Boxlab Services ist das erste ausgegründete Start-up aus BASFs „Chemovator“. In dem Inkubator werden vielversprechende B2B-Ideen außerhalb des Kerngeschäfts von BASF entwickelt und in skalierbare Geschäftsmodelle ausgebaut.
Boxlab wird damit ab sofort als eigenständiges Start-up auf dem freien Markt agieren. BASF ist über die BASF Venture Capital mit einer Minderheit an der Firma beteiligt. Ziel des Jungunternehmens sind effizientere Logistikprozesse in stark regulierten Branchen wie der Chemieindustrie.
Effizientere Logistik in hochregulierten Branchen
Die Boxlab-Gründer Mischa Feig und Lisa Raschke haben eine App entwickelt, mit der beschädigte Verpackungen und dazugehörige Etiketten innerhalb von 24 Stunden ersetzt werden können. Die Wirksamkeit ihres Services konnten sie dabei bereits wiederholt unter Beweis stellen: So ließen sich etwa Verkaufsverpackungen von mehr als 50.000 l Endprodukt zeitnah ersetzen, sodass diese weiterhin verwendbar blieben und BASF-Kunden zu deutlichen Kostenersparnissen verhalfen.
„Unser Ziel ist es, Logistikprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten und die Vernichtung von unversehrten Produkten aufgrund beschädigter Umverpackungen zu vermeiden“, erklärt Feig. Und Raschke ergänzt: „Unsere Kunden können auf diese Weise Ressourcen einsparen und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.“
Kurzfristiger Ersatz von beschädigten Kartons
Die Idee für Boxlab kam dem ehemaligen BASF-Prozessmanager Feig im Betrieb. „Weisen etikettierte Kartonagen Transportschäden oder Leckagen auf, müssen diese in hochregulierten Industrien aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit hohem Ressourcen- und Zeitaufwand ersetzt werden“, sagt er. „Dies ist meist nicht wirtschaftlich und bedeutet, dass der Kunde seine Ware nicht zeitnah erhält. Selbst ein fehlendes Etikett kann in letzter Konsequenz bis zum Produktionsstopp führen.“
Boxlab löst dieses Problem mithilfe eines Webshops und einer App: Beschädigte Kartonagen oder Etiketten können mit einem mobilen Endgerät auf Knopfdruck erfasst und an das Boxlab-Team übersendet werden. „Wir liefern die individuell etikettierten Kartonagen und Gefahrgut-Etiketten bereits ab der ersten Verpackungseinheit innerhalb von 24 Stunden an unsere Kunden in ganz Europa“, sagt Raschke.
Lösungen für alltägliche Probleme
Markus Bold, Geschäftsführer von Chemovator, sieht Boxlab als ein Paradebeispiel des BASF-Inkubators. Es zeige anschaulich, „wie aus komplexen und alltäglichen BASF-Problemstellungen unter Einsatz von Kreativität, unternehmerischem Geist und Fachexpertise eigenständige Start-ups entwickelt werden können, deren Mehrwert durchaus über die chemische Industrie hinausgehen kann.“
Doch auch BASF selbst profitiert laut Bold von optimierten Etiketten- und Packmittelprozessen durch reduzierte Entsorgungs- und Zeitaufwände. „Denn schließlich sind die Anforderungen an Verpackungen in der Chemiebranche besonders hoch“, weiß der Chemovator-Chef. Derzeit arbeiten sieben weitere Chemovator-Teams an ihren Ideen, um dem Beispiel von Boxlab zu folgen.
Zukunftspläne von Boxlab
Boxlab plant, sein Serviceangebot künftig zu erweitern und neue Kunden zu überzeugen. „Unser Ziel ist es“, sagt Feig, „der führende Dienstleister für individuelle Prozessoptimierung
von Etiketten- und Packmittelprozessen mit klarem Fokus auf Nachhaltigkeit zu werden.“
Mittlerweile umfasst das Leistungsangebot des Start-ups auch Komplettlösungen inklusive individueller Beratung rund um etikettierte Verpackungen, Etiketten und Packmittel. Über 70 Lager in zehn Ländern zählen aktuell zum Kundenkreis des jungen Ludwigshafener Unternehmens.