Umfrageergebnisse zeigen Sorgen auf Unternehmen suchen Leitplanken für den Einsatz von KI

Die Bedenken über den verantwortungsvollen Einsatz von KI sind parallel zur Verbreitung der Technologie gestiegen – viele Unternehmen wünschen sich klare Beratung.

Bild: iStock, pidjoe
20.09.2023

Laut eines AI-Reports möchte die Hälfte der befragten Unternehmen (49 Prozent) KI im Einklang mit den Unternehmenswerten einsetzen. Ganze 65 Prozent haben KI-Lieferantenverträge aufgrund von ethischen Bedenken gekündigt und über ein Drittel der Unternehmen ist nicht davon überzeugt, dass ihr Einsatz von KI mit den gesetzlichen Vorgaben übereinstimmt. Auch die Befürchtung, dass das Kerngeschäft durch KI überflüssig wird, wenn sie sich nicht darauf einlassen, umtreibt viele Entscheider.

„Viele Unternehmen streben eine verantwortungsvolle und gesetzeskonforme Nutzung von Künstlicher Intelligenz an und sind zugleich enorm verunsichert hinsichtlich des Einsatzes von KI. Sich mit der sinnvollen Einbettung von KI im Unternehmen zu befassen, ist für die Wirtschaft in Deutschland und Europa jedoch essenziell, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Dr. Jan Geert Meents, Managing Director UK & Europe und Partner der deutschen IPT-Gruppe, anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Reports der Kanzlei, der die weltweite Nutzung von KI in der Wirtschaft abbildet.

Echte Bedenken von Phantomrisiken unterscheiden

Für den Report „AI Governance: Balancing Policy, Compliance, and Commercial Value" wurde eine unabhängige Umfrage unter KI-Entscheidungsträgern und -Beratern in großen und mittelständischen Unternehmen weltweit durchgeführt. Fast die Hälfte der Befragten (43 Prozent) hat erlebt, dass KI-Projekte unterbrochen oder gestoppt wurden, wobei Datenschutzprobleme (48 Prozent) und ein fehlender Governance-Rahmen (37 Prozent) als häufige Gründe genannt wurden.

„Um das Potenzial von KI zu erschließen, müssen Unternehmen echte Bedenken von Phantomrisiken unterscheiden. Unser Bericht unterstreicht die zentrale Rolle einer guten Governance bei der Navigation durch die KI-Landschaft, um unternehmerisches Risiko und Ertrag, Compliance und wirtschaftliche Zielsetzungen in Einklang zu bringen und letztlich innovativ Werte im Einklang mit gängigen Wertvorstellungen zu erschließen", sagt Jan Pohle, Partner der deutschen IPT-Gruppe mit Spezialisierung im Bereich IT und Datenschutz.

Die Bedenken über den verantwortungsvollen Einsatz von KI sind parallel zur Verbreitung der Technologie gestiegen und haben politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt dazu veranlasst, Regeln zur Bewältigung gesellschaftlicher, technischer und wirtschaftlicher Herausforderungen zu formulieren. Nichtsdestotrotz besteht auf Unternehmensseite viel Unsicherheit. So gab über ein Drittel der Unternehmen (36 Prozent) an, nicht davon überzeugt zu sein, dass ihr Einsatz von KI mit den gesetzlichen Vorgaben übereinstimmt.

Besonders wichtig für Unternehmen ist daher die umfassende Beratung beim Einsatz von KI, wie Dr. Thorsten Ammann, Counsel der deutschen IPT-Gruppe mit Fokus auf disruptiven Technologien, betont: „Unternehmen laufen Gefahr, sich vom Hype um KI anstecken zu lassen, wobei Entscheidungen eher von der Angst getrieben werden, etwas zu verpassen, als von einer Strategie. Dies ist eine schlechte Grundlage für KI-Investitionen, die ein hohes Maß an Überlegung, Struktur und Kontrolle erfordern, um erfolgreich und verantwortungsvoll zu sein."

Über den Report

Im Juni 2023 beauftragte DLA Piper das Institut Coleman Parkes Research mit der Durchführung einer unabhängigen Umfrage unter KI-Entscheidungsträgern und -Beratern in großen und mittelständischen Unternehmen. Es wurden weltweit 600 Interviews mit Geschäftsführern und Führungskräften im Bereich IT und Daten, Leitern von Rechtsabteilungen und im Bereich Compliance von Unternehmen mit einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 900 Millionen US-Dollar geführt. Die Unternehmen stammen aus den folgenden Branchen: Versicherungen, Konsumgüter, Lebensmittel und Einzelhandel, Technologie (ohne KI-Anbieter), Finanzdienstleistungen, Medien, Sport und Unterhaltung, Industrie und Biowissenschaften.

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