Das bayerische Unternehmen Gronbach hat sich auf die Entwicklung und Fertigung von technischen Baugruppen oder kompletten Produkten spezialisiert, etwa Kaffeemaschinen, Induktionskochfelder, Dampfgarer und vieles mehr. Unter der Eigenmarke LIGRE tritt das Unternehmen ab sofort selbst als Hersteller von High-End-Maschinen für die Kaffeezubereitung in den Markt ein.
Völlig neuartig bei einer Kaffeemühle des Consumer-Segments ist die grammgenau voreinstellbare Kaffeemenge, die gemahlen werden soll. Dafür unterzogen die Forschung- und Entwicklungs-Experten von Gronbach in Niederndorf in Tirol das neue Kaffeemahlwerk einer intensiven Qualitätskontrolle – und setzten in einem Testaufbau auf die Unterstützung des Kuka-Cobots LBR iisy.
Kaffee zubereiten in Dauerschleife
Die zugrunde liegende Annahme war, dass mit der Kaffeemühle bei einer Lebensdauer von rund zehn Jahren etwa 500 kg Kaffee verarbeitet werden. Um korrekte Testergebnisse zu bekommen, war ein möglichst präziser, wiederholgenauer und schneller Versuchsaufbau nötig. Schließlich sollten die Ergebnisse belastbar sein und die gewonnenen Erkenntnisse in zukünftige Weiterentwicklungen und Verbesserungen einfließen – eine gute Aufgabe für einen Roboter.
Ein enormer Vorteil des LBR iisy ist die einfache Programmierung. Man kann den kollaborierenden Roboter mit der Hand führen und ihm so die gewünschten Aufgaben ganz einfach durch Tastendruck beibringen. Dank der intuitiven Handhabung bietet der Cobot flexible Einsatzmöglichkeiten und arbeitet präzise und wiederholgenau. „Für die nötige Flexibilität in einem Testlabor ist die Cobot-Lösung ein unschätzbarer Vorteil. Andere Industrieroboter mit komplexen Sicherungsaufbauten kämen auf Grund des hohen Aufwands bei Testreihen wie der unseren nicht in Frage, da die Kosten in keiner Relation zum verhältnismäßig kurzzeitigen Einsatz stünden“, sagt Peter Kopfensteiner, Research and Development, Division Appliances bei Gronbach.
Für den zweimonatigen Test führte der LBR iisy Cobot 55.000 Kaffee-Mahl- und Wiegevorgänge mit dem Siebträger der Kaffeemaschine im Dauerbetrieb durch. Der vollautomatisierte Vorgang wurde protokolliert, Abweichungen so schnell erkannt und die Qualität sichergestellt.
55.000 Testzyklen als Aufwärmübung
Das erfreuliche Testergebnis: „Das Mahlwerk hat so gut funktioniert, dass die Lebensdauer nach dem simulierten Einsatz über zehn Jahre praktisch keine Abnutzungserscheinungen aufwies, es also bedeutend länger halten würde“, so Alexander Fahringer, Technischer Entwicklungs- und Versuchsingenieur bei Gronbach. Übrigens: Die Abarbeitung der 55.000 Testmahlungen ist für den Cobot kaum erwähnenswert. „Er ist gerade einmal gut eingefahren“, sagt Michael Reindl, Account Manager bei Kuka, launig und spielt damit auf mehrere Millionen Zyklen an, die Kuka-Roboter standardmäßig erreichen.
Dass dieser Einsatz des LBR iisy bei Gronbach nicht der letzte war, steht für das F&E-Team des Unternehmens fest. „Als Automatisierungstechniker machen wir uns bereits Gedanken, wie uns der Cobot bei weiteren Qualitätskontrollen und Prozessen unterstützen wird“, so Fahringer.