Rund 67 Prozent der Deutschen nutzen laut Statcounter ein Smartphone mit einem Android-Betriebssystem - und begeben sich damit in Gefahr. Im ersten Quartal 2017 entdeckten die Sicherheitsanalysten von G Data über 750.000 neue Schad-Apps für das Google-Betriebssystem.
Malware-Epidemie in der Android-Welt
3.246.284 neue Android Schad-Apps zählten die Sicherheitsexperten von G Data im Gesamtjahr 2016. Ein neuer Negativ-Rekord mit Tendenz steigend für 2017. Im ersten Quartal 2017 entdeckten die Sicherheitsexperten bereits 750.000 neue Schad-Apps.
Für das Gesamtjahr rechnet G Data mit 3.500.000 neuen Schaddateien - das entspricht etwa 8400 neuen Malware-Apps täglich oder 350 pro Stunde! Diese Zahlen belegen eine wachsende Bedrohungslage - vor allem für Geräte von Drittherstellern, wo Updates verzögert erscheinen oder gar nicht.
Sicherheitslücke: Verspätete Updates
Für Anwender stellt das undurchsichtige Update-Verfahren von Drittherstellern von Android-Mobilgeräten ein unnötiges Sicherheitsrisiko dar, denn: Neben einer umfassenden Sicherheitslösung muss auch das Betriebssystem stets auf dem neuesten Stand sein. Eine offene Sicherheitslücke, die Angreifer ausnutzen könnten, kann immense Schäden verursachen. Bei vielen Mobilgeräten ist aber nicht ersichtlich, wie lange und ob die Geräte überhaupt aktualisiert werden.
Erst 4,9 Prozent der Smartphone- und Tablet-Nutzer haben das seit August 2016 verfügbare Android 7. 20 Prozent haben noch Version 4.4, 32 Prozent Version 5 und 31,2 Prozent Android 6.0 im Einsatz. Das Problem: Dritthersteller müssen das neue Betriebssystem erst für ihre Geräte anpassen - oder veröffentlichen erst gar kein Update. Dadurch dauert es in vielen Fällen sehr lange, bis ein Update ausgeliefert wird - sofern es ein solches überhaupt gibt.
Starker Update-Bedarf bei Smartphones
Beim Kauf eines Mobilgeräts können Anwender nicht abschätzen, wie lange es hierfür Updates gibt. Zum Vergleich: Das Windows-Betriebssystem gelangt unverändert auf jeden Computer und Microsoft kann so sicherstellen, dass jeder Nutzer umgehend Sicherheitsupdates erhält. Ebenso ist geregelt, wie lange Sicherheitsupdates für das jeweilige Betriebssystem erscheinen. Für Windows 10 erscheinen diese beispielsweise bis zum Oktober 2025.
Im mobilen Bereich steigt jedoch der Bedarf an zeitnahen Updates. Sicherheitslücken sind nicht nur bei Windows-PCs ein Problem, sondern haben auch im Mobile-Bereich an Bedeutung gewonnen.
So können User sich schützen
Die Security-App sollte einen Virenscanner umfassen, der das Mobilgerät auf Trojaner, Viren und andere Schädlinge überprüft. Darüber hinaus sollte ein Surf- und Phishing-Schutz enthalten sein, der Nutzer gegen gefährliche E-Mails und Webseiten absichert.
Ähnlich wie bei Windows-PCs ist ein essentieller Tipp für mehr Sicherheit: Das Betriebssystem und die installierten Apps sollten stets auf dem neuesten Stand sein. Daher empfiehlt sich die Verwendung einer aktuellen Android-Version.