Kommentar ASi-5: Automatisierung neu gedacht

Bernhard Wiedemann ist einer der beiden Gründer der Bihl+Wiedemann GmbH, einem der führenden Anbieter von Sicherheitstechnik und elektrischen Komponenten für die Automatisierung mit AS-Interface. Als technischer Projektleiter war er maßgeblich an der Weiterentwicklung von AS-Interface hin zu ASi-5 beteiligt.

Bild: Bihl+Wiedemann
22.10.2019

AS-Interface hat sich vom robusten, einfach zu installierenden Verdrahtungssystem für Sensoren und Aktuatoren hin zu ASi-5 entwickelt, dem Shuttle für die Digitalisierung. Von Anfang an waren wir als Unternehmen an diesem Entwicklungsprozess maßgeblich beteiligt.

Bernhard Wiedemann war mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten.

Industrie 4.0 und Internet of Things treiben die Digitalisierung immer weiter voran. Da ist es wichtig, dass die perfekte Kommunikationslösung in der Automatisierung nicht nur alle aktuellen, sondern auch die zu erwartenden zukünftigen Anforderungen abdeckt. Und das natürlich äußerst wirtschaftlich.

Sensoren und Aktuatoren liefern heute – zunehmend dezentral – eine immer größere Menge an Daten, die ohne Einschränkung an genau die Stellen transportiert werden müssen, wo sie verarbeitet und aus ihnen Informationen gewonnen werden können.

Um das sicherzustellen, haben wir – eine Entwicklungsgruppe aus sieben führenden ASi Herstellern – AS-Interface zu einem leistungsfähigen Standard weiterentwickelt, der diese Anforderungen bei der Anbindung von Aktuatoren und Sensoren inklusive IO-Link an höhere Steue­rungsebenen und die Cloud in idealer Weise erfüllt. Die neue Technologie ASi-5 bietet dafür die erforderliche Bandbreite und Geschwindigkeit – kostengünstig bei voller Abwärtskompatibilität.

Module einfach anklemmen

Die Idee, die direkte Eins-zu-Eins-Verkabelung von Sensoren und Aktuatoren mit der Steuerung durch ein Verdrahtungssystem zu ersetzen, das einfach, robust, flexibel, kostengünstig und leicht zu installieren ist, hat Jochen Bihl und mich von Anfang an fasziniert.

Und 1992 war mit AS-Interface ein praxistaugliches System am Start, von dessen enormen Vorteilen wir schon damals so überzeugt waren, dass wir alle Energie unseres neu gegründeten Unternehmens auf ASi Produkte gerichtet haben.

Für ASi braucht man keine abgeschirmten, schwierig zu konfektionierenden Kabel, sondern lediglich zwei nicht geschirmte Adern. Diese werden mit Hilfe einer Piercingtechnik kontaktiert. Man kann Module so einfach dort anklemmen, wo man sie braucht, ohne Topologievorgaben berücksichtigen zu müssen.

Über das gelbe ASi Kabel können parallel Standardsignale, sichere Signale und Energie übertragen werden. ASi Master überwachen das System und bieten in Kombination mit einer Feldbusanbindung als Gateways die Möglichkeit, die Daten an eine übergeordnete Steuerung weiterzugeben. Außerdem lässt sich damit die komplette angeschlossene Sensorik und Aktuatorik einfach und effizient diagnostizieren.

AS-Interface ist heute der De-Facto-Standard

Seit dem Start von AS-Interface, das am Anfang vor allem für die Verdrahtung einfachster Sensoren und Aktuatoren stand, hat sich das System nicht nur als De-Facto-Standard auf der untersten Ebene der Automation etabliert, sondern auch stetig weiterentwickelt.

Nach dem ersten zertifizierten ASi Master – übrigens einem Produkt aus unserem Haus – und der Anbindung an alle gängigen Feldbusse über Gateways haben zunehmend komplexere Produkte, verbesserte Diagnosemöglichkeiten und die einfache und kostengünstige Integration der Sicherheitstechnik dafür gesorgt, dass es heute fast 2000 zertifizierte AS-Interface-Produkte gibt und dass fast 40 Millionen Standard-Geräte und 8 Millionen Sicherheitsschaltgeräte im Einsatz sind.

Dass wir seit Jahren für uns in Anspruch nehmen, die Firma zu sein, die am stärksten auf das Thema ASi fokussiert ist, belegen nicht nur unser Claim ‚The AS-Interface Masters‘, unser umfangreiches ASi Produkt-Portfolio und die vielen technischen Erweiterungen, die Bihl+Wiedemann in den letzten Jahren realisiert hat.

Auch die Tatsache, dass wir bei der Weiterentwicklung des Systems hin zu ASi-5 mit der technischen Projektleitung betraut wurden und heute bereits kurz nach dem Start erste Produkte anbieten, ist mehr als Beleg dafür.

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