Alle Schrumpfpacker von KHS sind nun mit Folien aus 100 Prozent Recyclingmaterial kompatibel. Damit will das Dortmunder Unternehmen vor allem steigenden Verbraucheransprüchen nach mehr Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich begegnen.
Diese Anforderungen beziehen sich dabei weniger auf Kunststoffe per se, sondern vielmehr auf deren Entsorgung und Recycling, wie Martin Thyssen, Verpackungsexperte für Kartonage, Papier und Schrumpffolie bei KHS, weiß: „Verbraucher, Handel sowie die Lebensmittel- und Getränkeindustrie fordern zunehmend umweltfreundliche Verpackungslösungen, die nicht nur recycelbar sind, sondern auch aus Recyclingmaterial bestehen.“
Mit der nun möglichen Verarbeitung von 100 Prozent rezyklierter Folie will KHS diesen Forderungen begegnen.
Rezyklateinsatz bei Bestands- und Neumaschinen
Der Einsatz nachhaltiger Folie ist ab sofort auf allen KHS-Schrumpfpackern der Modellreihen TSP, WSP, SP und PSP möglich. Aufgrund ihrer modularen Bauweise lassen sich Bestandsmaschinen dabei unkompliziert anpassen. Verwendet werden können sie sowohl für PET- und Glasflaschen als auch für Getränkedosen.
Für Hersteller, die mit eigenen Folienlieferanten zusammenarbeiten, bietet KHS einen zusätzlichen Service: „In unserem hauseigenen Labor können wir die gewünschten Folien dahingehend überprüfen, ob sie mit unseren Maschinen kompatibel sind“, sagt Thyssen. Zudem stehen KHS-Servicetechniker Anwendern bei der direkten Inbetriebnahme vor Ort oder via Remote Services zur Seite.
Vorbereitung auf schärfere Verpackungsgesetze
Recycelte Folien zu verwenden, kann sich für Anwender in mehrfacher Hinsicht auszahlen. Thyssen erklärt: „Zum einen reduziert sie im Vergleich zu Neumaterial den CO2-Fußabdruck laut Marktinformationen verschiedener Folienhersteller um bis zu 65 Prozent und trägt somit zu einer signifikanten Ressourceneinsparung bei.“ Zum anderen kämen Abfüller den geplanten Gesetzesänderungen einiger Länder hinsichtlich fester Quoten zuvor.
In Großbritannien beispielsweise müssen Kunststoffverpackungen bis April 2022 einen Rezyklatanteil von mindestens 30 Prozent aufweisen. Und in Frankreich gilt schon seit dem 1. Januar 2021 verpflichtend, dass Kunststoffverpackungen zu mindestens 50 Prozent aus Post-Consumer-Recyclingmaterialien bestehen müssen. In beiden Staaten drohen Unternehmen bei Unterschreitung der Quoten erhöhte Steuerzahlungen.
Teurer, aber lohnenswert
Zwar ist der Einsatz von Folien aus recyceltem Material im Vergleich zu herkömmlicher Neuware kostenintensiver. So betragen die Mehrkosten bei einem Anteil von 50 Prozent rPE erfahrungsgemäß bis zu zehn Prozent und bei 100 Prozent rpE bis zu 15 Prozent.
Thyssen ist sich jedoch sicher, dass die Vorteile durch nachhaltige Folie den erhöhten Kosteneinsatz schlagen – insbesondere dann, wenn gesetzliche Unterschreitungen künftig mit zu zahlenden Umweltsteuern einhergehen. Und natürlich spielt auch die Botschaft eine Rolle: „Mit der Verarbeitbarkeit von Folien aus 100 Prozent Recyclingmaterial geben wir ein deutliches Zeichen für den Schutz der Umwelt“, sagt der Verpackungsexperte.