Diese Entscheidung, die Automatica nicht als Präsenzmesse stattfinden zu lassen, hat die Messe München in Abstimmung und Absprache mit dem ideellen Träger VDMA Robotik + Automation und dem Fachbeirat der Automatica getroffen. In Abstimmung mit der Branche entwickelt die Messe München nun für Mitte 2021 eine kompakte, neue Präsenzveranstaltung, die an die Gegebenheiten in Zeiten des Coronavirus angepasst wird. Darüber hinaus baut die Automatica ihr digitales Angebot weiter aus.
Bereits im März verlegt
Ebenfalls in Abstimmung mit dem VDMA-Fachverband Robotik + Automation hatte die Messe München im März entschieden, die Messe vom Juni in den Dezember zu verlegen. Mit der Verschiebung auf den spätmöglichsten Jahrestermin und der Ausarbeitung eines umfassenden Schutz- und Hygienekonzepts hatte die Messe München alles dafür getan, dass eine sichere Präsenzmesse stattfinden kann. Die aktuelle Entwicklung macht jetzt ein Umdenken zwingend erforderlich.
Reiseverbote halten Aussteller und Besucher fern
Aufgrund der steigenden Infektionszahlen wurden in den letzten Wochen für immer mehr europäische Länder und Regionen Reisebeschränkungen verfügt. Auch die Reisesituation außerhalb Europas hat sich praktisch nicht verbessert. Zudem haben viele nationale und internationale Konzerne interne Reiseverbote ausgesprochen.
Deshalb befürchten die meisten Aussteller, dass nur wenige der ursprünglich erwarteten Besucher vor Ort sein werden. Aus diesem Grund kommt für sie die Teilnahme an der Automatica 2020 nicht mehr in Betracht. Unter diesen Umständen, die sich voraussichtlich nicht bessern werden, kann die Automatica 2020 ihre Aufgabe, Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen, nicht erfüllen. Eine Durchführung der Automatica in diesem Dezember würde die Messe auf Dauer nachhaltig beschädigen.
Kommetare der Beteiligten
Falk Senger, Geschäftsführer Messe München, zu der Entscheidung: „Eine Messe lebt von ihren Teilnehmern. Doch zu viele unserer Aussteller und Besucher hätten wegen der Reisebeschränkungen nicht nach München kommen können. Deshalb mussten wir uns letztendlich für eine Absage der Automatica 2020 entscheiden. Umso wichtiger ist jetzt der Blick nach vorn. Mit Nachdruck arbeiten wir an neuen Angeboten, um die Branche zusammen- und voranzubringen.“
„Die ursprüngliche Entscheidung zur Verschiebung der Automatica war richtig. Weil sich die äußeren Bedingungen zuletzt stark verschlechtert haben, ist eine Neubewertung der Lage jetzt aber unumgänglich. Wir sind froh, dass die Messe München flexibel reagiert hat und jetzt gemeinsam mit der Branche neue Wege geht“, bekräftigt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des VDMA Robotik + Automation.
Neues Messeformat für Sommer 2021 in Entwicklung
Das Bedürfnis der Branche nach persönlichen Kontakt-, Austausch- und Präsentationsmöglichkeiten ist stärker denn je. Deshalb entwickelt die Messe München nun gemeinsam mit Ausstellern ein neues, an die Rahmenbedingungen der Corona-Zeit angepasstes Präsenzformat mit digitalen Elementen. Das neue Event ist als kompakte ‚Messe vor der Messe‘ für den Frühsommer 2021 angedacht und soll ein Add-on zur Automatica werden. Ausführliche Informationen dazu folgen zeitnah.
„Bis zum Schluss haben wir die Automatica hochgehalten. Doch das aktuelle Infektionsgeschehen macht eine erfolgreiche Weltleitmesse unmöglich und hätte ihrem Anspruch und Image geschadet. Deshalb gehen unsere Pläne jetzt in Richtung eines neuen Events im nächsten Sommer, um die Zeit zur Automatica 2022 zu überbrücken – und so einen notwendigen, positiven Impuls für die Branche zu geben“, sagt Wilfried Eberhardt, Vorsitzender des Automatica-Fachbeirats sowie Chief Marketing Officer bei Kuka.
Ausbau des digitalen Angebots
Darüber hinaus erweitert die Automatica ihr digitales Angebot und bietet damit zusätzliche Austauschmöglichkeiten und Orientierungswissen. So beleuchten in der neuen Online-Event-Reihe „Let’s talk by Automatica“ regelmäßig Experten, Anbieter und Anwender aktuelle Fragestellungen und Trends rund um Robotik und Automation.
Außerdem ist unter anderem geplant, wesentliche Bausteine des ursprünglich für die Dezember-Messe geplanten Rahmenprogramms virtuell anzubieten. Das gilt beispielsweise für das International Symposium on Robotics (ISR). Details hierzu folgen im Laufe den kommenden Wochen.