Universal einsetzbar Weltweit zugelassene Servoleitung

Die Ölflex Servo FD 7TCE erfüllt alle wichtigen Normen sowohl in Europa als auch in den USA.

Bild: iStock, derrrek
08.07.2019

Die Zulassungsbestimmungen in Kanada und den USA gelten unter Maschinen- und Anlagenbauern als mitunter schwer zu nehmende Hürde. Denn die dortigen Behörden nehmen oft kleinste Details und Komponenten ins Visier. Hier sorgen Leitungen, die die Regeln in Nordamerika und Europa gleichzeitig erfüllen, für deutliche Erleichterung.

Die Anlage ist komplett, der erste Probelauf mit Erfolg absolviert. Jetzt geht es an die Abnahme durch den Sheriff. Er ist der Entscheider, wenn es um die Zulassung einer neuen Maschine oder Anlage in den USA geht. Und das ist keineswegs eine reine Formsache, denn ehe der Sheriff sein Placet gibt, prüft er sorgfältig, ob die Anlage und ihre Komponenten den US-amerikanischen Normen entsprechen. Ist das nicht der Fall, verweigert er sein Okay für die Inbetriebnahme. Die Folge: erheblicher Mehraufwand und zeitliche Verzögerung.

Natürlich gilt auch in Europa, dass Maschinen, Geräte und Anlagen die gesetzlichen Vorgaben einhalten müssen. Das Problem sind die oft gravierenden Unterschiede. Was diesseits des Atlantiks zulässig oder gar gefordert ist, kann in Nordamerika unter Umständen einen gravierenden Regelverstoß darstellen.

Normgerechte Komponenten

Am sichersten ist da der Hersteller, der mit Komponenten arbeitet, die auf beiden Kontinenten zugelassen und damit in der Regel weltweit einsetzbar sind. Lapp bietet seinen Kunden deshalb viele Produkte, die normgerecht sind – in den USA und in Kanada ebenso wie in Europa. Zum Beispiel die neue Servoleitung Ölflex Servo FD 7TCE aus der Core-Line-Performance-Klasse.

Generell gilt: Maschinen und Anlagen, die in den USA genutzt werden, dürfen nur mit Leitungen und sonstigen Komponenten bestückt sein, die nach dem sogenannten Underwriters Laboratory, kurz UL, gelistet sind. Das entsprechende Regelwerk für Kanada heißt Canadian Standards Association (CSA). Beide Regelwerke bestimmen, was erlaubt ist und was nicht. Eine weitere Richtlinie speziell für Verkabelungen ist die AWM-Style (Appliance Wiring Material) gemäß UL 758. Sie lässt zwar etwas größere Spielräume zu, aber sie gilt nur für vorinstallierte Leitungen. Das heißt, die AWM ist nicht relevant, wenn eine Leitung auf amerikanischem Boden eingebaut oder auf Kabelpritschen verlegt wird. Bei größeren Anlagen, die vor Ort installiert werden, müssen die Leitungen zwingend den Bestimmungen gemäß UL beziehungsweise CSA entsprechen – und die sind deutlich schärfer.

Sondermischung als normgerechte Lösung

Oft geht es dabei um die eingesetzten Werkstoffe. So gibt es die technisch hervorragende Lösung, höherwertige Leitungen mit kerbfestem, ölbeständigem Polyurethan (PUR) zu ummanteln. Das ist in Europa zulässig, in Nordamerika jedoch nicht erlaubt. Aus diesem Grund hat Lapp seine Ölflex Servo FD 7TCE mit einer Sondermischung eines thermoplastischen Elastomers ummantelt. Dieses Material erfüllt die geforderten Standards sowohl in Europa als auch in Nordamerika.

Häufig sind auch die in Europa üblichen Isoliermaterialien in den USA oder Kanada nicht genehmigungsfähig. So werden Kabel in den USA oft mit PVC isoliert – zum Beispiel bei der Verlegung auf einer Kabelpritsche oder der Installation in einer Industriemaschine. Um die Ölbeständigkeit zu erhöhen, wird die PVC-Isolierung meist mit einer dünnen Nylonschicht ummantelt. PVC ist im Brandfall zwar selbstverlöschend, wegen seines hohen Chlorgehalts aber bildet es in Verbindung mit Löschwasser ätzende Dämpfe und korrosive Salzsäure.

Außerdem ist PVC als Isoliermaterial alles andere als optimal, unter anderem, weil mit PVC isolierte Kabel große Distanzen nur mit Verlust überbrücken können. Anwender in den USA greifen bei größeren Anlagen deshalb gelegentlich zu einer Notlösung: Sie stecken bei längeren Wegstrecken schon mal eine von der Kabelpritsche kommende PVC-Nylon-isolierte Leitung auf eine kapazitätsärmere AWM-Leitung mit entsprechender Aderisolation um. Das widerspricht zwar den Vorgaben, nach denen AWM nur für bereits vorinstallierte Kabel gilt, wird aber aus Gründen der Effizienz dennoch gemacht.

Leitungen mit Polypropylen-Isolierungen (PP) überbrücken auch größere Distanzen ohne Verluste. Sie sind heute in Europa üblich. In den USA allerdings ist PP als Adermaterial für die Verlegung im offenen Kabelkanal nicht ohne Weiteres gelistet. Und auch das für die Verkabelung von Indus­triemaschinen häufig geforderte MTW Listing (Machine Tool Wire) setzt hier Grenzen.

Die Entwickler bei Lapp USA haben die Lösung gefunden: Sie isolieren die fest verlegbare Ölflex Servo 7TCE mit einem Sondermaterial aus XLPE. Diese neue Variante, ein schleppkettentaugliches Kabel mit feinstdrähtigem Leiter, ist mit einer sehr flexiblen Schicht aus vernetztem Ethylenpropylen (EPR) isoliert. Entscheidender Vorteil: Beide Kunststoffe sind in den USA gelistet und zugelassen. Mit diesen Materialien lassen sich um bis zu 40 Prozent längere Leitungen realisieren als beim Einsatz von Kabeln mit PVC-Nylon-Isolierung.

Unterschiedliche Vorgaben je nach Bundesstaat

Die politische Struktur der Vereinigten Staaten bringt eine zusätzliche Besonderheit mit sich: Ähnlich wie die EU-Mitgliedsländer entscheiden dort die Bundesstaaten, wann sie neue Normen in geltendes Recht überführen. Das gilt auch für die Richtlinien für die Verkabelung von Industriemaschinen, im Wesentlichen sind dies die Editionen 2012 und 2015 der NFPA 79 (National Fire Protection Association). Sie stehen in enger Wechselwirkung mit dem National Electric Code (NEC), dem wohl wichtigsten Regelwerk für Maschinen- und Anlagenbauer, die nach Nordamerika liefern. Hinzu kommt, dass manche Bundesstaaten auf ältere Versionen des NEC zurückgreifen, die sich wiederum auf ältere NFPA Editionen beziehen. Und: Jeder Bundesstaat kann zusätzliche Anforderungen stellen, sogar nur für bestimmte Regionen. So sind die Brandschutz-Anforderungen in San Francisco deutlich höher als in anderen kalifornischen Städten. Der Grund liegt mehr als hundert Jahre zurück: Nach dem Erdbeben von 1906 verwüsteten verheerende Brände weite Teile der Stadt, darauf wurden die Brandschutzbestimmungen für die Stadt verschärft.

Die Ölflex Servo FD 7TCE wurde übrigens bei Lapp in New Jersey entwickelt, wo sie auch hergestellt wird. Einige der dortigen Spezialisten arbeiteten früher direkt für die UL-Behörde, kennen also die US-Normen sehr genau. Die Servoleitung eignet sich für die statische Verlegung ebenso wie für den Einsatz in Schleppketten mit mittleren bis erhöhten Beschleunigungen und Verfahrwegen. Und selbstverständlich ist sie ölbeständig und flammwidrig.

Die Nachfrage nach der Ölflex Servo FD 7TCE steigt stetig – und das, obwohl sie eher im höheren Preissegment angesiedelt ist, da vor allem die Vernetzung des Aderkunststoffs sehr aufwändig in der Produktion ist. Dafür bietet die Leitung einige signifikante Vorteile: Sie lässt sich einfach verlegen und deckt durch zahlreiche anerkannte UL & CSA Listings ein breites Anwendungsspektrum ab. Das bedeutet, dass ein Kabeltyp am Lager für sehr viele Anwendungen einsetzbar ist. Das senkt den Aufwand und die Kosten.

Bildergalerie

  • Die Ölflex Servo FD 7TCE eignet sich für die statische Verlegung ebenso wie für den bewegten Einsatz in Schleppketten mit mittleren bis erhöhten Verfahrwegen und Beschleunigungen.

    Die Ölflex Servo FD 7TCE eignet sich für die statische Verlegung ebenso wie für den bewegten Einsatz in Schleppketten mit mittleren bis erhöhten Verfahrwegen und Beschleunigungen.

    Bild: Lapp

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