Kommunikation Weltweit mobil im Ex-Bereich

Orientierungshilfe: E-Compass, GPS und Zusatz-Infos auf dem Display zeigen dem Service-Mitarbeiter den Weg zum defekten Bauteil, auch in verschachtelten, unübersichtlichen Anlagen.

Bild: Bartec
05.06.2015

Smartphones und Tablets werden in der Prozessindustrie zum wertvollen Begleiter – für die Mitarbeiter im Feld ebenso wie für Projektleiter und Auditoren. Endlich ist auch Mobiltechnik mit weltweit gültigen Ex-Zulassungen verfügbar.

Wo ist nochmal die Reparaturanleitung? Was kommt in welcher Menge in den Cocktail? Und sollte man bei diesen Symptomen nicht besser zum Arzt gehen oder gibt es doch ein Hausmittelchen? Für alles und jedes scheint es inzwischen eine geeignete App zu geben. Die Mini-Programme erleichtern uns das Suchen, machen Papier oft überflüssig und beschleunigen tagtäglich Entscheidungsprozesse. Sinnvoll genutzt machen sie uns sogar produktiver.

Ex-Zulassungen für weltweiten Einsatz

Die Hardware dazu hat – generationsabhängig – mindestens jeder Zweite immer bei sich. Inzwischen gibt es sie in ultrarobuster Ausführung („ruggedized“) auch für die Verwendung in der Industrie – von zahlreichen Anbietern. Speziell wird es aber dort, wo der Explosionsschutz berücksichtigt werden muss. Einzelne Geräte, die für Zone 1 oder Zone 2 nach Atex zugelassen sind, fanden in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie der Öl- und Gasbranche bereits Einsatz. Die neuesten Angebote von Bartec aber gehen weit darüber hinaus. Smartphones und Tablet-PCs, die über sämtliche, weltweit relevanten Ex-Zulassungen verfügen, machen es Nutzern wie international tätigen Projektleitern oder Auditoren einfach. Denn wer möchte schon einen Tablet-PC für den russischen, einen für den US- und einen für den europäischen Markt nutzen müssen, mit den jeweiligen Zertifikaten?

Bartec gilt als ausgewiesener Ex-Spezialist. Geräte von Bartec mit entsprechenden Zertifikaten – da wissen Prozessautomatisierer weltweit: Darauf ist Verlass. Die entsprechende Reputation hat sich der Anbieter über Jahrzehnte hin erarbeitet. Die „Bartec goes mobile“-Strategie zeigt nun, wo die Reise hingehen soll.

Nader Halmuschi, seit rund einem Jahr Leiter Automatisierungstechnik bei Bartec, sieht als Treiber der Industrie Industrie 4.0 – den Anspruch, papierlos, schneller und möglichst fehlerfrei zu arbeiten. Der gemeinsame Nenner? Die Ex-Schutz-Normen und weitere branchenspezifische Vorschriften, wie bspw. FDA-Richtlinien in der Pharmaindustrie. Bartec bietet eine Plattform, die den Ex-Schutz in allen Ländern vollumfänglich abdeckt. Die Systemintegratoren bauen ihre Software darauf auf, die weitere notwendige Standards abdecken muss.

Das Smartphone Impact X und der Tablet-PC Agile X aus dem Bartec-Portfolio zeichnen sich unter anderem durch eine sehr lange Akku-Laufzeit aus. Aufgrund der Hot-Swap-Funktionalität lässt sich der Akku-Wechsel problemlos vornehmen. WLAN und Bluetooth-Schnittstelle, Versionen mit oder ohne LTE-Empfang, ein Laserpointer, ein RFID-Reader, Anschlusstechnik für die Docking-Station im Office – was auch immer der Kunde an Kommunikationsmöglichkeiten nutzen möchte, ist bereits vorhanden. Vor allem aber setzt Bartec für seine mobilen Geräte auf die im Markt etablierten Betriebssysteme – Microsoft für die Tablets, Android für die Smartphones.

Tablet-PC und Smartphone auf der Achema

Das Angebot, das Bartec auf der Achema zeigen wird, überzeugt durch seinen modernsten Stand der Technik. „Die Eckpfeiler des Bartec-Portfolios bilden auf der einen Seite der 10-Zoll-Tablet-PC, auf der anderen Seite das Smartphone“, erläutert Halmuschi. „Die Gerätegrößen dazwischen werden wir nun entwickeln.“ Die potenziellen Abnehmer in den unterschiedlichen Branchen der Prozessindustrie zeigen großes Interesse führt er weiter aus: „Wer bereits im Drei-Schicht-Betrieb arbeitet, kann nur durch den systematischen Einsatz modernster Technologien produktiver werden.“

Projektleiter beispielsweise: Sie können künftig ihren Tablet-PC in der Docking-Station im Office nutzen – und ihn in die Anlage im Ex-Bereich mitnehmen, um dort weiter auf Datenbanken und Dokumentationen wie beispielsweise. Schaltpläne zugreifen zu können. Sollte das nächste Projekt etwa in Singapur realisiert werden, ändert sich dank weltweit gültiger Ex-Zulassung gar nichts. Es wird nur ein Tablet-PC benötigt. Gleiches gilt für Auditoren. Beide haben ihr Smartphone als Secondary Device immer dabei.

Walkie-Talkie-Funktion für Überwachungs- und Reparaturteams

Produktiver wird auch das Überwachungsteam, das in der Lage ist, eine Leckage schnell zu melden, samt dokumentierendem Foto, und einen Reparaturauftrag auszulösen. Die Instandhaltungszentrale profitiert ebenfalls, da sie nun die Reparatureinheit einfach identifizieren kann, die in der Nähe ist und darüber hinaus über freie Kapazitäten und das notwendige Ersatzteil verfügt. Der Einsatz der bisher genutzten Walkie-Talkies ist bei einer mit exgeschützten, mobilen Geräten ausgerüsteten Mannschaft nicht mehr erforderlich. Eine App übernimmt die Funktion und vernetzt alle Mitarbeiter, die gerade in der Anlage unterwegs sind.

Bartec wäre nicht Bartec, wenn es nur einen Tablet-PC bzw. ein Smartphone liefern würde. Die Infrastruktur-Lösung, die auch WLAN über Hotspots in den Ex-Bereich bringt, das Engineering, die Inbetriebnahme, möglichst ohne Unterbrechung des Anlagenbetriebs – um all das kümmern sich die Bartec-Spezialisten. So ergeben sich Lösungen aus einer Hand.

Helmkamera mit dem Smartphone vernetzt

Was Smartphone oder Tablet-PC als Standard nicht haben, bietet Bartec kundenspezifisch an. So zum Beispiel eine Ausführung für einen Kunden, der aufgrund länderspezifischer Gegebenheiten keine Kamera wollte. Halmuschi: „Wir haben das Design im Griff. Customizing bedeutet für uns und unsere Kunden eine Win-Win-Situation.“ In Kürze wird zudem Orbit X verfügbar sein, eine Full-HD-Kamera für Zone 1, gedacht als Helmkamera. Die Kamera braucht nur einen QR-Code auf dem Smartphone-Display zu scannen, um sich zu vernetzen und ihre Daten über einen internen WLAN-Hotspot weiterzuleiten.

Augmented Reality - vielversprechend aber ausbaufähig

Wie im Consumer-Bereich gilt auch bei mobilen Geräten für den Industriebereich: Die Entwicklung geht sehr schnell voran. Halmuschi weist in diesem Zusammenhang insbesondere auf das Thema Augmented Reality hin: „Aber wo stehen wir heute diesbezüglich im Ex-Bereich? Momentan gibt es nur vereinzelt Anbieter, es steckt allerdings ein sehr großes Potenzial in diesem Bereich. Denn Augmented Reality hilft zum Beispiel dem Service-Mitarbeiter, der sich dank E-Compass und GPS leichter zurechtfindet: Ein eingeblendeter Pfeil auf dem Display zeigt ihm beispielsweise den Weg zum schadhaften Ventil, egal, wie eng und verschachtelt die Pharmaanlage oder wie weitläufig und unübersichtlich die Ölraffinerie ist.“ Zukunftschancen hätten zudem webbasierte Applikationen, Anwendungen, die dieselbe Datenbasis nutzen, betriebssystemunabhängig. Die Spracherkennung werde ebenfalls im industriellen Umfeld hilfreich sein und mehr und mehr genutzt werden. Hands-free sei der Treiber.

Die ersten Bartec-Geräte indes sind bereits ins Feld unterwegs: zu einem Kunden, der noch nicht genannt werden möchte. Halmuschi verrät nur so viel: „Es handelt sich um ein aktuelles Turnkey-Projekt, das wir komplett mit WLAN und Endgeräten ausstatten.“ Besonders spannend daran findet er, dass die Installation in der „heißen“ Anlage vorgenommen werden soll. Und dass alles schnell gehen muss. Er betont: „Wer heute Effizienz und Produktivität verbessern möchte, um seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern, wird am systematischen Einsatz moderner Mobiltechnologie nicht vorbeikommen.“

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  • Nader Halmuschi, Leiter Automatisierungstechnik bei Bartec: „Wer heute Effizienz und Produktivität verbessern möchte, um seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern, wird am systematischen Einsatz moderner Mobiltechnologie nicht vorbeikommen.“

    Nader Halmuschi, Leiter Automatisierungstechnik bei Bartec: „Wer heute Effizienz und Produktivität verbessern möchte, um seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern, wird am systematischen Einsatz moderner Mobiltechnologie nicht vorbeikommen.“

    Bild: P&A

  • Gut im Feld: Auf die Handhabbarkeit mit einer Hand und Arbeitshandschuhen haben die Entwickler des Smartphones Impact X wert gelegt.

    Gut im Feld: Auf die Handhabbarkeit mit einer Hand und Arbeitshandschuhen haben die Entwickler des Smartphones Impact X wert gelegt.

    Bild: Bartec

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