Mess- und Regeltechnik Heiße Ski für kalten Schnee

Bild: Borut Trdina, iStock
22.10.2015

Wintersportgeräte müssen eisige Kälte genauso ertragen können wie extreme Hitze. Denn diese spielt bei ihrem Herstellungsprozess eine wichtige Rolle, um die gewünschten Materialqualität zu erreichen. Das wiederum geschieht mit modernster Automatisierungstechnik.

Modernde Ski sind High-Tech-Produkte, die mit den einfachen Brettern früherer Jahre nichts mehr gemeinsam haben. Aus Holz, Karbon und der Aluminiumlegierung Titanal werden im Sandwichverfahren wahre Rennmaschinen hergestellt. Die Ski bestehen aus mehreren Schichten; ihr Produktionsprozess beginnt mit einer auf ihre jeweilige Geometrie angepassten Form. Sie werden Schicht für Schicht aufgebaut, angefangen mit dem Belag, den Kanten und einer Auflage für die Kanten. Anschließend wird ein Fasergelege aus Polyester, Karbon oder anderen Materialien und nach Bedarf auch oft Titanal eingelegt. Danach folgt ein Holzkern, Seitenwangen und oberhalb des Holzkerns wieder Fasergelege sowie zusätzliche Versteifungsmaterialien nach Bedarf. Den Abschluss bildet die Skioberflache. Nun wird alles in der Form fixiert und mit Epoxidharzen unter Hitze und Druck in einer Presse verklebt.

Die verwendeten Materialien müssen dabei extreme Bedingungen aushalten. Beispielsweise werden moderne Schmelzklebstoffe und duroplastische Klebstoffe aus Polyurethan verwendet, die auch eisiger Kälte, anhaltender Nässe oder extremen Erschütterungen standhalten. So ein Ski kann dann schon mal aus mehr als 30 Teilen bestehen. Einer der bekanntesten Hersteller von Wintersportgeräten ist das österreichische Traditionsunternehmen Blizzard Sport. Auf seinen Skiern rasen Weltcup-Fahrer und Olympiasieger wie Mario Matt oder Susanne Riesch von Erfolg zu Erfolg. Zur Herstellung der weltweit gefragten Produkte setzt Blizzard Technik aus dem Hause Jumo ein.

Gebackene Ski

Wichtig für die Qualität des Endprodukts ist das Verkleben der Ski, das Backen. Das ist ein sehr genau abgestimmter Prozess, bei dem die Messgrößen Temperatur und Druck permanent überwacht und geregelt werden müssen. Für diese Aufgaben hat sich Blizzard für die Automatisierungslösung mTron T von Jumo entschieden. Herzstück des Mess- und Regelsystems ist seine Zentraleinheit mit einem Prozessabbild für bis zu 30 Ein-/Ausgangsmodulen. Die CPU besitzt übergeordnete Kommunikationsschnittstellen inklusive Webserver, für individuelle Steuerungsapplikationen ist eine SPS mit Codesys V3 integriert. Auch Programmgeber und Grenzwert­überwachungsfunktionen sowie Mathematik- und Logikmodule gehören zur Grundausstattung. Als Ein-/Ausgangsmodule stehen ein Mehrkanal-Reglermodul, Analog-Eingangsmodule mit 4- und 8-Kanälen, ein Relaismodul in 4-Kanal-Ausführung sowie ein frei konfigurierbares, digitales Ein-/Ausgangsmodul mit zwölf Kanälen zur Verfügung.

Die Verantwortlichen bei Blizzard überzeugte vor allen Dingen die einfache Bedienung des Systems. Ein Mitarbeiter konnte bereits nach einer fünfstündigen Schulung das komplette Projekt programmieren und erfolgreich umsetzen. In Zukunft sollen deshalb auch weitere Skipressen mit dem mTron-T-System ausgerüstet werden.

Bildergalerie

  • Einbausituation des Automatisierungssystems

    Einbausituation des Automatisierungssystems

    Bild: Jumo

  • Mit der übersichtlichen Display-Anzeige, kann der Bediener den Verklebungsprozess kontrollieren.

    Mit der übersichtlichen Display-Anzeige, kann der Bediener den Verklebungsprozess kontrollieren.

    Bild: Jumo

  • In solchen Pressen werden moderne Ski gebacken.

    In solchen Pressen werden moderne Ski gebacken.

    Bild: Jumo

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