Der weltweite Markt der elektrischen Prozessautomation wächst 2018 deutlich. „Unsere Prognose aus dem März 2018 scheint sich zu erfüllen: 2018 ist ein starkes und außerordentlich stabiles Jahr“, sagt Nikolaus Krüger, Vorsitzender des Fachbereichs Messtechnik und Prozessautomatisierung im ZVEI-Fachverband Automation. Das Wachstum der globalen Auftragseingänge liegt weiterhin im hohen einstelligen Bereich. „Auch der Ausblick für 2019 bleibt weiter positiv, wenn auch leicht abgeschwächt. Voraussetzung dafür ist, dass es zu keinen weiteren geopolitischen Verwerfungen kommt.“
Diesen Geschäftsbereiche entwickeln sich am besten
Das Wachstum wird von Nordamerika und Asien, besonders China, getrieben; zudem von exportstarken europäischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, Italien und Spanien. Alle Segmente entwickeln sich gut bis sehr gut. Auffällig positiv sind dabei Geschäfte mit den Bereichen Oil & Gas (besonders der Gassektor), Chemie und Mineral & Mining. Die Umsätze mit konsumnahen Branchen wie Food & Beverage, Life Science und Wasser zeigen sich ausgesprochen stabil.
Besondere Herausforderungen ergeben sich aus den Währungsveränderungen, durch Materialverknappung und bei der Beschaffung von geeignetem Fachpersonal. „Aber auch die Folgen der Handelskonflikte insbesondere zwischen den USA und China sind nur schwer einzuschätzen“, so Krüger. Einigkeit unter den Automatisierern besteht darin, dass die Digitalisierung schon spürbar zum Wachstum beiträgt und die allgemeine Entwicklung beschleunigt.
12 Prozent Umsatz der deutschen Elektroindustrie gehen auf die Prozessautomation zurück
Deutschland ist bei der Prozessautomation gut positioniert. Die Unternehmen haben in Deutschland 127.000 Beschäftigte und erwirtschafteten 2017 einen Umsatz von 21,1 Milliarden Euro. Das sind zirka zwölf Prozent des Umsatzes der deutschen Elektroindustrie. Die Auftragseingänge der Prozessautomation in Deutschland stiegen im ersten Halbjahr 2018 um knapp vier Prozent. Die Exporte lagen in diesem Zeitraum mit 8,5 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie die Importe mit 3,9 Milliarden Euro.