Die beim Zuckerhersteller vorhandenen Sichter waren für einen Durchsatz von 30 t Kristallzucker pro Stunde bei fünf Trennschnitten ausgelegt, wobei die benötigte Produktqualität für das unterste Deck mit einem Trennschnitt von 0,2 mm nicht erreicht wurde. Da nicht nur die alten Anlagen, sondern auch das Gebäude bereits stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, sollte die neue Variante möglichst wenig Schwingungen auf das Gebäude übertragen und gleichzeitig die Effizienz des Siebprozesses steigern.
Die Entscheidung fiel letztlich auf Maschinen mit direkt erregten Siebgeweben des Herstellers Rhewum. Um einen geeigneten Ersatz für die Sichter zu finden, führte das Unternehmen zunächst Versuche in seinem Technikum durch. Hierbei legte der Anbieter verfahrenstechnisch relevante Parameter der Siebmaschinen fest – unter Berücksichtigung der Fehlkornwerte für zahlreiche Zuckersorten.
Sichter vs. Sieb
Die Ergebnisse der Vibrationssiebmaschinen WA und WAU konnten technisch überzeugen. Zwar warteten die alten Sichter mit überschaubaren Investitionskosten bei hohen Durchsätzen auf kleinem Raum auf. Dennoch schnitten die in der Investition teureren, direkt erregten Siebmaschinen im Gesamtkostenvergleich sowie der Siebeffizienz deutlich besser ab.
Während sich die Siebgewebe bei den Sichtern oft und schnell durch Steckkorn zusetzten und somit die nutzbare Siebfläche beeinträchtigten, besitzen die direkt erregten Siebmaschinen einstellbare automatische Abreinigungszyklen. Weiter hatten die vorherigen Maschinen eine kürzere Nutzungsdauer sowie einen höheren Wartungsaufwand, beides aufgrund der stärkeren Abnutzung der Maschinenteile. Dadurch bestand zusätzlich die Gefahr, dass durch Risse in den Kompensatoren explosiver Zuckerstaub austreten konnte.
Dagegen liegt der Vorteil der direkt erregten Siebmaschinen darin, dass nur die Siebgewebe in Schwingung versetzt werden, das Gehäuse aber statisch bleibt. Das schont die Anlage und das Gebäude und erlaubt staubdichte Anschlüsse.
Letztendlich überzeugten den Zuckerproduzenten neben den technischen Vorteilen auch die Wirtschaftlichkeit. So sollen die höheren Investitionskosten bereits nach einem Jahr durch geringere Betriebskosten ausgeglichen worden sein.