Die Prozessindustrie befindet sich in einem harten globalen Wettbewerb, in dem Marktanforderungen wie zunehmende kundenspezifische Produkte, kürzere Lieferzeiten und kleinere Losgrößen bis hin zur Losgröße 1 immer wichtiger werden. Gleichzeitig steigt das Innovationstempo.
ABB entwickelt deshalb modulare Automatisierungstechnologie, um Modullieferanten und Anlagenbetreiber bei der Erfüllung dieser Anforderungen zu unterstützen. Die Modularisierung vereinfacht das Engineering auf Anlagenebene, flexibilisiert die Produktion und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit.
Das Unternehmen hat eine Lösung zur kostengünstigen Modularisierung mit Plug-&-Produce-Option entwickelt. Derzeit läuft ein Pilotprojekt mit dem Life-Science-Unternehmen Bayer. Mehrere MTP-Steuersysteme und ein modulares Konfigurationstool wurden installiert und sind derzeit in der Implementierung mit ABB Ability System 800xA für die Orchestrierung.
Dr. Torsten Knohl, Senior Project Manager bei Bayer: „Wir werden von monolithischen Automatisierungssystemen für eine komplette Produktionsanlage zu einer flexibleren und serviceorientierten Plug-&-Produce-Lösung übergehen. Dadurch werden wir eine schnelle Umsetzung der Produktion erreichen, die Kapazität durch eine Anpassung der Produktion an Marktgegebenheiten skalieren und auch die Fähigkeit und Geschwindigkeit von Produktwechseln verbessern können. Im Bereich Life Sciences ist die Produktion nun stärker auf den einzelnen Patienten ausgerichtet und den Einsatz personalisierter Medizin zur Lösung des jeweiligen Problems. Die Produkte sind keine Massenware mehr und wir bewegen uns in Richtung sehr kleiner Chargen. Mit der Technologie und der frühzeitigen Umsetzung der Idee der modularen Automatisierung ist ABB der richtige Partner in diesem Bereich.“
Modulare Prozessanlagen werden über vorautomatisierte, modulare Einheiten verfügen, die einfach hinzugefügt, angeordnet und an die Produktionsanforderungen angepasst werden können. Prozessleitsysteme werden zu Orchestrierungssystemen, die den Betrieb der modularen Einheiten steuern. Dies wird durch das Module Type Package erreicht, eine standardisierte Methode, die die Interoperabilität zwischen allen Modulen und Orchestrierungssystemen ermöglicht.