Der weltweit aktive Kreditversicherer Euler Hermes sieht die Weltwirtschaft steigenden globalen Risiken ausgesetzt. Grund für diese Einschätzung in der jüngsten Euler-Hermes-Studie „Not such a Grimm tale but no fabled happy ending” sind vor allem zahlreichen bereits existierende geopolitischen Konflikte sowie weitere potenzielle Krisenherde, die bei einer Eskalation die Weltwirtschaft eintrüben könnten.
Nach Ansicht der Ökonomen wird das globale Wachstum dennoch immerhin um +2,8% in 2015 und 3,1% in 2016 steigen. Für Deutschland geht die Studie von einem moderaten Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von +1,3% aus, gestützt von sowohl einem Anstieg der Binnennachfrage um +1,3% als auch steigenden Exporten und einem daraus resultierenden Handelsüberschuss.
„Wir sehen insgesamt steigende globale Risiken, sowohl wirtschaftliche als auch vor allem geopolitische“, sagte Thomas Krings, Risikovorstand von Euler Hermes. „Chinas Wirtschaft verzeichnet mit +7,3% das geringste Wachstum seit 25 Jahren und auch die Wirtschaft in der Eurozone erholt sich nur langsam. Hinzu kommen territoriale Streitigkeiten wie der Russland-Konflikt oder im Mittleren Osten, die in der letzten Dekade nahezu unvorstellbar waren."
Vor allem aber gebe es zahlreiche potenzielle neue Krisenherde, die bei einer Eskalation die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft negativ beeinflussen könnten, zum Beispiel im Südchinesischen Meer zwischen Japan und China. Venezuela, Russland und der Iran litten zudem unter dem starken Ölpreisverfall, der Löcher in ihre Staatskassen reiße und zu politischen Spannungen führe. Bevorstehende Wahlen in zahlreichen inner- und außereuropäischen Ländern könnten ebenfalls neue Wendungen bringen.