Ob im Engineering umfangreicher Automatisierungsprojekte, bei der Diagnose von Fehlern oder beim regelmäßigen Testen: Sicherheitseinrichtungen in Prozessanlagen fordern nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern verursachen auch einen nicht zu unterschätzenden Aufwand.
Konsequente Digitalisierung und neue Funktionen helfen dabei, diesen zu reduzieren. Die Crux: Werden Komponenten von Sicherheitseinrichtungen um neue Funktionen ergänzt, ist in der Regel eine aufwändige Neu-Zertifizierung notwendig. Um diese zu vereinfachen, aber trotzdem moderne Industrie-4.0-Funktionen flexibel nutzen zu können, geht Hima mit der nächsten Version von SILworX einen neuen und in Sachen Digitalisierung wichtigen Schritt:
So wird zwischen Kernfunktionen zur Programmierung von Sicherheitssteuerungen und Industrie-4.0-Funktionen unterschieden. Neue Funktionen (Plug-Ins), die nicht sicherheitsrelevant sind, können nun über eine zusätzliche Schnittstelle integriert werden, ohne die Sicherheitsfunktionen der Kernfunktionen von SILworX zu beeinträchtigen.
Dieser modulare Aufbau ermöglicht es, Automatisierungsprozesse schnell und flexibel zu digitalisieren und Anwender können selbst Erweiterungen erstellen oder Plug-In-Module von Hima oder anderen Anbietern nutzen.
Auf diese Weise ist es Planern und Anlagenbetreibern möglich, eigene Funktionen schnell und einfach hinzuzufügen, anzupassen oder auszutauschen. So lässt sich die Effizienz im Engineering, aber auch bei Diagnose- und Testaufgaben deutlich steigern – Aufwand und Kosten sinken!
Sicherheitstechnik wird einfacher und effizienter
„Die Möglichkeit, externe Plug-Ins in SILworX einzubinden, ohne die Sicherheitsfunktion zu beeinträchtigen, ist ein wichtiger Schritt in unserer „Safety goes Digital-Strategie“, sagt Peter Sieber, Vice President Strategic Marketing bei Hima. Hima treibt unter dem Motto #safetygoesdigital die Digitalisierung der funktionalen Sicherheit mit Mehrwert voran.
Zusammenarbeit in großen Teams vereinfacht
Neben Plug-Ins vereinfacht die neue Version des Engineeringtools zudem die Zusammenarbeit in Automatisierungsprojekten: Mit der neuen Option „Mehrdateien-Projekt“ lassen sich verschiedene Versionen und Teile eines Projekts managen, indem Projekte nicht mehr nur in einer einzigen, sondern in mehreren individuellen Dateien gespeichert werden.
Diese können in externe Versionierungs-Werkzeuge importiert und später wieder in einem Projekt zusammengefügt werden. Dadurch wird die Team-Zusammenarbeit in großen Projekten deutlich vereinfacht und wesentlich effizienter.
Die Funktion Comparator Plus hilft dabei, das Engineering und Änderungsprojekte von Sicherheitssystemen effizienter zu gestalten. So lassen sich Änderungen in verschiedenen Versionen von Logiken und Funktionen in Sicherheitssystemen grafisch vergleichen und nachvollziehbar dokumentieren.
Aufwändige Sicherheitsprüfungen automatisieren
Für Anlagenbetreiber besonders interessant sind zudem die automatischen Prüfmöglichkeiten, die über alle Loops des Safety Instrumented Systems (SIS) und der Kommunikation zum Leitsystem sowie in die Feldebene reichen.
So ermöglicht der Hima Smart Safety Test unter anderem Logiktests, automatische Wiederholungsprüfungen, Partial-Stroke-Tests, Transmitter-Tests und Stresstests für die Leitsystem-Kommunikation. Dabei werden die Tests automatisiert ausgeführt und die Ergebnisse automatisch dokumentiert.
„Die neuen Funktionen von SILworX– darunter Mehrdateien-Projekte, Smart Safety Test und Plug-Ins – führen zu deutlichen Effizienzsteigerungen im Engineering sowie im Betrieb von Sicherheitseinrichtungen“, sagt Ivo Hanspach, Director Product Management, Hima.
Zu SILworX
SILworX ist ein von Hima entwickeltes sicherheitsgerichtetes Konfigurations-, Programmier- und Diagnose-Tool, mit dem alle Hima-Systeme programmiert und konfiguriert werden. Auch Fehlerdiagnosen und Testaufgaben an Sicherheitsanwendungen lassen sich damit über dieselbe intuitive Benutzeroberfläche erledigen. Die neue Version wurde jetzt um industry 4.0 Features erweitert.
Die SILworX-Software läuft auf Standard-Windows-PCs in einem „Softwarecontainer”, was es unabhängig von Windows macht. Es kann in Kombination mit allen gängigen Antiviren-Programmen eingesetzt werden.
Bei jedem Start prüft die Software automatisch, ob fehlerhafte Installationsdaten oder Manipulationen vorliegen (per Cyclic Redundancy Check). Zusätzliche CRC sorgen dafür, dass auch funktionsrelevante Projektteile vor unerwünschten Änderungen geschützt sind.