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Deutscher Maschinenbau in Gefahr Donald Trumps Spiel mit dem Feuer

Trump spielt mit dem Feuer, meint VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann.

23.01.2017

Das Damokles-Schwert des Protektionismus hängt über dem Welthandel. Kommt es zur Abschottung der amerikanischen Wirtschaft, drohen vor allem den deutschen Maschinenexporten Einbußen.

Donald Trump hat während der vergangenen Monate vor allen Dingen eine protektionistische Handels- und Investitionspolitik skizziert. Obwohl konkrete politische Maßnahmen bislang nicht feststehen, zeigen die Ankündigungen Trumps bereits erste Wirkung. VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann ließ verlauten, man wünsche dem neuen Präsidenten einen guten Start in sein Amt, jedoch herrsche seit seiner Wahl Unsicherheit über den künftigen wirtschaftlichen Kurs der USA.

Maschinenlieferungen im Herbst 2016 verstärkt rückläufig

„Unsicherheit führt zu Investitionszurückhaltung. Erste Vorboten dafür könnten die Maschinenlieferungen in die USA sein, deren Rückgang sich im Herbst 2016 noch beschleunigt hat“, konkretisiert Brodtmann seine Warnung. Von Januar bis Oktober 2016 gingen die Exporte in die USA demnach um 3,4 Prozent zurück; im Zeitraum August bis Oktober sanken die Maschinenausfuhren sogar um 5,8 Prozent.

Protektionismus bringt keine neuen Arbeitsplätze

Zwar blieben die Vereinigten Staaten auch 2017 der größte Einzel-Exportmarkt für den deutschen Maschinenbau, doch könne niemand sagen, welchen Einfluss der neue amerikanische Präsident jetzt schon auf den Welthandel habe, führt der VDMA-Hauptgeschäftsführer weiter aus.

Fest legt sich Brodtmann hingegen bei den möglichen Folgen einer Abschottungspolitik und prophezeit: „Protektionismus und neue Handelsschranken bringen am Ende weder den USA noch den Handelspartnern der Vereinigten Staaten neue Arbeitsplätze oder zusätzliches Wachstum. Insofern spielt Präsident Trump mit dem Feuer.“

Schutzzölle schaden auch den USA selbst

Eine Abschottung der amerikanischen Wirtschaft durch Zölle und Mauern würde nicht nur den Handelspartnern, sondern auch dem eigenen Land schaden. US-Unternehmen sind ebenfalls in die globalen Wertschöpfungsnetze eingebunden und dementsprechend auf ausländische Absatzmärkte angewiesen. Im Jahr 2015 exportierte die verarbeitende Industrie beispielsweise Waren im Wert von 1112 Milliarden US-Dollar. Zu den Hauptabnehmern gehörten Kanada, Mexiko, China und Japan. Dieser grenzüberschreitende Warenaustausch sichert damit auch Arbeitsplätze in den USA.

Außerdem deckt der Import von Maschinen etwa ein gutes Drittel des amerikanischen Marktvolumens ab. In vielen Maschinenbausektoren gibt es kein international wettbewerbsfähiges US-Angebot mehr. Somit tragen die nicht unerheblichen, deutschen Lieferungen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu steigern.

Strafzölle verletzen internationale Regeln

Handelspolitisch würden sich die Vereinigten Staaten mit der Verhängung von Strafzöllen ebenfalls in eine schwierige Lage begeben. Die einseitige Erhöhung der Importzollsätze der USA für Maschinenbauprodukte wäre nur unter Verletzung der Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) möglich.

Denn die USA haben gegenüber der WTO vertraglich festgeschrieben, dass die Höhe ihrer Einfuhrzollsätze für Maschinenbauprodukte zwischen 0 und 5 Prozent liegt. Die Erhebung eines Schutzzolles wäre im Rahmen der WTO-Regeln nur bei einer nachgewiesenen, erheblichen Schädigung der einheimischen Produzenten möglich. Dies trifft auf Maschinenbauprodukte aus Deutschland und Europa aber sicherlich nicht zu.

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