Das Handling von korrosiven oder leichtentzündlichen Medien wie Lösemittel ist heikel, da sie die elektrostatische Aufladung und das Entstehen von entzündlichen Dämpfen begünstigen. Unkontrolliertes und schlagartiges Entladen kann zum Entzünden ganzer Anlagen führen. Nicht nur die Absicherung gegen Lieferausfälle, sondern auch die Sicherheit des Bedienpersonals stehen daher beim Anlagenbetrieb im Vordergrund.
Elektrostatik gezielt ableiten
Leitfähige Mehrwegeventil-Blöcke der Baureihe PC50 iComLine und Tubestar-Schläuche von Gemü reduzieren das Risiko von derartigen Entzündungen. Dem Fluorpolymer wird im Produktionsprozess Kohlenstoff zugesetzt, um die Leitfähigkeit der Komponenten zu erreichen und die elektrostatischen Aufladungen gezielt über diese leitfähigen Komponenten abzuführen. Die genannten Mehrwegeventil-Blöcke werden individuell konzipiert und nach Kundenwunsch gefertigt.
Der leitfähige Ventilkörper aus PTFE soll die Kombination verschiedener Anschlussarten in unterschiedlichen Nennweiten ermöglichen. Zudem seien wahlweise manuelle oder pneumatische Antriebsvarianten sowie Sensorik integrierbar. Die Mehrwegeventil-Blöcke PC50 iComLine können in der leitfähigen Ausführung bei einem Betriebsdruck von 4,2 bar sicher betrieben werden und sollen in Verbindung mit den Tubestar-Schläuchen eine optimale Ableitfähigkeit elektrostatischer Ladungen gewähren. Die Leitfähigkeit bewegt sich dabei zwischen 105 und 108 Ohm.
Blick ins Schlauchinnere möglich
Die Gemü Schläuche sind in den Werkstoffen PFA und PTFE erhältlich. Auf Anfrage kann die Variante aus PTFE auch FDA-konform ausgeführt werden. Die aus Perfluoralkoxy (PFA) bestehenden Schläuche sind sowohl in medienberührender als auch in nicht-medienberührender Variante verfügbar. Dabei ist die medienberührende Variante aufgrund des enthaltenen Kohlenstoffs wie auch die Mehrwegeventil-Blöcke selbst undurchsichtig schwarz.
Bei der nicht-medienberührenden Ausführung wird durch ein spezielles Verfahren nur an der Oberfläche ein leitfähiger Streifen eingebracht. Das ermöglicht laut Hersteller zum einen, das Medium im Inneren des Schlauchs visuell zu überwachen und gewährleistet zum anderen ein hohes Maß an Partikelfreiheit, da das Medium lediglich mit dem hochreinen PFA in Berührung kommt. Die antistatischen Schläuche sind in den Größen 1/4“ bis 1 ¼“ verfügbar. Weitere Größen oder Wandstärken seien auf Kundenwunsch erhältlich.