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Plant Asset Management entlang des gesamten Lebenszyklus (Promotion) Aus alten Anlagen das Beste herausholen

Das von Bilfinger entwickelte eigene Konzept für Asset Management folgt der Normenfamilie ISO 55000.

Bild: Bilfinger
07.09.2022

Mit intelligentem Plant Asset Management lässt sich die Wertschöpfung von in die Jahre gekommenen Produktionsstätten nachhaltig erhöhen. So lassen sich mit der richtigen Instandhaltungsstrategie die Anlagenintegrität sicherstellen, die Effizienz und Anlagenverfügbarkeit steigern sowie Wartungskosten optimieren.

Die Produktionsanlage zischt und klappert. Sie hat schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel. Sie läuft und läuft und läuft – allerdings nicht mehr optimal. Immer wieder kommt es zu ungeplanten Störungen und Stillständen. Zudem steigen in letzter Zeit die Kosten für den Betrieb, insbesondere die Energiekosten drastisch an. So ist es in vielen Unternehmen.

„Ein Großteil der Prozessindustrie-Anlagen in Europa ist 40 bis 70 Jahre alt, haben ihr ursprüngliches Designalter überschritten, sind weit vom aktuellen Stand der Technik entfernt und alles andere als energieeffizient“, sagt Kendrick Hieb, Global Development Manager für Asset- und Maintenance Management beim Industriedienstleister Bilfinger. Das Lifecycle-Management sei oft von kurzfristiger Kostenoptimierung getrieben. „Dabei ist es für europäische Unternehmen entscheidend, auch ihre in die Jahre gekommenen Produktionsanlagen langfristig zuverlässig und wirtschaftlich betreiben zu können.“

Viele Unternehmen werden mit der Tatsache konfrontiert, dass ihr qualifiziertes Personal für die Anlagenwirtschaft zu knapp ist. Auch kritische Ersatzteile sind in Zeiten gestörter Lieferketten schwer ohne lange Vorlaufzeiten zu bekommen. Die Umweltschutzauflagen nehmen zu. Verschärft wird die Lage in einem global instabilen politischen und wirtschaftlichen Umfeld durch gestiegene Energiepreise. Langfristig können unter Umständen durch die Folgen der Energiewende, die Anlagen mit suboptimalen Betriebskosten unrentabel werden. Mit Blick auf die globale Konkurrenz stehen deutsche Unternehmen gegenüber Wettbewerbern unter Druck, die dank günstigerer Standortfaktoren Vorteile haben.

Kosten, Risiken und Leistung optimieren

„Die wirtschaftlich optimale Lösung ist es, gealterte Anlagen mit einem strategischen Konzept zu managen“, erklärt Hieb. Ein solches professionell durchgeführtes Plant Asset Management stellt ein Gleichgewicht von Kosten, Risiken und Anlagenleistung her. Das führt dazu, dass die neuen Geschäftsziele auch mit einem alten Anlagenbestand erreicht werden. Dabei sei es wichtig, so Hieb, dass neben dem Anlagenzustand auch die Aufbau- und Ablauforganisation zur Erbringung der Services im Bereich der Anlagenwirtschaft berücksichtigt werden. Denn Serviceleistungen können nur dann wirtschaftlich durchgeführt werden, wenn qualifiziertes Personal mit dem richtigen Material und dem richtigen Werkzeug zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sind. „Wenn hier Ineffizienzen vorhanden sind, wird Kapital, das eigentlich in die Anlage fließen sollte, verschwendet“, sagt der Bilfinger-Manager.

Bei fixen Budgets muss jeder Euro effizient genutzt werden, da sonst der Anlagenzustand leidet und eine Abwärtsspirale droht. Vor allem bei Mittelständlern werde im Anlagemanagement bislang noch viel nach Bauchgefühl entschieden. „Die hauseigenen Instandhaltungs-Meister, Schichtführer sowie Instandhaltungs- oder Prozessingenieure, teilweise bis zur Geschäftsführung haben nicht immer das nötige Expertenwissen, um im täglichen Betrieb der Anlage die Weitsicht zu behalten und gleichzeitig täglich die richtige Entscheidung für eine nachhaltige Assetstrategie zu treffen“, erklärt Hieb. Im Ergebnis würden an der Anlage lediglich die ad hoc auftretenden „Brände gelöscht“ und den aktuellen Trends nachgelaufen.

Gesamtkonzept statt Brandaustreter

Um mit einer in die Jahre gekommenen Anlage auch für die nächsten Jahrzehnte gerüstet zu sein, hat Bilfinger für Kunden ein eigenes Konzept für Asset Management entwickelt, das der Normenfamilie ISO 55000 folgt. Dieser neue Ansatz deckt für eine Anlage die Design-, Wartungs-, Inspektions-, Prozesse-, Betriebs- sowie Managementkonzepte ab. Dieses Konzept unterscheidet zwischen strategischen und taktischen sowie operativen Services.

Hinter den strategischen und taktischen Services verbergen sich alle Dienstleistungen die zur Entwicklung eines Strategiekonzepts (BSC) für eine Industrieanlage erforderlich sind, wie beispielsweise Zustandsaufnahmen von Anlagen und Organisationen sowie die Entwicklung von Managementkonzepten. Die operativen Service-Konzepte decken die Umsetzungsvorgaben und Best Practices für die Instandhaltung (BMC), Verbesserungen und Modifikationen (BPC) sowie Anlagenstillstände (BTC) ab. Alle Konzepte sind in verschiedenen Servicelevels anwendbar.

Für den strategischen Ansatz, Bilfinger Strategy Concept (BSC), würde das in der Praxis wie folgt aussehen: Ein Team aus Fachkräften von Bilfinger untersucht die Anlage und macht sich ein genaues Bild von der Produktionsstätte und ihren örtlichen Gegebenheiten. Dabei werden Schäden erfasst, Schwachstellen identifiziert und nach einem strukturierten Prozess technische Daten erhoben und Messwerte genommen. Weiterhin werden die organisatorischen Strukturen sowie deren Prozesse in den operativen Einheiten betrachtet. Durch einen Vergleich mit Bilfinger-eigenen Datenbanken sowie Industriestandards wird ein optimiertes Managementkonzept erstellt. Zudem lassen sich für mehrere Szenarien Alternativpläne entwickeln, langfristige Trends gegeneinander abwägen und Reaktionskriterien festlegen.

Ausgerichtet am Lebenszyklus

Durch das Outsourcing diverser Services im Rahmen der Anlagenwirtschaft können gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) vom Wissen um Best-Practice-Ansätze in der Anlagenwirtschaft, sei es Anlagenbetrieb, Ingenieursleistungen für Modifikationen und Verbesserungen, Instandhaltung oder Anlagenstillstände, profitieren. Vorteil für die Anlagenbetreiber entstehen hierbei durch die Konzentration auf ihr Kerngeschäft, statt sich ständig mit Anlageneffizienz-, Sicherheits-, Qualitäts- und Kostenzielen als Output einer mehr oder weniger gut organisierten Anlagenwirtschaft herumärgern zu müssen.

„Ist die Nachfrage für die produzierten Güter größer als das Produktionsvolumen der Anlage, ist der Hebel für Kosteneinsparungen in der Regel am größten. Diese Anlagen werden dann meist am oberen Limit ihrer Kapazität betrieben. Oft ist bei einem Wechsel der Anlagenstrategie festzustellen, dass diese nicht in allen Aspekten auf die neuen Bedingungen angepasst wird und sich die Ausfälle mit der Zeit häufen.

Bei Anwendung von global gesammeltem Expertenwissen hat Bilfinger bereits bewiesen, dass Einsparungen zwischen zehn und 35 Prozent in den Betriebskosten erreichbar sind. Hierbei hat alleine die Instandhaltung einen Wertschöpfungshebel durch einen optimalen Kosteneinsatz von einem Faktor 5 bis 7 in der Ergebnisbilanz der Produktion“, sagt Hieb.

Kosten sparen ließen sich durch digital überwachte und optimierte Prozesse, ausgeklügeltes Energiemanagement, durch die Nachrüstung energetisch optimierter Ersatzteile sowie durch ein intelligentes Wartungskonzept, das an den Lebenszyklus der Anlage angepasst sei. Zudem sei eine digitale Unterstützung über den gesamten Anlagenlebenszyklus sinnvoll.

„Häufig findet man in Unternehmen noch getrennte Datensilos, die auf verschiedene Abteilungen verteilt sind und zusammengeführt werden müssten“, erklärt der Bilfinger-Manager. „Nur wenn die vorhandenen Informationen sinnvoll genutzt werden, dienen sie der Unternehmensstrategie.“

Nicht alles muss scheckheftartig gepflegt sein

Um eine gealterte Anlage, die nach ihrer Designspezifikation bereits am Ende der Lebenszeit angekommen ist, auch in den kommenden zehn bis 15 Jahren, je nach strategischer Ausrichtung, sicher und effizient betreiben zu können, muss – bildlich gesprochen – nicht alles scheckheftartig gepflegt sein. So ist es oft zielführend, aufwendige vorausschauende Instandhaltungsmechanismen auf kritische Systeme zu konzentrieren. An Stellen, die für die strategischen Ziele des Anlagenbetreibers eher unkritisch sind, kann auch die Instandhaltungsstrategie „run to fail­ure“ vertretbar sein. Dort können Schäden erst behoben werden, wenn sie eingetreten sind.

Einsparungen sind sowohl im technischen Umfeld möglich, als auch in der organisatorischen Optimierung, etwa durch schlankere Prozesse, digitale Unterstützung oder neue Strukturen. Und wenn ein Kunde zudem seinen ESG-(Environmental, Social, Governance)-Zielen näherkommen will, kann es geboten sein, beim Tausch von Anlagenteilen noch stärker auf energieeffiziente und emissionsarme Lösungen zu setzen. „Eben alles in allem eine an die strategischen Ziele des Kunden angepasste Asset Management Lösung.“

Bildergalerie

  • Als Serviceanbieter für rotierende Maschinen begleitet Bilfinger Anwender von der ersten Konzeptphase der Produktionsanlage bis zur kontinuierlichen Optimierung der Produktionsprozesse.

    Als Serviceanbieter für rotierende Maschinen begleitet Bilfinger Anwender von der ersten Konzeptphase der Produktionsanlage bis zur kontinuierlichen Optimierung der Produktionsprozesse.

    Bild: Bilfinger

  • Die richtige Instandhaltungsstrategie sichert die Anlagenintegrität sicher, steigert die Effizienz und Anlagenverfügbarkeit und optimiert die Wartungskosten.

    Die richtige Instandhaltungsstrategie sichert die Anlagenintegrität sicher, steigert die Effizienz und Anlagenverfügbarkeit und optimiert die Wartungskosten.

    Bild: Bilfinger

  • Zu den Leistungen Bilfingers gehören Maintenance, Engineering, Analyse und Beratung, Planung und Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen und Generalrevisionen (Turnarounds), die Zustandsanalyse und -überwachung sowie die Einführung von digitalen Services wie mobile Applikationen und Workflows.

    Zu den Leistungen Bilfingers gehören Maintenance, Engineering, Analyse und Beratung, Planung und Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen und Generalrevisionen (Turnarounds), die Zustandsanalyse und -überwachung sowie die Einführung von digitalen Services wie mobile Applikationen und Workflows.

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