Algen werden aufgrund ihrer positiven Eigenschaften immer häufiger in der Kohleproduktion zur Reduktion der CO2-Emissionen und in Kläranalgen zur Reduktion hoher Stickstoff- und Phosphorgehalte eingesetzt. Der grüne Biorohstoff wächst in Kulturteichen oder Photobioreaktoren heran. Bei der Ernte werden sie von ihrem Nährboden getrennt und zu einem Algenkonzentrat weiterverarbeitet. Die eingesetzte Erntetechnik hat einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses: Es gilt sowohl die Investitionskosten als auch die laufenden Betriebskosten für beispielsweise Energie und Wasser so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig soll das abgetrennte Algenkonzentrat einen möglichst hohen Trockensubstanzgehalt aufweisen, um sich optimal weiterverarbeiten zu lassen.
Eine umfassende Lösung für diese Anforderungen bei der Algenernte bietet der „enalgy process“, ein von Flottweg entwickelter effizienter und kostensparender Prozess für die Algenernte mit Hilfe von Trenntechnik. Dabei sind grundsätzlich zwei Verfahren möglich, bei denen jeweils eine Flottweg-Zentrifuge zum Einsatz kommt: Für kleine bis mittlere Betriebe eignet sich der einstufige Prozess mit dem Separator von Flottweg. Betriebe, die im größeren industriellen Maßstab arbeiten, profitieren vom zweistufigen Prozess, bei dem nach einer Vorkonzentration der Sedicanter von Flottweg die eigentliche Zellernte übernimmt.
Algenernte mit dem Separator
Die Algensuspension fließt aus dem Photobioreaktor direkt in den Flottweg-Separator. Dort beschleunigt der Verteiler die Suspension schonend auf die volle Drehzahl. Durch die hohe Zentrifugalkraft von bis zu 12.000 g entwässert der Separator die Algensuspension zu einem Algenkonzentrat mit dickflüssiger Konsistenz. So eignet sich das Algenkonzentrat optimal für die Weiterverarbeitung. Vor allem kleine bis mittlere Anlagen profitieren von bis zu 25 Prozent niedrigeren Investitions- und Betriebskosten des einstufigen Verfahrens. Zudem entstehen bei der Weiterverarbeitung oder Trocknung geringere Kosten, da es sich um ein hochwertiges Algenkonzentrat handelt.
Algenernte mit dem Flottweg Sedicanter
Bei der Algenernte mit dem Sedicanter handelt es sich um einen zweistufigen Prozess, der für größere Betriebe ideal ist: Zunächst wird die Algensuspension aus dem Photobioreaktor vorkonzentriert. Danach fließt das Algenkonzentrat weiter in den Flottweg-Sedicanter, in dem die Zellernte stattfindet. Der Sedicanter entwässert das Algenkonzentrat zu einem Feststoffkuchen mit 22 bis 35 Prozent Trockensubstanzgehalt. Nur diese spezielle Dekanterzentrifuge mit einer Zentrifugalkraft von bis zu 10.000 g ist in der Lage, die feinen und weichen Algenzellen so effizient einzudicken. Im Gegensatz zum einstufigen Prozess wird durch die Vorkonzentration im zweistufigen Prozess Energie eingespart. Gesamt ermöglicht der zweistufige Prozess bis zu 60 Prozent geringere Betriebskosten und bis zu 25 Prozent weniger Investitionskosten. Je mehr Wasser in der Voreindickung abgeschieden wird, desto weniger muss der Sedicanter schließlich noch abtrennen. Ein hoher Trockenstoffgehalt von 22 bis 35 Prozent ermöglicht dann eine optimale Weiterverarbeitung der Algen.