Unsicherheit und Materialengpässe Sinkende Stimmung: Erwartungen im Maschinenbau werden schlechter

Die Auftragsbücher sind voll wie nie, doch fehlendes Material wird zum Problem.

Bild: Ifo Institut
20.07.2022

Die Erwartungen der deutschen Maschinenbauer für ihr Geschäft in den kommenden sechs Monaten sind gesunken. Der Wert sank im Juni auf minus 23,3 Punkte, nach minus 17,9 im Mai. Das geht aus der Umfrage des Ifo Instituts hervor.

Über 90 Prozent der Maschinenbauer meldeten einen Mangel an Vorprodukten. Auch der Fachkräftemangel ist wieder ein zunehmendes Problem. Das sagten 39 Prozent der befragten Unternehmen. Ihre Geschäftslage bewerten die Maschinenbauer etwas schlechter, aber immer noch positiv. Der Wert fiel auf plus 39,9 Punkte, nach plus 40,5 im Mai. Der Auftragsbestand hat eine Reichweite von 6,5 Monaten. Die Auftragsbücher sind damit so voll wie nie.

„Grund hierfür sind die Störungen in den Lieferketten, die eine zügige Abarbeitung von Aufträgen verhindern“, sagt Bunde. Die Unternehmen wollen ihre Produktion wieder stärker ausweiten. Der Indikator blieb konstant bei 20,3 Punkten. Im April waren es 15,5.

Die Punkte sind netto Prozentpunkte auf einer Skala von plus 100 bis minus 100. Wenn alle Firmen positiv gestimmt sind, liegt er bei plus 100. Sind 90 Prozent positiv und 10 Prozent negativ gestimmt, liegt er bei plus 80. Neutrale Antworten werden nicht berücksichtigt.

„Der Einbruch der Erwartungen dürfte zurückzuführen sein auf die andauernden Materialengpässe und die Unsicherheit über die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine“, sagt Nicolas Bunde, Branchenexperte am Ifo Institut.

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