Verfahrenstechnik Was machen Ihre Bakterien auf der Haut, Frau Dr. Lang?


„Wir arbeiten nicht symptomatisch, sondern bekämpfen die Ursache. Unsere Hautpflege-Produkte wird jeder Mensch einsetzen können.“
Dr. Christine Lang, Organo Balance

11.10.2013

Zahllose Bakterienstämme besiedeln die Erde. Vielen können dem Menschen nützlich sein - wenn man sie findet. Organo Balance bedient sich seiner stetig wachsenden Stammbank, um Wirkstoffe zu finden, die die menschliche Haut im Gleichgewicht halten.

"Unsere Stammsammlung wurde 1920 gegründet und umfasst heute 8.000 Einzelstämme. Lebensmittelorganismen mit hoher Biodiversität sind unser Potenzial - die Konfek-tio-nierung, das Screening nach einem Stamm mit gewünschten Eigenschaften und die Herstellung sind unser Geschäftsmodell. Für viele Produkte testen wir bis zu 1.000 Bakterien auf ihre Eigenschaften.

Einige unserer Produkte dienen der Hautpflege. Ist die menschliche Haut gesund, weist sie eine ausgewogene Mischung von Mikroorganismen auf, die ihren natürlichen Schutz bildet. Kommt sie aber aus dem Gleichgewicht, dann nehmen Krankheitserreger wie Staphylococcus aureus zu. Wir haben uns folglich mit neuen, alternativen Wirkstoffen beschäftigt, die spezifisch darauf ausgerichtet sind, die Hautflora zu stabilisieren. Wir wollen also nicht symptomatisch arbeiten, sondern die Ursache bekämpfen.

Zwei Wege haben wir gefunden. Unser Stimulans-Wirkstoff aus Lactobacillus stimuliert die gewünschten Mikroorganismen auf der Haut, damit sie nicht von den Pathogenen überwachsen werden. Dermasana geht direkt gegen den pathogenen Erreger Staphylococcus aureus vor: Es erkennt seine Oberfläche und maskiert sie, sodass der Erreger sich nicht mehr auf der Haut festsetzen und somit einfach abgewaschen werden kann.

Ziel ist, sensitive Haut wieder ins Gleichgewicht zu bringen - also früh aktiv zu werden statt später etwa mit Cortison einzugreifen, wie es bei Neurodermitis oft nötig ist. Aktuell läuft eine klinische Studie, um den Effekt durch Daten belegen zu können. Denn uns ist wichtig, dass unsere Produkte früh eingesetzt werden können. Es handelt sich nicht um Pharmawirkstoffe, die erst eingesetzt werden können, wenn eine Krankheit schon ausgebrochen ist. Sie können als Prophylaxe in der normalen Lebensführung benutzt werden. Bei unseren Produkten für die Hautpflege ist das etwa in Form eines Duschgels denkbar, das die Haut schützt und das jeder Mensch einsetzen kann.

Wichtig ist uns deshalb auch, dass die Anwendung sich nicht von bestehenden Produkten unterscheidet. Die Aktivität des Wirkstoffs bleibt trotz abgetöteten Bakterien erhalten - so kann das Produkt bei Zimmertemperatur gelagert werden. Viele biotechnisch hergestellte Medikamente sind auf Kühlschranktemperaturen angewiesen - aber bei einem Duschgel wäre das natürlich unrealistisch.

Für die Zukunft fallen uns noch viele weitere mögliche Produkte ein. Aktuell arbeiten wir an einem Wirkstoff gegen Erkältung. Unsere Stammbank ist praktisch unerschöpflich!"

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