Denkt man an die Industrienation Deutschland, so kommen Namen wie Thyssenkrupp, Siemens, Bayer, Bosch, BASF und andere in den Sinn. Tatsächlich führt die Geschichte von fast 50 Prozent der im DAX gelisteten Unternehmen bis ins 19. Jahrhundert zurück – einer Zeit, in der Kaiserreich und Bismarck zur Tagesrealität gehörten. Diese Tage deutscher Geschichte waren geprägt von wirtschaftlicher Prosperität, Fortschritt und Erfinderreichtum, und stellten die Weichen für viele Entwicklungen in den folgenden Jahrzehnten.
Vom Handwerk bis ins Digitale Zeitalter
Auf die Industrielle Revolution, die zuvor von Hand ausgeführte Arbeit durch den Einsatz von Maschinen zu automatisieren vermochte, folgten weitere Meilensteine in der Entwicklung von Wertschöpfungsprozessen. Mit der Technisierung und Digitalisierung entwickelte sich der Trend, diese epochalen Veränderungen zu versionieren und ihnen im Gesamtkontext so eine stufenweise Bedeutung zukommen zu lassen. Heute gelten also gemeinhin folgende Begriffe:
Industrie 1.0: Industrielle Revolution, erstmaliger Einsatz von (Dampf-)Maschinen in der Produktion von Waren und Gütern
Industrie 2.0: Automatisierung (bestes Beispiel: Fließbandproduktion) in großkalibrigen Produktionsprozessen
Industrie 3.0: Digitale Revolution, die durch den Einsatz von Computern zuvor analoge Prozesse automatisierungsfähig macht
Die Industrielle Revolution geht in die vierte Runde
An der Abfolge der Versionsbegriffe lässt sich erahnen, worauf der aktuell gehandelte Begriff der Industrie 4.0 abzielt: Wie bereits im Schritt von 2.0 auf 3.0 vollzieht sich auch hier ein ganzheitlicherer Ansatz von Automatisierung, der bisher ungeahnte Potenziale nutzt und mittels modernster Technologien – allen voran dem Internet – in die Wertschöpfungsprozesse verschiedenster Industrien eingreift. Geläufigster Begriff, der maßgeblich dazu beitragen wird, ist das Internet of Things. Es beeinflusst auch kritische Infrastruktur in den Bereichen Sicherheit, Kommunikation und Vernetzung, die klassischerweise begehrtes Ziel von Angriffen sind und deshalb besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
Um dieser nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich relevanten Entwicklung vorbereitet zu begegnen, hat die Bundesregierung bereits im Jahr 2013 Arbeitsgruppen zu verschiedenen Teilbereichen der Industrie 4.0 eingerichtet und arbeitet seitdem kontinuierlich auf die Beantwortung der wichtigsten Fragen zur Thematik hin.
Wichtigkeit von Sensorik steigt
Mit Blick auf die weiterführende Automatisierung von Produktionsprozessen durch Robotertechnik wird klar, wie allumfassend das Thema Sensorik die kommenden Jahrzehnte behandelt werden muss. Nicht nur die Produktionsstätten, sondern auch das zukünftige Personal wird also auf Distanz-, Wärme- und viele weitere Arten unterschiedlicher Sensoren angewiesen sein.
Die Anforderungen an die Technik, besonders in Bezug auf Langlebigkeit und Messgenauigkeit, steigen stetig. Sensorhersteller reagieren darauf mit sinnvoll abgestimmten Produktbaureihen, die flexibel für das jeweilige Einsatzgebiet konfiguriert werden können. Für die Kunden – oft große Unternehmen, die ebenfalls maßgeblich an der nächsten wirtschaftlichen Revolution beteiligt sind – senkt das die Kosten und erlaubt, die Grenzen für den Einsatz eigener Technologien neu zu ziehen.