Videoanalyse mit Industriekamera Der perfekte Sitz

Wer seine individuell perfekte Sitzposition auf dem Fahrrad finden möchte geht zu einem Bikefitter. Diese lokalisieren vorhandene Problemstellen, die auf kurz oder lang zu Beschwerden in Rücken, Beinen oder an den Händen führen können. Ein Werkzeug dabei ist die Videoanalyse.

Diesem Thema angenommen hat sich das aus der Uni Münster hervorgegangene Unternehmen GeBioM Münster. Unter der Marke GebioMized hat es das System GP BikeView zur Analyse von Körperhaltungen und Trittbewegungen entwickelt. Der Radfahrer tritt hierfür auf einem fixierten Fahrrad wie gewohnt in die Pedale. Zwei 1,3-Megapixel-Kameras von IDS nehmen ihn dabei von vorne und von der Seite auf. Die Frontkamera soll Knie-Fehlstellungen identifizieren, die seitliche Fehlhaltungen des Rückens sichtbar machen.

Das Videomaterial analysieren Bikefitter unter Berücksichtigung der körperlichen Voraussetzungen wie Vorerkrankungen oder orthopädischen Gegebenheiten. Die dafür von GebioMized entwickelte Software erlaubt es ihnen dazu, Analysemodule direkt auf den Film aufzublenden. So können sie Raster, Lote oder auch (Segment-)Winkel ins Bild setzen, was die Interpretation der jeweiligen Körperstellungen und Gelenkwinkel-Verläufe vereinfacht. Zusätzlich ist es möglich, ins Bild zu zoomen oder die Videogeschwindigkeit anzupassen. Sobald der Fitting-Prozess abgeschlossen ist, werden die gesamten Analysedaten in einem Report zusammengefasst und dokumentiert.

Mehr Systemleistung

Kunden von GebioMized sind vor allem Sportleistungszentren, aber auch der Sporthandel oder große Sanitätshäuser. „Der Markt wächst und mit ihm entwickeln sich unsere Produkte stetig weiter“, sagt Dieter Schulte, Produktionsleiter bei GebioMized. Deshalb sei es wichtig zuverlässige, flexibel einsetzbare Komponenten zu finden wie die USB 3 uEye LE von IDS. „Die Bedienung ist selbsterklärend und die Integration der Kameras in unser System war einfach. Mit Hilfe des IDS-Softwarepakets war sogar ein Wechsel der Schnittstelle problemlos möglich“, ergänzt Schulte.

GebioMized hatte vor einiger Zeit von einer USB2.0-uEye-Kamera auf ein leistungsstärkeres Modell mit USB3.0-Schnittstelle gewechselt, um durch höhere Datenübertragungsraten eine Leistungssteigerung des gesamten Systems zu erzielen; im Bereich der Videoanalyse ein wichtiges Thema. Ein weiterer Grund dafür war die steigende Nachfrage aus dem Ausland – vor allem amerikanische Kunden setzen vermehrt auf den USB3.0-Standard.

Den Modellwechsel ermöglichte das für alle IDS-Kameras identische Softwarepaket. Die kostenlose Software Suite erlaubt sowohl den Mischbetrieb als auch einen Schnittstellen übergreifenden Kamerawechsel innerhalb der IDS-Modellpalette – ob mit USB2.0-, USB3.0- oder Gigabit-Ethernet-Anschluss. Alle notwendigen Treiber werden dabei erst beim Anschluss an den PC in die Kamera geladen. Dadurch kann die Funktionalität mit Hilfe von Software-Updates erweitert werden.

Für die Kameraeinbindung und Bilderfassung stehen zudem Demoprogramme mit Source-Code in C, C++ und VB zur Verfügung, die der Kunde zur Programmierung heranziehen und nach seinen Vorstellungen anpassen kann. Schnittstellen für viele gängige Bildverarbeitungs-Bibliotheken wie Halcon, Merlic, Common Vision Blox, oder Labview stehen ihm dazu zur Verfügung.

GebioMized entschied sich aber nicht nur wegen der hohen Datenübertragungsraten für die Kamera. Entscheidend waren ebenso die Baugröße, der Preis und die langfristige Verfügbarkeit. Das für GP BikeView eingesetzte Modell UI-3240LE ist eine leistungsstarke USB-Kamera,die mit einem 1,3 Megapixel CMOS-Sensor von E2V ausgestattet ist. Dieser Sensor zählt zu den empfindlichsten Sensoren im IDS-Portfolio und liefert 60 fps bei voller Auflösung. Zusatzfunktionen, wie bis zu vier Areas of Interest (AOIs) ermöglichen dem Anwender, mehrere Merkmale gleichzeitig zu prüfen oder AOIs in einer Belichtungsreihe mit unterschiedlichen Parametern zu erfassen.

Weniger Schmerzen

Die Verbesserung der Haltung des Radfahrers kann entscheidende Performancesteigerungen erreichen, gerade im Leistungssport, und somit das Zünglein an der Waage des Erfolges sein. Auch in der Rehabilitation birgt der gezielte Einsatz speziell abgestimmter Trainingsräder größere Heilungschancen. Kurz gesagt: Weniger Schmerzen durch bessere Ausgangsbedingungen bedeuten mehr Leistung und größere Erfolge, sowohl im sportlichen, als auch im therapeutischen Sinn.