Im Sommer und Winter geht es in den großen Städten heiß her: Extreme Temperaturen und viele Menschen auf engstem Raum. Man sollte meinen, dass dem ein oder anderem in der Hitze des Gefechts schon bei nichtigen Anlässen die Hutschnur platzt und sich womöglich in Form von Vandalismus ein Ventil verschafft.
Die Kriminalstatistiken rund um Sachbeschädigung sprechen jedoch eine andere Sprache. So geht die Zahl der Delikte in einigen Bereichen zurück oder bleibt relativ unverändert auf gleichem Niveau.
Tägliche Beanspruchung belastet
Für die Hersteller von Komponenten, die jedem Tag einer Vielzahl von Benutzern ausgesetzt sind, stellen „Vandalen“ jedoch trotzdem ein interessantes Studienobjekt dar. Die Kernthese: Was roher, brutaler Kraft standhält, wird auch gegenüber Dauerbelastungen und sanfter Gewalt nicht den Geist aufgeben.
Von dieser wiederum gibt es jeden Tag eine Menge: Sei es der frustrierte Schlag gegen den U-Bahn-Taster, wenn sich die Türen knapp vor Erreichen der Bahn schließen oder das nutzlose Trommeln auf den Schalter, wenn sie nicht schnell genug aufgehen.
Für einen kleinen Sensortaster, der mehrere Tausend mal pro Tag und dabei oft auch sehr unsanft betätigt wird, ist das eine große Herausforderung und er muss so einiges wegstecken können. Das internationale Familienunternehmen Captron aus Bayern, hat eine Lösung gefunden. Es produziert seit 1983 kapazitive sowie optische Sensoren, die sowohl dieser Form von Gewalt als auch Hitze, Kälte, Frost und Schmutz gewappnet sind.
„Für uns steht Qualität an erster Stelle“, erklärt Philip Bellm, Geschäftsführer von Captron. „Wir konzipieren unsere Sensortaster so, als wären sie permanent Extremsituationen ausgesetzt. Nur so können wir die Robustheit und Langlebigkeit unserer Taster gewährleisten.“
Elektronische statt mechanische Schalter
Der Clou der Taster von Captron: Während für die Betätigung mechanischer Schalter ein bestimmter Druck notwendig ist, werden elektronische Taster mit Touch-Funktion durch Berührung drucklos geschaltet. Der Taster baut ein Feld auf, in dem er kontinuierlich die Kapazität zwischen seiner Fläche und der Sensorumgebung misst. Nähert sich ein leitfähiger Gegenstand wie eine Hand innerhalb dieses Feldes dem Sensor, erhöht sich die Kapazität und der Schaltvorgang wird ausgeführt.
Da der menschliche Körper über eine relativ hohe Leitfähigkeit verfügt, stört auch ein Handschuh die Funktionsfähigkeit nicht. Zugleich kann der Schalter aus robusten Materialien so konzipiert werden, dass er eine ebene Fläche darstellt, der Schläge, Stöße, Hitze durch Feuerzeuge und andere Gewaltakte nichts ausmachen.
Wie viel die Produkte des Unternehmens verkraften, will der Hersteller in seinem Sensortaster Stress-Test Video 2.0 aufzeigen. Darin traktieren Mitarbeiter von Captron mit großer Freude, aber vergeblich, ihre Produkte mit Schweißbrenner oder Winkelschleifer. Der Taster verrichtet weiterhin jeden Schaltvorgang.