Besonderes Augenmerk sollten Verantwortliche auf die Risiken haben, die innerhalb des Produktionsprozesses stets präsent sind. Vor allem in der Pulver- beziehungsweise Schüttgut-verarbeitenden Industrie werden diese Gefahren anhand einer erhöhten Explosionsgefahr deutlich. Die hier verarbeiteten Rohmaterialien in Kombination mit Sauerstoff und einer Hitzeentwicklung führen schnell zu einer explosionsfähigen Atmosphäre. An dieser Stelle ist es ratsam, sämtliche Szenarien in Betracht zu ziehen. Entsprechende Normen und Richtlinien leisten diesbezüglich Hilfestellung und stecken den Rahmen für den richtigen Umgang mit dem Thema Explosionsschutz und Sicherheit ab. Abgesehen von konstruktiven Maßnahmen wie einer druckstoßfesten Bauweise der Behälter, Explosionsunterdrückungsmaßnahmen oder einer explosionstechnischen Druckentlastung sollte parallel die Entkopplung der verschiedenen Anlagenteile in den Fokus rücken.
Das Ausbreiten der Explosion verhindern
Dadurch werden die Explosionsauswirkungen minimiert. Darüber hinaus sollte es im Interesse eines jeden Anlagenbetreibers sein, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, die nicht nur besonders zuverlässig sind, sondern zugleich auch möglichst langlebig und einfach im Handling. Ein Produkt der Wahl sind in diesem Fall zum Beispiel die Ventex-Explosionsschutzventile des Herstellers Rico. Sie verhindern, dass sich Explosionen über Rohrleitungen ausbreiten und so Folgeschäden im Produktionsprozess verursachen. Die Funktionsweise basiert auf dem unmittelbaren Verschluss von Rohrleitungen, die verschiedene Anlagenteile miteinander verbinden. Da sich aufkommende Explosionen innerhalb von Sekundenbruchteilen verbreiten, hat die Reduzierung von Folgeschäden höchste Priorität.
Dem Prinzip des Ventex-Ventils liegt eine unmittelbare Reaktion auf den Explosionsdruck zugrunde: Die Druckwelle presst den Schließkörper an die Schließkörperdichtung, woraufhin das Ventil verriegelt und die Ausbreitung von Flammen und Druckwellen wirksam verhindert. Zudem verfügt die Entkopplungslösung über einen niedrigen Ansprechdruck und verursacht lediglich einen geringen Druckabfall. Weitere Vorteile dieser unkomplizierten und effektiven Lösung sind neben der kurzen Einbaudistanz, eine einfache Wartung, sowie die Gewährleistung minimaler Betriebsunterbrechungen nach einer Explosion. Dadurch, dass das Ventil direkt schließt, kommt es außerdem zu keinerlei Verunreinigungen empfindlicher Produktionsgüter.
Regelmäßige Wartung sorgt für Sicherheit
Die zuverlässige Funktionsweise des Explosionsschutzventils wird durch regelmäßige Wartung sichergestellt. Bei richtiger Pflege können sie Lebenszyklen von zwanzig Jahren oder mehr erreichen. Zunächst ist – je nach Anwendung – der Einsatz der jeweils passenden Produktvariante entscheidend, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. So ist diese passive Maßnahme für den Explosionsschutz in eine oder in beide Strömungsrichtungen geeignet.
Somit ist das Ventil in einfach- oder doppelwirkenden Ausführungen sowie als Rückschlagventil erhältlich. Um die optimale Funktion kontinuierlich sicherzustellen, ist regelmäßige Wartung ein Muss und damit verbunden, diese in wiederkehrenden Intervallen durchzuführen: Ein Funktionstest sowie die Wartung sollten erstmalig nach drei bis fünf Tagen und anschließend einmal jährlich stattfinden. Dabei wird im ersten Jahr herstellerseitig sogar eine Wartung in kürzeren Abständen empfohlen.
Auch Kontrolle in Eigenregie ist wichtig
Die erste größere Inspektion ist nach fünf Jahren ratsam. Bei dieser müssen beanspruchte Dichtungen gewechselt werden, sodass sämtliche Komponenten des Ventils einwandfrei arbeiten. Im Rahmen der periodischen Wartungsarbeiten können die Betreiber selbstständig kleinere Kontrollen durchführen. Diese Arbeiten nehmen in erster Linie unternehmensinterne Servicetechniker vor, die hierfür von Rico ausgebildet werden. Für die Wartungsarbeiten gibt es ein Logbuch, welches das genaue Vorgehen verdeutlicht. Mittels einer Service-App haben die Betreiber zudem die Möglichkeit, sämtliche Informationen rund um die Explosionsschutzmaßnahme jederzeit im Blick zu haben.
Die Überprüfung der Spaltmaße, die Beweglichkeit und Positionierung des Schließkörpers sowie Verriegelungs- und Schalterfunktion sind nur einige Punkte, die nach vorangegangener Einweisung selbstständig erfolgen können. Offensichtliche Beschädigungen des Ventils wie Risse sowie Ablagerungen oder Korrosion am Gehäuse stellen darüber hinaus Faktoren dar, die eine Überprüfung seitens des Herstellers oder durch diesen geschultes und zertifiziertes Servicepersonal notwendig machen und vom Betreiber angesprochen werden sollten.
Hinzu kommt eine regelmäßige Kontrolle der Schraubverbindungen, die gewährleistet, dass das Ventil fest in der Rohrleitung integriert ist und so für eine optimale Funktionsweise sorgt. Elementar sind auch die korrekte Einbaulage, Distanz und die Explosionsrichtung, damit ein Höchstmaß an Sicherheit geboten ist. Während die Integration eines Ventils geschultes Fachpersonal vornehmen muss, gilt es für die Anwender, im Zuge des Betriebes Prozessveränderungen akribisch zu dokumentieren. Denn bereits vermeintlich kleine Umbaumaßnahmen können die Funktionsweise beeinträchtigen. Nur so sind ein hoher Schutzlevel sowie eine optimale Funktionsweise im Sinne der Mitarbeiter und der Produktionsumgebung zu erreichen.