Um durch Instandhaltung Prozesse zu verbessern, müssen sämtliche Informationen über den Zustand von Maschinen und Anlagen schnell zur Verfügung stehen. Im Hinblick auf diese Aufgabenstellung hat der Ultraschallmesstechnik-Anbieter Sonotec das neue Sonaphone entwickelt. Seine robuste Tablet-Form mit einem 5-Zoll-Display und Touchscreen beinhaltet neben Software für die vorbeugende Instandhaltung auch eine neuartige Messtechnik sowie ein neues Sensorkonzept mit einem größeren Frequenzbereich.
Frequenzen erfassen und bewerten
Der große Frequenzbereich der neuen Sensorik erschließt neue Einsatzgebiete für das Prüfgerät. „Konnte man mit den alten Sonaphone-Prüfgeräten nur einen Ton hören, hört man mit dem neuen Sonaphone jetzt die Musik von Strömungen und Körperschall“, erklärt Prof. Peter Holstein, Leiter für Strategische Entwicklung bei Sonotec. „Mit dem neuen Gerät bewerten wir alles, was im Ultraschallfrequenzbereich von 20 bis 100 kHz geschieht.“ Damit sei nicht nur eine Ortung, sondern auch eine Bewertung der Lecks möglich.
Früher sei das nicht machbar gewesen. Ein Leck ließ sich lediglich feststellen, jedoch nicht bewerten. Mit dem neuen Ultraschallprüfgerät und seinen smarten Features erweitert sich das Anwendungsspektrum laut Hersteller wesentlich. Zudem können Fehlerquellen ausgeschlossen werden, weil der gesamte Frequenzbereich visualisiert werden kann.
Für die Entwicklung des neuen Geräts hat Sonotec die Zielgruppen hinsichtlich ihrer Aufgabenstellungen befragt. Viele Instandhalter und Serviceunternehmen äußerten den Wunsch, Leckagen zuverlässig bewerten und Einsparpotenziale abschätzen zu können. Dazu steht den Anwendern nun zum einen eine neue Hardware zur Verfügung, zum anderen einer Software mit einem zum Patent angemeldeten Verfahren zur Klassifizierung und Bewertung von Leckagen. Ergänzt wird dieses Paket durch intuitiv bedienbaren Apps. Diese Kombination ermöglicht die papierlose Dokumentation sowie das Speichern und Ergänzen der Prüfwerte durch Pegelverläufe, Spektrogramme, Fotos, Geräuschaufnahmen, Sprachmemos und Kommentare. Prüfberichte lassen sich mit dem Sonaphone einfach und schnell erstellen und je nach Bedarf mit einer PC-Software weiterverarbeiten.
Vielseitige Anwendungsfelder
„Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die als rein analoge Prüfgeräte nur interpretierbare Daten lieferten, ist das neue Sonaphone ein digitales Messgerät, das vergleichbare Messdaten ausgibt“, sagt Holstein. Es gestattet die schnelle und einfache Erfassung des Zustands von Maschinen und Anlagen und deren unmittelbare Auswertung. Dabei eignet sich das Gerät nicht nur für die Lecksuche und -bewertung. Es dient auch zur Dichtheitsprüfung druckloser Systeme und der Maschinendiagnose durch die Kontrolle von Lagern. Auch zur elektrischen Inspektion durch das Erkennen von Teilentladungen sowie zur Ventil- und Kondensatableiterprüfung kann das Gerät genutzt werden. Dabei verringert das Sonaphone Ausfallzeiten, hilft, Energiekosten zu sparen und verbessert damit die Effizienz der gesamten Anlage. Die Mobilität des Geräts stellt außerdem einen Schritt in Richtung Instandhaltung 4.0 dar.
Prüfen per App
Neben den bekannten Funktionen- bieten die Apps des Geräts viele neue Möglichkeiten für Prüfer. Die Level Meter App kann in Kombination mit den Luft- und Körperschallsensoren für die unterschiedlichen Anwendungsfälle eingesetzt werden. Die Software zeigt Prüfdaten und spektrale Funktionen an, speichert sie und erlaubt die Langzeitmessung. Mit einer Kamera kann der Zustand der Anlage dokumentiert werden. Eine Sprachaufzeichnungsfunktion erlaubt die Kommentierung der Situation vor Ort mittels Voice-Meo. Darüber hinaus können selbstverständlich alle Sensordaten sowie die berechneten Werte aufgezeichnet, archiviert, verglichen und visualisiert werden. Der Anwender profitiert damit von genaueren Daten, auf die er einfacher zugreifen kann, sowie einem komfortableren Handling.
Mit der App Leak Expert lassen sich Lecks bewerten. Basierend auf Methoden der Strömungsakustik entwickelte Sonotec ein neues Verfahren zur Klassifizierung und Bewertung von Leckagen. Ergebnis der zum Patent angemeldeten Methode sind plausible Werte für die Leckgrößenklassifizierung. Der Prüfer erhält nach dem Prüfvorgang einen strukturierten Bericht über alle erfassten Leckagen.
Die Software verfügt zudem über Prüfroutinen, mit denen sie den Prüfer durch die Messungen geleitet und ihm vorgibt, welche Schritte als nächstes durchzuführen sind. Neben der Leckgröße können zu einer Leckage unter anderem auch die genaue Position des Messpunktes, Pegelverläufe, Spektroramme, Fotos, Kommentare und Sprachaufzeichnungen abgespeichert werden. Prüfrouten lassen sich so übersichtlich verwalten und der Reparaturstatus von Maschinen und Anlagen jederzeit überblicken.