Offene Breitbandkommunikation BREKO-Mitglieder kooperieren mit der Telekom

Glasfasertechnologie soll flächendeckend in alle Gebäude Einzug halten, um der kommenden Gigabit-Gesellschaft Herr zu werden.

08.01.2018

Die Deutsche Telekom wird künftig die Netzinfrastruktur von süddeutschen BREKO-Mitgliedsunternehmen nutzen. Dadurch kann sie ihre Produkte in insgesamt 125.000 Haushalten in den betreffenden Regionen anbieten.

Bei den BREKO-Mitgliedsunternehmen handelt es sich um die R-KOM (Regensburg), süc//dacor (Coburg), SWU Telenet (Ulm), den Telepark Passau sowie das BUGLAS-Mitglied Stadtnetz Bamberg. Die Kooperationen machen den Glasfaserausbau für die Stadtnetzbetreiber schneller wirtschaftlich rentabel, weil die Infrastruktur besser ausgelastet werde, meint Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. Diese Sichtweise begrüßt auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO); Geschäftsführer Dr. Stephan Albers hierzu: „Tim Höttges bestätigt nun genau das, was wir seit Langem fordern."

Kleine Netze werden groß

Höttges zufolge haben die Kunden künftig nicht nur mehr Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern. Auch der Ausbau mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude werde durch die rentablere Nutzung bereits gebauter Glasfasernetze stärker vorangetrieben. Durch das Beispiel wird ersichtlich, dass auch vergleichsweise kleine Glasfasernetze für große, nationale Anbieter wie die Deutsche Telekom interessant sind, wenn der Zugang entsprechend gebündelt wird.

„Aus diesem Grund haben wir mit der BREKO Handelsplattform im November eine bundesweite Open-Access-Plattform gestartet, die allen Marktteilnehmern offensteht und über die regionale Netzbetreiber Zugang zu ihren Netzen zu fairen und diskriminierungsfreien Konditionen anbieten können", erklärt Verbandschef Albers. „So werden kleine Netze groß!“ Hier sei die Deutsche Telekom ebenfalls ausdrücklich zur aktiven Teilnahme eingeladen.

Auf Gigabit vorbereiten

Für den BREKO gilt das Motto: Open Access statt volkswirtschaftlich unsinnigem Doppelausbau. Zwar entsteht auch auf diese Weise Wettbewerb. „Doch handelt es sich dabei um ruinösen Wettbewerb, der nicht langfristig robust und stabil sein kann“, stellt ein aktuelles Gutachten des TK-Experten und ehemaligen WIK-Chefs Dr. Karl-Heinz Neumann fest. Einen Download des Gutachtens finden Sie hier.

Um Deutschland schnellstmöglich mit den für die kommende Gigabit-Gesellschaft notwendigen, flächendeckend verfügbaren Glasfaseranschlüssen bis in alle Gebäude auszustatten, stellen Kooperationsmodelle ein wichtiges Instrument dar. Das jüngste Beispiel zeigt, dass sich solche Modelle sukzessive auf dem Telekommunikationsmarkt etablieren. Auch durch die Umsetzung von Breitband-Förderprogrammen gewinnen Open-Access-Geschäftsmodelle immer mehr an Bedeutung. Denn Netzbetreiber, die Glasfasernetze im Rahmen von Förderprojekten ausrollen, sind dazu verpflichtet, ihre Netze für andere Nachfrager zu öffnen.

Verwandte Artikel