Bei Steuerungen und in Schaltschränken ist Übersichtlichkeit gefragt – deshalb müssen ihre Bestandteile exakt identifizierbar sein. Das vereinfacht den Betrieb und die Wartung von Anlagen und minimiert das Fehlerrisiko. Markierungen in der Industrie sind also kein Selbstzweck. Im Rahmen der Produkthaftung muss im Schadensfall die potenzielle Ursache schnell ermittelt werden. Farbige Kennzeichnungen lassen sich dabei noch schneller erkennen.
Markiersystem aus einem Guss
Industrielle Markierung integriert gemäß IEC 60204-1:2005 idealerweise Software, Markierer und Drucker in einheitlicher und durchgängiger Weise. Deshalb hat Weidmüller ein solches Gesamtsystem für verschiedene Geräte entwickelt. Auch Komponenten anderer Hersteller lassen sich mit den Markierern kennzeichnen. Das Identifikationsportfolio umfasst außerdem Tools, um Engineering-Prozesse schneller, präziser und wirtschaftlicher zu gestalten.
Dazu gehört ein Konfigurator, der den komplexen Planungsprozess unterstützt. Er erlaubt eine virtuelle Beschriftung des kompletten Projektes. Die Produkt- und Markierungsdaten aus der zugehörigen Software sind voll integrierbar in alle gängigen Engineering-Systeme. Darüber hinaus bestehen direkte Schnittstellen zu CAD-Programmen und der Markierungssoftware M-Print Pro. Die Planung und Beschriftung der Komponenten erfolgt in einem Schritt. In der Software M-Print Pro lassen sich Daten einfach importieren, editieren und verwalten.
Farbe bringt Übersicht
Ob kompakt oder mit Farbdruckoption ausgestattet – Weidmüller hat für verschiedene Anwendungen einen passenden Industriedrucker. Die Tintenstrahltechnologie des Printjet Advanced etwa ermöglicht gestochen scharfe Druckqualität, hohe Wisch- und Kratzbeständigkeit und Farbdruck. Damit folgen Anwender der DIN EN 60204-1:2006 „Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Maschinen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen“, die für mehr Anschaulichkeit eine farbige Kennzeichnung empfiehlt. Der Tintenstrahldrucker druckt unter anderem Texte, Rahmen, Linien, Grafiken, Barcodes, Seriennummern und Fotos. Dabei ist er schnell, langlebig und einfach zu handhaben.
Jedem Zustand seine Farbe
Im Gegensatz zum Schwarz-Weiß-Druck lassen farbige Kennzeichnungen schneller und präziser erkennen, welche Information eine Markierung vermitteln soll. Das trifft insbesondere für den Bereich der Warn- und Gefahrenhinweise zu. So signalisiert die Farbe Rot: „Warnung – hier ist Gefahr im Verzug“. Entsprechend ist in der DIN EN 60204-1:2006 verankert, dass Rot „für NOT-HALT- und NOT-AUS-Bedienteile verwendet werden muss“. Farben wie Gelb, Blau oder Grün sind für verschiedene andere Zustände vorgeschrieben. Zusätzlich zur erforderlichen Farbkodierung empfiehlt die Norm, „Drucktaster in der Nähe des Bedienteils oder vorzugsweise direkt auf dem Bedienteil mit [entsprechenden] Symbolen […] zu kennzeichnen“, um Verwechslungen auszuschließen.
Markierer aus Metall und Kunststoff
Weidmüller bietet mit Metallicard auch ein Beschriftungssystem für Metallschilder. Auch dabei erfolgt die Bedruckung mit dem Printjet Advanced, der serienmäßig Markierer aus Edelstahl, Aluminium und Polyamid bedruckt. Er vereinzelt, beschriftet und härtet die Tinte. Alle Schritte erfolgen automatisiert in einem Arbeitsablauf. Die erstellten Markierer sind sofort einsetzbar. Damit entfallen lange Lieferzeiten für vorbedruckte Markierervarianten.
Der Druckvorgang bleibt dabei identisch: Die Fixierung der wasserbasierten Tinte auf Metall wird durch die Vorbehandlung der Karte mit einem Primer und der längeren thermischen Fixierung erreicht. Bereits nach fünfeinhalb Minuten sind die Schilder einsatzbereit. Ihre Montage erfolgt entweder mittels Nieten, Kleber, Edelstahlkabelbindern oder Haltern und sorgt so für hohe Flexibilität. Metallicard-Schilder sind resistent gegenüber hohen Temperaturen, starken Klimawechseln, UV-Strahlung oder anderen externen Einflüssen. Zudem sind sie in der hohen Schutzzart IP X9 K (Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung) nach DIN EN 60529; VDE 0470-1 ausgeführt.
Einheitlichkeit trotz Vielfalt
Basis des Konzepts ist das standardisierte, einheitliche Kartenformat. Die präzise Positionierung für das Bedrucken auf dem jeweiligen Markierer erfolgt über die Software M-Print Pro oder M-Print Pro eCAD. Die Karten gibt es mit und ohne Projektbezeichnungsfläche. Multicard-Matten mit Projektbezeichnungsfläche lassen sich gezielt und präzise einzelnen Projekten zuordnen. Die Projektbezeichnungsfläche ist großzügig bemessen, um auf ihr fortlaufende Angaben über Projektnummern, Einbauort und Anlage problemlos unterzubringen. Ein zentraler Arbeitsplatz zum Drucken großer Stückzahlen für Markierungsarbeiten reicht damit aus.