Dr. Georg Pfeifer war mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2019 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .
Die digitale Revolution hat auch Optima erfasst. Zunächst haben wir zusammengetragen, was Digitalisierung eigentlich bedeutet. Das Bild, das sich ergab, war so umfassend, dass wir gemerkt haben: Wir müssen uns bei der Umsetzung fokussieren.
Mit höchster Priorität packen wir das an, was unseren Kunden einen Mehrwert bringt. Das gehen wir zentral an, denn die meisten Digitalisierungsthemen sind maschinen- und bereichsunabhängig. Sie betreffen die sogenannte Industrial IT. So heißt bei uns auch ein eigens dafür gegründeter Bereich.
Den gesamten Text als Podcast finden Sie hier:
Eine Schnittstelle für alle
Entwickelt werden Produkte, die über eine einheitliche Schnittstelle in jeder Maschine, egal von welcher Business Unit, eingesetzt werden können. Ein Beispiel ist unser Linienmanagement-System Opal. Betreiber unserer Maschinen profitieren bereits in der Engineering-Phase von Methoden der Digitalisierung, etwa von Simulation und digitalen Zwillingen.
In der Produktionsphase sind Produktdatenmanagement und Product Lifecycle Management wichtige Hilfsmittel. Und unser Service nutzt Methoden wie Fernwartung und Vernetzung mit den Produktionsanlagen, um die maximale Verfügbarkeit und Performance der Maschinen sicherzustellen. Viele dieser Techniken haben erst mit dem Thema „digitale Revolution“ an Bedeutung gewonnen, obwohl sie bereits lange vorher angewandt wurden.
Schneller und zielgerichteter
Aus der Digitalisierung ergeben sich viele Chancen für das Zusammenspiel von Optima und seinen Kunden. Neben der Inbetriebnahme von Neuanlagen durch Simulation werden sich auch Upgrade- beziehungsweise Retrofit-Prozesse beschleunigen. Dies wird durch eine intensivere Vernetzung der IT-Strukturen möglich.
Anlagenoptimierungen und produktabhängige Umbauten lassen sich schneller und zielgerichteter durchführen. Vorausgesetzt die Vernetzung der Datenstrukturen ist gelöst und sicher (Stichwort IT Security), ergeben sich neue Möglichkeiten der Fernwartung sowie zielgenauere Reaktion bei Störungen oder Anpassungen.
Ersatzteile werden vorab anhand virtueller Anlagen verifiziert. Intelligente Big-Data-Analysen unterstützen das Condition Monitoring auf Basis vieler Sensoren zur Überwachung und können für eine Predictive Maintenance verwendet werden. Dies wird die Anlagenverfügbarkeit erhöhen.
Dank neuer Methoden und vernetzter Datenstrukturen wird das Life Cycle Management endlich seinen Namen verdienen: Unser Blick als Hersteller ist heute nicht mehr in erster Linie auf die Inbetriebnahme der Anlage und den SAT (Site Acceptance Test) gerichtet, sondern weit darüber hinaus – auf den über Jahrzehnte dauernden Betrieb.
Wir werden noch intensiver als bisher dem Kunden immer wieder Unterstützung bieten. Wir werden ihn auf aufkommende Fehler hinweisen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen oder ein sinnvolles Upgrade anbieten.
Smart Services als neue Geschäftsmodelle
Es zeichnet sich ab, dass Smart Services als neue Geschäftsmodelle entstehen werden. Ziel ist und bleibt, den Kundennutzen zu erhöhen. Und das geht nur, wenn wir unser Ohr ständig an der Maschine haben, sprich Zugang zur Industrial IT.
Was heute unter Digitalisierung verstanden wird, ist, anders als in der Vergangenheit, eine fast losgelöste und vom Maschinentyp unabhängige Disziplin. Industrial IT bietet einen Zusatznutzen durch die Auswertung von Daten mittels Vernetzung über die Maschinengrenze hinaus.