Die Idee: Das bereits vorhandene Netz engmaschiger machen. Immerhin werden Mobilfunknetze regelmäßig überlastet – sei es bundesweit zu Stoßzeiten wie am Silvesterabend oder während Großveranstaltungen vor Ort. Mehr Menschen auf engstem Raum benötigen auch mehr Netzleistung.
Funk aus dem Kanaldeckel
Daher hat sich der Konzern mit Sitz in Düsseldorf das große Volksfest Cannstatter Wasen in Stuttgart als Testgelände ausgesucht. Hier funkten die Kanaldeckel, um die Besucher mit ausreichend Netz zu versorgen. Dafür wurden die Gully-Verschlüsse mit einer darunter integrierten Funkzelle ausgestattet. Antenne und Systemtechnik befanden sich unterhalb der Kanalabdeckung aus Kohlenstofffaser.
Die wasserfeste Technik funktionierte im Test wie eine eigenständige Mobilfunkstation und wurde als solche in das Vodafone-Netz integriert. Der Unterschied zum Sendemast auf dem nächstgelegenen Hügel: Die Gullydeckel-Technologie versorgte keine großen Flächen, sondern sollte ganz gezielt vor Ort die vorhandenen Mobilfunk-Kapazität verstärken – ähnlich wie ein WLAN-Repeater in den heimischen vier Wänden.
In der Zukunft soll alles funken
Die Auswertungen des Experiments während der Cannstatter Wasen laufen noch. Vodafone gibt an, dass diese Technik später auf Großveranstaltungen helfen soll, das nötige Mobilfunknetz bereitzustellen – und auch bei 5G zum Einsatz kommen kann. Denn das Netz der Zukunft, so der Netzbetreiber, wird engmaschiger gestrickt sein als bisher.
Statt nur über Mobilfunkmasten werden künftig auch Straßenlaternen, Bushaltestellen und vielleicht auch Gullydeckeln Telefongespräche, SMS und Daten transportieren.
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