Für Frimo, den Hersteller von Systemlösungen zur Fertigung von Kunststoffkomponenten, ist es besonders wichtig, Innovationen in allen Bereichen selbst voranzutreiben und nicht zu stark von externen Dienstleistern abhängig zu sein. Aus diesem Grund ist auch der Schaltschrankbau nach wie vor wichtiger, interner Bestandteil von Frimo. Dort hat man schon immer Wert auf einen komplett steckbaren Schaltschrank gelegt, für alle Schränke, die nicht ohnehin direkt am Maschinengestell sitzen. Das ermöglicht eine schnelle und sichere Inbetriebnahme bei den Kunden. In der Vergangenheit realisierte man dies mit schweren Industriesteckverbindern in Schraubanschlusstechnik, die in einem Schottwandaufbau seitlich am Schaltschrank platziert wurden. Diese extra Anschlusshaube hatte den Nachteil, dass sie zusätzliche Kosten verursachte und vor allem eine aufwendige, interne Verkabelung notwendig machte. Damit standen den Vorteilen des steckbaren Konzeptes aus der Fertigungssicht durchaus einige Nacheile entgegen.
Kostenoptimiert und bedienerfreundlich
In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Vertriebsingenieur Erich Bubeneder von der Firma Ilme wurde daher ein neues, steckbares Konzept entwickelt. Dabei kam es Frimo zugute, dass man bereits durch andere Optimierungen Platz im Inneren des Schrankes zur Verfügung hatte. Im Ergebnis konnte das Schaltschrankeinbausystem COB von Ilme sehr gut genutzt werden, sodass alle Steckverbinder komplett im Schrank verschwanden. Dadurch konnte nicht nur die komplette Anschlusshaube eingespart werden, sondern gleich auch noch die Steckverbindergehäuse, da die Schutzfunktion ja nun vom Schrank übernommen wurde. Als Transportschutz für die Kabel werden lediglich Kunststoffkappen von Ilme als Tüllengehäuse verwendet, die dann vor Ort auf die Buchseneinsätze im COB-System aufgesteckt und verriegelt werden. Hier waren die Mitarbeiter von Frimo erst skeptisch, ob dieser Transportschutz tatsächlich ausreicht, da man ja massive Aluminiumdruckgussgehäuse gewohnt war, aber tatsächlich gibt es bislang kein einziges Problem mit dieser kostenoptimierten Lösung, wie der Geschäftsleiter Christoph Dürager bestätigt.
Das COB-System lässt sich einfach horizontal oder vertikal auf die Tragschiene aufschnappen und weist eine hohe mechanische Stabilität auf. Man kann beliebige Steckverbindereinsätze nutzen, außerdem ist das System aufklappbar für eine besonders einfache Verdrahtung und Prüfung im eingebauten Zustand.
Innovative Schnellanschlusstechnik
Auch bei der Anschlusstechnik schwenkte man bei der Gelegenheit um, weg von der konventionellen Schraube, hin zur innovativen Schnellanschlusstechnik Squich. Bei dieser Anschlusstechnik handelt es sich um eine im Auslieferungszustand geöffnete Käfigzugfeder, die man mittels eines integrierten Betätigungsknopfes verriegeln kann. Somit ist auch der werkzeuglose Anschluss von flexiblen Leitern ohne Aderendhülse möglich, da man die Feder nicht mit dem Leiter öffnen muss. Weiterhin ist die Bedienung sehr intuitiv, da es schlicht nur eine mögliche Einführstelle für den Leiter gibt und die Betätigung des Knopfes quasi automatisch erfolgt, wenn man merkt, dass der eingeführte Leiter noch nicht geklemmt wurde. Somit ist trotz modernster Anschlusstechnik im weltweiten Servicefall kein Bedienungsproblem zu erwarten. Weiterhin sind natürlich die bekannten Vorteile der Käfigzugfeder vorhanden, etwa der vibrationsfeste, wartungsfreie Anschluss. Außerdem hat man durch den Betätigungsknopf eine optische Kontrolle, ob die Klemmstelle geöffnet oder geschlossen ist und durch den integrierten Messpunkt sind auch Testmessungen oder die Fehlersuche im angeschlossenen und verdrahteten Anbaugehäuse problemlos möglich.
Aus Fertigungssicht ist aber die Schnelligkeit sicherlich noch das stärkste Argument für diese Technik. Dies bestätigt eindrucksvoll Herr König aus der Konstruktion von Frimo: „Wir haben durch unseren neuen Schaltschrankaufbau mit dem Einbausystem COB und den Einsatz der Squich-Anschlusstechnik nicht nur die Materialkosten gesenkt, auch die Verdrahtungszeit wurde tatsächlich halbiert! Und dabei blieben alle Vorteile eines steckbaren Konzeptes für die Inbetriebnahme erhalten“.