Wash-off-Etikettenhaftkleber Wie PET-Recycling noch besser gelingen kann

Nicht nur sauber, sondern rein: Spezielle Wash-off-Etikettenhaftkleber helfen dabei, ein rückstandsfreies PET-Material zurückzugewinnen – für einen annähernd geschlossenen Kreislauf.

Bild: Herma
10.08.2023

Doppelte Anfangshaftung und eine gute Abwaschrate: Mithilfe eines neuen Etikettenhaftklebers sollen Recyclingprozesse von PET-Verpackungen einfacher gelingen.

Für den so wertvollen und annähernd geschlossenen Materialkreislauf von PET-Verpackungen präsentiert Herma einen weiteren Meilenstein. Der neuentwickelte Etikettenhaftkleber 72Gpw bietet eine ungefähr doppelt so hohe Anfangshaftung wie gängige Wash-off-Haftkleber, bei gleich hoher Endhaftung und vor allem: bei gleich guter Abwaschbarkeit.

Das Cyclos-HTP Institut hat den Haftkleber 72Gpw bereits in Verbindung mit diversen Folien- und Papier-Etikettenmaterialien entsprechend zertifiziert. „Damit geben wir Etikettenverwendern ein weiteres Argument an die Hand, den Umstieg auf eine Wash-off-Lösung jetzt in Angriff zu nehmen. Denn Kompromisse bei Haftung oder Abwaschbarkeit einzugehen ist nicht mehr notwendig“, sagt Hendrik Kehl, Produktmanager bei Herma. „Das ist gerade unter herausfordernden Bedingungen wichtig, etwa in Highspeed-Etikettieranlagen oder wenn feuchte bzw. kühle Umgebungen ins Spiel kommen.“

So trägt der neue Etikettenhaftkleber nicht nur dazu bei, sichere Kennzeichnung zu gewährleisten. Sondern er unterstützt auch die Recyclingprozesse, bei denen die rückstandsfreie Trennung des PET-Materials vom Etikettenmaterial samt Kleber und Druckfarben essenziell ist, um möglichst reines Granulat wieder herstellen zu können.

Strengere Recycling-Vorgaben wahrscheinlich

Die Neuheit kommt damit genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn Stoffkreisläufe zu schließen und deswegen die echte Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu steigern: Das gehört zu den wichtigsten Zielen der geplanten europäischen Verpackungsverordnung, deren Entwurf Ende 2022 veröffentlicht wurde. Daraus werden wahrscheinlich strengere Vorgaben für die Verpackungsgestaltung resultieren. Spezielle Wash-off-Anwendungen für Etiketten gibt es seit geraumer Zeit – auch Unternehmens-Lösungen finden dafür bereits Verwendung. Doch die Marktdurchdringung verläuft generell bislang relativ langsam.

Darauf hat jetzt zum Beispiel auch der Branchenverband Finat hingewiesen: „Obwohl diese Optionen auf dem Markt verfügbar sind, wird die Mehrheit der derzeit verwendeten Etiketten mit permanenten Klebstoffen und nicht mit den speziell entwickelten abwaschbaren Klebstoffen hergestellt“, heißt es in einer Stellungnahme vom Juli 2023. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, Etikettendruckereien und -verwender von diesem sinnvollen, weil nachhaltigen Weg zu überzeugen“, sagt Kehl.

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