Die vernetzte Welt bietet Pharmaherstellern neue Möglichkeiten, mit Patienten in Kontakt zu treten und Informationen zu vermitteln. Möglich wird dies unter anderem mit Verpackungen, die mit QR-Codes oder der NFC-Technologie ausgestattet sind. Der Verpackungsspezialist August Faller hat sich dieses Trends angenommen und bietet Pharmaherstellern verschiedene Lösungen. Die Pharmaindustrie kann über „interaktive Verpackungslösungen“ Patienten Medikamente und Gesundheitsprodukte mit zusätzlichem Mehrwert zur Verfügung stellen, die nicht nur ausführliche und maßgeschneiderte Informationen bereitstellen, sondern auch die Sicherheit erhöhen und die Medikamenteneinnahme komfortabel gestalten.
Pharmaherstellern eröffnet dies neue Marketing- und Wettbewerbschancen, um die Kundenbindung zu steigern und die Wertigkeit ihrer Produkte zu unterstreichen. Ebenso ergeben sich aus der Digitalisierung große Potenziale für die Kommunikation zwischen Ärzten, Apotheken und Patienten. Faller setzt sich in seiner Geschäftseinheit Business Intelligence mit Trends und Zukunftslösungen der Pharmabranche auseinander. Der Spezialist für Sekundärpackmittel der Pharma- und Healthcare-Industrie hat hier diverse zukunftsweisende Anwendungsmöglichkeiten für „Interactive Packaging“ entwickelt. Eine Faltschachtel bietet neben den gesetzlich vorgeschriebenen Informationen in der Regel nur einen geringen Platz für Informationen. Wollen Pharmazeuten ihren Kunden weitere Inhalte zur Verfügung stellen, ist es heute möglich, das Internet als Plattform dafür zu nutzen. Auf diese Weise können Medikamentenhersteller ihre Botschaften in unterschiedlichen Formen bereitstellen.
Beipackzettel online verlängern
War die Verpackung ehemals ausschließlich der sogenannte Silent Salesman, tritt diese jetzt als „interaktive Verpackungslösung“ aus ihrer passiven Rolle heraus und ermöglicht die Kommunikation mit dem Patienten. Neben QR-Codes erfolgt dies in zunehmenden Maße mittels NFC-Chips (Near Field Communication) – einer Weiterentwicklung der RFID-Technologie. NFC ist eine weit verbreitete Übertragungstechnik, die einen einfachen, schnellen und vor allem drahtlosen Datenaustausch zwischen zwei Geräten ermöglicht.
NFC-Chips werden inzwischen von zahlreichen Smartphone-Modellen unterstützt und lassen sich mit Bordmitteln auslesen. In anderen Bereichen können Handy- oder Smartphone-Nutzer ihre Geräte bereits jetzt einsetzen, um bargeldlos zu bezahlen, sich im Hotel zu authentifizieren oder diese als digitale Eintrittskarte bei Veranstaltungen verwenden.
Auch im Pharmabereich sind viele Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie denkbar. Verpackungen, die mit NFC-Chips ausgestattet sind, lassen sich beispielsweise zur Originalitätsprüfung von Medikamenten nutzen. Denn jeder Chip hat ab Werk eine eindeutige Identifikationsnummer und ist damit fälschungssicher. Apotheken müssen die Medikamente lediglich abscannen, die Ergebnisse mit einer Datenbank abgleichen und können dem Kunden damit die Originalität seines Produkts gewährleisten.
Die eindeutige Identifikationsnummer sorgt gleichzeitig auch für mehr Sicherheit im Online-Handel. Neben den Sicherheitsfunktionen kann ein Pharmahersteller auf weitere, nützliche Informationen verweisen, zum Beispiel in Form eines Videos, das Hilfestellung bei der Anwendung oder Auskunft über die Wirkung eines Medikaments gibt.
Durch die Kooperation mit renommierten IT-Partnern wie Vitabook und Rixa bietet Faller seinen Kunden darüber hinaus Gesamtlösungen an, die über das Aufdrucken von QR-Codes oder die Ausstattung von Faltschachteln mit RFID-Etiketten oder NFC-Chips hinausgehen. Erst durch die Verknüpfung zwischen der analogen und der digitalen Welt wird das Produkt intelligent.
Medikationskarte elektronisch
Ein Beispiel dafür ist die von Faller entwickelte Faltschachtel mit Medikationskarte – eine Lösung, die vor allem für Menschen hilfreich ist, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen. Die Medikationskarte wird von Faller mit einem QR-Code bedruckt und in die Faltschachtel eingefügt. Durch eine Perforation lässt sie sich leicht aus der Packung herauslösen.
Der QR-Code verweist auf das Gesundheitsportal Vitabook, auf dem der Patient in einem Kundenkonto seine Notfalldaten, wichtige medizinische Angaben wie Medikamente, Allergien und Unverträglichkeiten hinterlegen kann. Im Notfall kann der Arzt die elektronische Medikationskarte per QR-Code aufrufen, er erhält Zugriff auf wichtige Daten und kann so eine optimale Behandlung gewährleisten. Auch im Alltag kann der Patient jederzeit auf seine Daten zugreifen, sodass er beispielsweise den Apotheker prüfen lassen kann, ob die Medikamente gefährliche Wechselwirkungen auslösen. In Zusammenarbeit mit dem Partner Vitabook bietet Faller darüber hinaus einen Schlüsselanhänger mit aufgedrucktem Notfall-QR-Code an, der aus einer Verpackung herausgelöst werden kann. Das kleine Plastikkärtchen mit QR-Code dient dabei gleichzeitig als Schlüsselanhänger. Der QR-Code führt zu einem Online-Portal, bei dem eine Person Informationen zu abhängigen Dritten wie Kindern, pflegebedürftigen Angehörigen oder Haustieren angeben kann und wer im Notfall zu benachrichtigen ist, um die Betreuung dieser Personen weiterhin zu gewährleisten. Im Notfall können Helfer diese Informationen unter Angabe des Sicherheitscodes abfragen. Pharmaherstellern ermöglicht diese Verpackungslösung, Kunden einen attraktiven Zusatznutzen beim Erwerb ihres Markenprodukts zu bieten.
Pille-to-go
Die Pille-to-go basiert auf einem ähnlichen Prinzip. Faller bringt dabei einen QR-Code auf einer Patientenkarte mit einem ablösbaren Etikett auf. Dieses Flexi-Peel-Etikett kann beispielsweise in der Geldbörse verstaut und immer mit sich geführt werden. Scannt man den QR-Code auf dem Schlüsselanhänger beispielsweise per Smartphone, wird der Patient zu einer Internetseite von Vitabook geleitet, auf der sich Patienten ein Kundenkonto einrichten können.
Mittels QR-Codes kann der Patient direkt und papierlos sein Arztrezept in seine Wunschapotheke ordern, sowie sich per Smartphone an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen. Ärzte profitieren beim Ausstellen digitaler Rezepte von geringeren Bearbeitungs- und Personalkosten. Dieses Konzept eignet sich für Medikamente, für die kein regelmäßiger Arztbesuch nötig ist, etwa ein Präparat wie die Anti-Baby-Pille. Weitere Möglichkeiten sind auch die direkte Kommunikation mit dem Arzt oder dem Apotheker. So könnte der behandelnde Arzt darüber informiert werden, ob ein Medikament regelmäßig eingenommen wird.
Für die Zukunft gerüstet
Man kann davon ausgehen, dass digitale Verpackungslösungen in den nächsten Jahren zunehmend Standard sein werden. Hersteller von Verpackungen wie Faller werden voraussichtlich verstärkt Kooperationen mit Softwarelösungsanbietern eingehen. Auf diese Weise kann man den Kunden Gesamtpakete mit vielfältigen Möglichkeiten zur Informationsvermittlung anbieten. Digitalisierung ermöglicht neue Wege der „personalisierten Medizin“, die Patienten in die Lage versetzt, mehr aktive Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen.
Um stets am Ball zu bleiben, erforscht August Faller Zukunftstrends, sich ändernde Verbraucherverhalten und gesellschaftliche Entwicklungen: „Unser Anspruch ist es, weit vorauszudenken und dabei vor allem die Kunden unserer Geschäftspartner im Blick zu halten. Dabei möchten wir mit unseren Lösungen nicht nur beim aktuell technisch Machbaren bleiben, sondern noch ein Stück weiter gehen und vorausschauen.“