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Chemisches Recycling Gebrauchte Matratzen wiederverwenden

Im neuartigen Recyclingverfahren wird flexibles Polyurethan aufgespalten und liefert das ursprünglich verwendete Polyol, aus dem dann Schaum für neue Matratzen entstehen kann.

Bild: BASF
06.07.2020

Ein deutscher Konzern hat ein chemisches Recyclingverfahren für gebrauchte Matratzen entwickelt. Die Materialien sollen so aufbereitet werden, dass sie für die Produktion neuer Matratzen genutzt werden können. Erste Pilotversuche laufen bereits.

BASF geht einen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft: Mithilfe eines neuen Verfahrens sollen alte Matratzen als Rohstoffquelle für neue Matratzen dienen. „Ziel ist, dass die so zurückgewonnenen Rohstoffe mit fossilen Rohstoffen in der Qualität vergleichbar sind“, sagt Shankara Keelapandal, Business Management Isocyanate bei BASF in Europa.

Der Chemiekonzern betritt mit dem Verfahren Neuland und reagiert damit auf die steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen der Schaumstoff- und Matratzenhersteller sowie der Verbraucher. Durch das neue Verfahren sollen Post-Consumer-Abfälle wieder in den Produktlebenszyklus gelangen.

Große Einsparpotenziale bei Müll und Ressourcen

Im Verfahren wird flexibles Polyurethan aufgespalten und liefert das ursprünglich verwendete Polyol. Daraus kann dann mit deutlich geringeren CO2-Emissionen neuer Schaum hergestellt werden, da der Anteil an fossilen Ressourcen verringert wird.

„Der Zeitpunkt für das Projekt ist günstig. Denn obwohl die Sammlung und die Sortierung von gebrauchten Matratzen relativ einfach ist, landen die meisten aktuell in der Müllverbrennung oder auf der Deponie“, erklärt Arno Volkmann, technischer Projektmanager bei BASF.

Mit ersten Mengen des recycelten Materials werden nun gemeinsam mit Partnern Pilotprojekte entwickelt. „Das Projekt ist technisch sehr komplex“, sagt Keelapandal, „aber die Einsparpotenziale bei Müll und Ressourcen sind es mehr als wert.“

Mit seiner Initiative zur Kreislaufwirtschaft verfolgt BASF das Ziel, wirtschaftliches Wachstum von der Nutzung endlicher Ressourcen abzukoppeln und die damit verbundenen Ansätze in das Tagesgeschäft zu integrieren.

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