Die Deutsche Bahn will den Mobilfunkempfang auch in Regionalzügen verbessern. In Bayern und Berlin/Brandenburg sind erstmals Züge im Einsatz, bei denen Scheiben nachträglich mit einem Laser mobilfunkdurchlässig gemacht wurden. Dies verbessert den Mobilfunkempfang im Zug um das 100-fache.
Es handelt sich um ein Pilotprojekt, für das weitere Verkehrsverbünde und Aufgabenträger als Partner gesucht werden sollen. Derzeit profitieren die Fahrgäste auf der Südostbayernbahn und im Raum Berlin/Brandenburg (Netz Elbe-Spree) hiervon. Weitere Züge im Regionalverkehr sollen folgen.
Bundesweit stabiles Internet in Regionalzügen
Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Unsere Fachleute haben intensiv daran gearbeitet, dass das Scheiben-Lasern auch im anspruchsvollen Einsatz bei der Eisenbahn funktioniert. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen: Ein 100-fach besserer Mobilfunkempfang für unsere Fahrgäste. Gleichzeitig leistet die Technologie einen Beitrag zum Ressourcenschutz: Wir brauchen keine einzige neue Zugscheibe. Einmal gelasert, lassen die Scheiben Mobilfunksignale aller Anbieter und aller aktuellen und künftigen Mobilfunkstandards nahezu ungehindert in den Zug.“
Evelyn Palla, DB-Vorständin für Regionalverkehr: „Der Handyempfang in Regionalzügen wird besser. Erste Fahrgäste in Bayern und Berlin/Brandenburg können das ab sofort ausprobieren. Mit unseren beiden Pilotzügen wollen wir zeigen, dass wir mit innovativer Technologie unsere Züge zukunftsfähig machen können. Gemeinsam mit den Ländern wollen wir so künftig bundesweit für stabiles Internet und verlässliches Telefonieren im Zug sorgen.“
Neue Fernverkehrszüge der DB, etwa der ICE 3neo oder der ICE L, sind für besseren Handy-Empfang bereits ab Werk mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben ausgerüstet.
So funktioniert die Technik
Zum Schutz vor Wärme sind die Scheiben von Zügen mit einer hauchdünnen Metallschicht versehen. Diese Metallschicht ist für Mobilfunkwellen nur schwer zu durchdringen. Um sie durchlässiger zu machen, wird mit einem Laser eine feine Netzstruktur in die Metallschicht eingearbeitet. Durch das filigrane Muster gelangen Mobilfunksignale rund 100-mal besser ins Zuginnere als bisher. Den Wärmeschutz und damit den Komfort an Bord verändern die millimeterfeinen Linien nur minimal; mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen.
Das nachträgliche Lasern der Zugscheiben kann in den Werkstätten der Deutschen Bahn erfolgen. Die notwendigen Laseranlagen sind mobil und flexibel einsetzbar.