Neues BMBF-Forschungsvorhaben Tracer-Based Sorting für das Recycling von Verpackungen

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Mit der TBS-Technologie können nicht nur wie bisher verschiedene Kunststoffarten, sondern weitere Eigenschaften unterschieden werden, zum Beispiel nach Zusammensetzung oder Verwendung.

Bild: Polysecure
10.10.2017

Die Hochschule Pforzheim arbeitet mit Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland, Polysecure, Werner & Mertz und KIT an Technologiesprung.

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Jährlich werden in Deutschland etwa drei Millionen Tonnen Verpackungsabfälle produziert. Sie fallen täglich in jedem Haushalt an und werden dann in gelben Säcken oder Tonnen abgeholt. Wie lassen sich aus diesen Abfällen hochwertige Sekundärrohstoffe gewinnen? Ist es möglich, aus gebrauchten Verpackungen erneut Verpackungen herzustellen?

An diesen Fragen wird ab sofort im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts gearbeitet, das von Professoren der Hochschule Pforzheim koordiniert wird: Im Projekt „Markerbasiertes Sortier- und Recyclingsystem für Kunststoffverpackungen“ – oder kurz „MaReK“ – arbeiten die Pforzheimer Professoren Dr.-Ing. Claus Lang-Koetz und Dr.-Ing. Jörg Woidasky mit Industrieunternehmen sowie einem Forschungspartner an der Entwicklung eines neuen Sortiersystems für Plastikabfälle. Anfang August wurde das Vorhaben mit einem Kick-Off-Treffen an der Hochschule Pforzheim offiziell begonnen.

Das Projektteam in der Übersicht

Neben den beiden Professoren der Hochschule Pforzheim sind die Firmen Polysecure GmbH (Freiburg), Werner & Mertz GmbH (Mainz), das Unternehmen Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (Köln), das Institut für Mikrostrukturtechnik des Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Unterauftragnehmer CMO-SYS GmbH und Nägele Mechanik GmbH sowie als assoziierter Partner Umwelttechnik BW GmbH (Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz Baden-Württemberg) am Projekt beteiligt. Gefördert wird es mit etwa zwei Millionen Euro Fördergeldern vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3) in der Fördermaßnahme „Plastik in der Umwelt“.

Kunststoffverpackungen nach differenzierten Kriterien sortieren

Basis dieses neuen Sortiersystems ist das sogenannte „Tracer-Based Sorting (TBS)“. Mit dieser vom Projektpartner Polysecure entwickelten und patentierten Technologie können Kunststoffverpackungen nach deutlich differenzierteren Kriterien sortiert werden als das bisher über die konventionelle Kunststoffartensortierung möglich ist. Die Weiterentwicklung der im Vorhaben genutzten Fluoreszenz-Marker übernimmt der Forschungspartner KIT. Ziel ist jedoch der Piloteinsatz unter technischen Bedingungen: In einem ersten Schritt werden Verpackungen der Marken Frosch und Emsal beim Projektpartner Werner & Mertz im Kunststoff selbst oder auf dem jeweiligen Etikett mit dem Markierungsstoff versehen.

Der Hightech-Stoff zur Markierung hat fluoreszierende Eigenschaften und leuchtet beim Sortieren unter einem bestimmten Licht auf. Die Sortieranlage, die der Partner Polysecure konzipiert und in Freiburg aufbaut, reagiert darauf und sortiert die markierten Objekte aus. Unabhängig von Form, Farbe und Verschmutzung können so Kunststoffe getrennt und anschließend gezielt weiterverwertet werden. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll das gesamte Verfahren erforscht und weiterentwickelt werden.

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