Nach einigen verheerenden Terroranschlägen in Europa beschloss die Europäische Union eine Reihe von Maßnahmen zur europaweiten Terrorismusabwehr. Dazu gehört die EU-Richtlinie 2008/43/EC oder auch EU-Kennzeichnungsrichtlinie. Sie wurde in allen EU-Mitgliedsländern und in der Schweiz in nationales Recht übernommen.
Ziel ist es, den nationalen Ermittlungsbehörden jederzeit zu jedem einzelnen Explosivstoff Auskunft geben zu können. Betroffen davon sind alle Hersteller, Händler, Beförderer sowie Verwender ziviler Explosivstoffe in der Europäischen Union. Für die Unternehmen des Explosivstoffsektors bedeutet dies, dass sie seit 5. April 2015 über ein System zur Rückverfolgung vom Herstellungsort und ersten Inverkehrbringen bis hin zur Verwendung verfügen müssen – eine große Herausforderung.
Bereits seit Frühjahr 2013 wird jeder einzelne innerhalb der Europäischen Union hergestellte oder in die EU importierte Explosivstoff mit einer eindeutigen Nummer in Klartext und als Data-Matrixcode versehen. Dass die individuelle Nummer jedes Explosivstoffs bis zu 20 Zeichen lang sein kann, kommt erschwerend hinzu. Die Registrierung dieser weltweit einmaligen Nummer ist beim Warenein- und -ausgang pro Standort verpflichtend, ebenso die Datumsangabe. Beim Warenausgang muss zusätzlich noch der Empfänger, respektive der Sprengmeister angegeben werden. Alle Unternehmen müssen rund um die Uhr gegenüber der zuständigen Behörde über jeden einzelnen Explosivstoff umfassend Auskunft geben können. Dass die Daten über einen Zeitraum von zehn Jahren archiviert werden und sich bei Anfragen schnell recherchieren lassen müssen, erhöht den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe zusätzlich.
Besondere Anforderungen
All diese Daten von Hand zu erfassen und zu verwalten, steht in Zeiten von Industrie 4.0 eigentlich nicht zur Debatte. Deshalb sind mobile Datenerfassungsgeräte wie Mobile Computer oder Tablet-PCs gefragt, die mit einer maßgeschneiderten Software ausgestattet sind. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn es liegt in der Natur der Sache, dass diese mobilen Geräte Ex-geschützt sein müssen.
Weiterhelfen kann hier der Explosionsschutzspezialist Bartec. Die Mobile Computer MC 92N0ex der neuesten Generation sind nicht nur nach Richtlinie 94/9EG, sondern auch nach IECEx für den nahezu weltweiten Einsatz im Ex-Bereich in der Zone 1 zugelassen. Zulassungen für den Bereich unter Tage sind ebenfalls verfügbar.
Das große Plus: Mit den Geräten sind die Anwender immer auf der sicheren Seite, auch wenn es nur wenige Bereiche gibt, die nach Zone 1 klassifiziert sind. Zu groß ist die Gefahr mit dem verkehrten Gerät mit niedrigerer Explosionsschutzklasse in die falsche Zone zu geraten. Mit den MC 92N0ex der obersten Kategorie ist dies ausgeschlossen. Der Anwender unterliegt demnach während seiner Tätigkeiten keinen Einschränkungen hinsichtlich der zusätzlichen Auflagen zum Explosionsschutz. Er ist in der Lage, sich vollständig auf die Erledigung seiner Arbeitsaufgaben zu konzentrieren.
Zudem sind die Ex-Mobile-Computer sehr komfortabel im Handling. Verschiedene Tastaturvarianten für unterschiedliche Applikationsbereiche und das gut lesbare VGA-Farbdisplay mit Touchscreen-Technologie eröffnen den Weg zu einer schnellen und einfachen Datenerfassung. Selbst die Bedienung mit einer Hand ist dank des ergonomisch platzierten Scan-Auslösers und des schlanken Formats möglich.
Technik für Online und Offline
Die Geräte zeichnen sich auch durch ihre sehr robuste Bauweise (Ruggedized Design) aus: Einem Fall aus 1,20 Meter Höhe halten sie problemlos stand. Auch extreme Umgebungsbedingungen von -20°C bis +50°C können ihnen nichts anhaben. Der Vorteil schlechthin ist jedoch ihre Geschwindigkeit: Die MC 92 sind aktuell für diesen Einsatzbereich die schnellsten auf dem gesamten Markt. Dies gilt sowohl für das Einschalten als auch die Datensynchronisation. Da in den Geräten moderne Kommunikationstechnologien, wie beispielsweise WLAN 802.11 a/b/g/n oder Bluetooth (WPAN) 2.1 mit EDR, integriert sind, ist ein Real-Time-Datenaustausch bei vorhandener Infrastruktur immer möglich. Die Datenbestände bleiben konsistent und lassen sich bei Bedarf zur Auskunft gegenüber den zuständigen Behörden jederzeit auswerten.
Auch offline lässt sich das Gerät problemlos in einer Dockingstation mit den vorhandenen Datenbanken synchronisieren. Um den Anwendern ihre tägliche Arbeit zu erleichtern und unnötige Wege zu vermeiden, kann der Akku im Ex-Bereich gewechselt werden. Aufgrund der hohen Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus reicht die Betriebsdauer für eine komplette Arbeitsschicht.
Scannen aus 12 m Entfernung
Speicherkarten mit bis zu 64 GB gestatten eine umfassende Datenspeicherung. Mit verschiedenen Scan-Engines lassen sich unter anderem 1D-Barcodes im Abstand von bis zu 12 m scannen. Die Erfassung von RFID-Transpondern mittels verschiedener Reader ist optional verfügbar. Über eine integrierte Voice-/Audio-Funktion können die Anwender mittels Voice over IP ganz einfach über das Computernetzwerk telefonieren.
Die Verwendung des modernen Betriebssystems Windows Embedded Handheld 6.5.3 und die Integration der Barcode-Scan-Engine in das Betriebssystem erlauben dem Anwender verschiedenste Möglichkeiten der Informationsverarbeitung direkt vor Ort. Sollte das Personal ein größeres Display bevorzugen, kein Problem. Mit dem Ex-geschützten Industrie-Tablet-PC AgileX, ausgestattet mit einer Bildschirmdiagonale von 10,1 Zoll, kann Bartec seinen Kunden auch diesen Wunsch erfüllen.
Mit TTE-Europe hat Bartec den optimalen Partner gefunden. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Lösungen für die Kennzeichnung und Rückverfolgung von zivilen Sprengstoffen spezialisiert. Das Tracking-System hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem deutschen Sprengverband konzipiert, entwickelt und getestet. Die Software ist optimal auf die mobile Hardware, die Mobile Computer der Serie MC92N0ex von Bartec, abgestimmt und ist bereits nach wenigen Installationsschritten einsatzbereit.
Mit der maßgeschneiderten Softwarelösung können alle betroffenen Hersteller, Händler, Beförderer und Verwender ziviler Explosivstoffe in der Europäischen Union alle Forderungen der EU-Kennzeichnungsrichtlinie problemlos erfüllen. Sie minimiert nicht nur den Aufwand bei der Umsetzung, sondern ermöglicht etwa auch die elektronische Verzeichnisführung mit dem elektronischen Sprengmittel-Lagerbuch gemäß dem jeweiligen nationalen Recht.
Die intuitiv bedienbare Software lässt sich sowohl online als auch lokal auf dem eigenen Server führen und ist für jede Unternehmensgröße geeignet. Darüber hinaus bietet TTE-Europe Speziallösungen für Pulverhändler oder die Ölindustrie an. Durch den modularen Aufbau lassen sich die eingesetzten Explosivstoffe jederzeit individuell und entsprechend der branchenspezifischen Anforderungen zurückverfolgen. Der Einführung von Tracking und Tracing von Explosivstoffen, wie sie die EU-Kennzeichnungsrichtlinie erfordert, steht mit den mobilen, Ex-geschützten Lösungen von Bartec und der hierzu passenden Spezialsoftware von TTE-Europe somit nichts im Wege.