liegt zwischen Innovationsbereitschaft und Kostenrisiko. Viele Industrie-4.0-Initiativen generieren womöglich hohe Investitionen, die am Ende die Entwicklung bremsen. Denn nicht jedes Unternehmen hat Bedarf an allen Disziplinen oder muss alle Fähigkeiten beherrschen. Vielmehr kommt es darauf an, das wirklich Benötigte zu identifizieren und sich auf die Module zu fokussieren, die echten Nutzen bringen.
Bluetooth schlägt die Brücke zur Industrie-4.0-Anlage
Feldgeräte an sich sind schon intelligente Systeme und stecken voller wichtiger Informationen – sowohl über die Prozesse, in denen sie eingesetzt werden, als auch über ihren eigenen Status. Wie diese Daten genutzt und in Steuerungssysteme eingebunden werden können, liegt im Entscheidungsbereich der Anwender. Im besten Fall ermitteln die Geräte prozessrelevante Daten und visualisieren sie übersichtlich. Durch vorausschauende Wartung und Instandhaltung können Ausfall- und Stillstandszeiten wirkungsvoll minimiert werden.
Zunächst müssen diese Daten jedoch zugänglich gemacht werden. Gerade in weitläufigen Anlagenarealen, bei verteilten oder gar mobilen Produktionsstätten und Anwendungen kann sich die Kommunikation über Bluetooth als wichtige Brückentechnologie hin zur Industrie-4.0-Anlage erweisen. Vega bietet die drahtlose Übertragung daher schon heute für alle Sensoren mit PLICSCOM-Displays und damit beinahe sein gesamtes Sensorik-Portfolio als Option an. Weil die technische Voraussetzung mit Blick auf zukünftige Entwicklungen modular aufgebaut ist, heißt dies, dass Bluetooth schon heute für den Großteil aller im Markt befindlichen Vega-Sensoren nachträglich leicht zu integrieren ist.
Ist eine Reichweite von 25 bis maximal 50 m gewünscht, so ist der Zugang zum Feldgerät kaum einfacher und vor allem kostengünstiger zu denken. Bei Bluetooth fallen keine Lizenzgebühren an. Die Kommunikationsoption ist global, auf dem ISM-Band bei 2,4 GHz, verfügbar. Weil ihre Wurzeln im Consumer-Bereich liegen, sind zudem die benötigten Endgeräte zur Anlagenbedienung bereits an unzähligen Orten vorhanden.
Leicht lassen sich auch weitere Feldgeräte integrieren und automatisch verbinden. Bluetooth ermöglicht neben der Messwertübermittlung die Übertragung von Alarmen bei kritischen Werten und auch die Fernkonfiguration von Anlagen, alles bequem via PC oder Smartphone. Das Resultat: entscheidende Kostenersparnisse für Service-Einsätze und bessere Kontrolle über das gesamte Feldequipment.
Monitoring passend gemacht
Mit dem Monitoring der Prozess- und Gerätedaten durch vCare bietet Vega ein mitwachsendes Konzept, um die für Industrie 4.0 benötigten Informationsströme zum Fließen zu bringen. Dabei steht die einfache Durchführbarkeit im Vordergrund. Diese soll sich bereits durch die Verwendung von Einfachem und Bewährtem ausdrücken. Techniken und Komponenten, die aus dem täglichen Leben bekannt sind, vielseitige drahtlose und drahtgebundenen Übertragungsmöglichkeiten sowie Smartphones oder Tablets gehören dazu.
Als eine zentrale Maintenance- und Monitoring-Plattform, eingebettet in das Anwenderportal myVega, zeigt vCare alle wichtigen Sensorinformationen übersichtlich auf dem PC-Bildschirm. Die Daten sind in der geschützten Cloud verankert. So liefert sie Prozessinformationen – gefiltert nach Relevanz oder Präferenz – und differenziert nach dem jeweiligen Sensor. Auch Alarmhinweise und Lösungsvorschläge werden zum richtigen Zeitpunkt bereitgestellt, um Anlagen wirtschaftlich und vorausschauend fahren zu können.
Zudem liefert die Plattform allgemeine Geräteinformationen, aber ohne lästiges Nachschlagen. Das Besondere: Spezifische Informationen bleiben – passend zum jeweiligen Gerät – spezifisch. Allgemeines gibt es als Add-ons leicht verständlich aufbereitet. Zusätzliche und neue Informationen können auf der vCare-Plattform flexibel nach Bedarf „zugebucht“ werden.
Schlüsselfrage Sicherheit
Sicherheit besitzt bei der Datenübertragung sowie in der Cloud einen hohen Stellenwert, geht es doch immer um sensible Nutzerdaten. Diesem Umstand begegnet Vega mit umfangreichen Schutzmaßnahmen. Vor Beginn der Datenübertragung findet eine Verschlüsselung der Gerätekommunikation und Authentisierung der Geräte im Netzwerk statt. Mit dem digitalen Angebot „PINs & Codes“ lassen sich Gerätezugangsdaten zusätzlich zentral im Portal speichern und schützen. Fällt einmal ein Bediengerät aus, ermöglicht „PINs & Codes“ das Weiterarbeiten ohne aufwendige Neueingabe.
Im Hintergrund werden die Zugangsdaten aller Sensoren durch einmalige Anmeldung im myVega-Portal selbstständig synchronisiert. Auch zusätzliche Bediengeräte werden automatisch synchronisiert und können damit sofort auf alle Sensoren zugreifen. So kann auch hier die digitale Vernetzung schrittweise aufgebaut werden. Erste Praxiserfahrungen werden zeigen, was exakt Sicherheit bietet oder aber einen echten Wettbewerbsvorteil. Auf der Basis lässt sich dann mit minimierten Risiko komfortabel und in der richtigen Größe weitermachen.