Trotz eines politisch turbulenten Jahres mit überraschenden Wahlausgängen wie dem Brexit-Votum und der US-Wahl von Donald Trump sowie geopolitischen Krisen wuchs die Produktion der deutschen Elektroindustrie von Januar bis November 2016 um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz nahm um 0,3 Prozent auf 162,3 Milliarden Euro zu. Im gesamten vergangenen Jahr sollte er sich auf 179 Milliarden Euro belaufen haben.
Starke Exporte trotz politischer Spannungen
Der Export zeigte sich wieder stark: Von Januar bis November 2016 nahmen die gesamten Branchenausfuhren, einschließlich Re-Exporten, um 4,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 166,5 Milliarden Euro zu. Damit steht die Elektroindustrie weiterhin für ein Siebtel aller deutschen Ausfuhren.
Die meisten Exporte gingen wie auch 2015 in die USA, dicht gefolgt von China auf dem zweiten Platz. Während die Ausfuhren in die USA um moderate 1,6 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro stiegen, legten sie nach China mit plus 7,9 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro deutlicher zu. Mit 103,3 Milliarden Euro (plus 5 Prozent) wurden immer noch zwei Drittel aller Branchenausfuhren in Europa abgesetzt.
Wachstumschancen für 2017
„2017 ist ein Jahr wichtiger Weichenstellungen“, sagte Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. „In Phasen von großer Verunsicherung ist es wichtig, sich zu besinnen, dass offene Märkte und technologischer Fortschritt elementare Treiber von Wachstum und Wohlstand sind.“ Mehr denn je gehe es darum, die Errungenschaften des Freihandels und des europäischen Binnenmarkts zu sichern.
Für 2017 ist der Verband optimistisch. Erwartet wird, dass die preisbereinigte Produktion der Branche um 1,5 Prozent wachsen wird. „Der Rekord-Branchenumsatz von 182 Milliarden Euro von 2008 sollte Ende dieses Jahres endlich wieder erreicht sein“, so Dr. Mittelbach.