Als die Welt im Frühjahr 2020 zum Stillstand kam und es nicht mehr möglich war, unsere globalen Kunden vor Ort bei der Inbetriebnahme oder Wartung ihrer Anlagen zu unterstützen, fühlten wir uns brutal ausgebremst. Sozusagen von 100 auf Null. Dieses Schicksal haben wir nicht lange hingenommen. Schließlich sind wir die Spezialisten für Prozesse und deren Optimierung. Gemeinsam mit unseren IT-Experten war die Lösung schnell gefunden. Heute gehen wir, und auch unsere Kunden, wie selbstverständlich mit der Datenbrille durch die Anlage, nutzen AR-Technologie und sind wieder mittendrin im Geschehen. Wir fahren gemeinsam Versuche, begleiten Inbetriebnahmen von Maschinen am anderen Ende des Planeten und optimieren Prozesse im Remote-Modus.
Diese Technologie werden wir weiter nutzen, auch wenn physische Präsenz irgendwann wieder möglich sein wird. So hat ein Schockmoment, der uns kurzfristig paralysierte, letztlich zu einer Lösung geführt, mit der wir unsere Zukunft aktiv verändern. Das ist ein gutes Beispiel dafür, was uns antreibt, wie wir Herausforderungen angehen und neue Lösungen für unsere Kunden finden. Man muss Abläufe erst einmal verstehen und durchdringen, um sie ändern zu können. Mit anderen Worten: Wir gucken tief in die Töpfe. Was wir dabei stets aufs Neue lernen? Es gibt immer einen Weg.
Unser Metier ist die Misch- und Dispergier-Technologie, wir befassen uns mit Pulverbenetzungsverfahren und Rohstoffeintrag. Und fragen uns ständig, wie wir einen Prozess verbessern können. Da geht es um Verfahren für unsere Kunden aus Chemie, Pharma, Coatings & Inks, Lebensmittel oder Home und Personal Care. Wir arbeiten branchenübergreifend, denn die Abläufe gleichen sich oftmals. So sind wir in der Lage, vom enormen Erfahrungsschatz unserer Kollegen aus den unterschiedlichen Disziplinen zu profitieren. Wir beobachten außerdem den Markt genau und können uns schnell Wachstumspotenziale erschließen, indem wir aus dem Stand wichtige Impulse für neue Industrien oder innovative Anwendungen liefern. Stichwort Batteriefertigung: ein Thema, das durch die zunehmende Automobil-Elektrifizierung rasant an Bedeutung gewonnen hat. Produktionskapazitäten müssen schnell hochgefahren werden, und ein stabiles Zuliefer-Netzwerk ist für die Hersteller enorm wichtig.
Ystral ist zur Stelle: Zum Beispiel mit optimierten Verfahren zur Herstellung von Bindemittel-Lösungen und Beschichtungsmassen für Lithium-Ionen-Zellen. Gleichzeitig haben wir ein Auge auf den ständigen Wandel in der Automobilindustrie und die Suche nach der besten Energiespeicher-Technologie. Auch für die Brennstoffzelle werden wir Lösungen anbieten – dazu kann ich allerdings jetzt nicht ins Detail gehen.
Bei allem Streben nach mehr achten wir sehr genau darauf, dass unsere Unternehmenskultur erhalten bleibt. Denn es ist ein Unterschied, ob man mit 60 Kollegen oder annähernd 300 zusammenarbeitet. Dafür bekamen wir das denkbar beste Rüstzeug mit auf den Weg: Unsere Eltern, von denen wir vor gut 25 Jahren die Geschäftsführung der Ystral übernommen haben, lebten uns das täglich vor.