Die Anwendungsbereiche für Bildverarbeitung umfassen ein riesiges Spektrum: vom klassisch-industriellen Bereich über Reinraum, Pharma- und Lebensmittelindustrie sowie Messtechnik in Klimakammern bis hin zum Offshore-Betrieb oder Applikationen für Solaranlagen in der Wüste. In sauberen Fertigungsbereichen, in denen keine mechanische Beschädigung droht, lassen sich Kameras, Objektive und Beleuchtungen sicher auch ohne Schutzgehäuse einsetzen. In allen anderen Umgebungen aber können die Kameras durch Temperatur- oder Umwelteinflüsse, mechanische Belastungen und Vandalismus, Feuchtigkeit oder Strahlung zerstört werden.
Gehäuse wird zum Kühlkörper
Damit Bildverarbeitungssysteme unter nahezu beliebigen Umgebungsbedingungen einsetzbar sind, stellt das Unternehmen AutoVimation hochwertige Schutzgehäuse für Kamerasysteme und umfangreiches Zubehör her. Durch eine spezielle Heat-Guide/Quick-Lock-Kamerabefestigung dient das Gehäuse gleichzeitig als Kühlkörper, was den Kameraeinsatz bei bis zu 20 °C höheren Umgebungstemperaturen als im Datenblatt zugelassen ermöglicht. Für extreme Temperaturbereiche stehen zudem Wasserkühlsysteme und Gehäuse mit Peltier-Klimatisierung zur Verfügung. Windvorhänge und pneumatische Schutzklappen, um Schmutzablagerungen auf der Frontscheibe zu minimieren, runden das Angebot zum Schutz der Kameras ab.
Um die wertvolle Kameratechnik mit der Peripherie über Energie- und Datenleitungen zuverlässig zu verbinden, setzt AutoVimation auf Kabeleinführungen des Herstellers Pflitsch. Die Anforderungen des Gehäuseproduzenten sind hoch: So muss die hohe Dichtigkeit auch bei unterschiedlichsten Kabeln gewährleistet sein. Die Durchführungsmöglichkeit von konfektionierten Kabeln steht ebenso im Pflichtenheft wie die sichere Führung mehrerer Kabel durch eine Gehäusebohrung.
„Wir haben einige marktgängige Kabelverschraubungen getestet, aber deren Plastikeinsatz mit dünnem Dichtring bringt auf Dauer keine zuverlässige Abdichtung. Außerdem werden die Kabelmantel oft eingeschnürt, was zu langfristig Undichtigkeiten und damit zu Betriebsstörungen führt. Diese Probleme gibt es beim System von Pflitsch nicht“, so der AutoVimation-Geschäftsführer Peter Neuhaus. Ausgewählt wurde das Dicht-Programm UNI mit seinen balligen Dichteinsätzen, weil es die Pluspunkte großflächige Abdichtung, große Spannbereiche und hohe Schutzart IP 68 kombiniert. „Außerdem können wir geschlossene Dichteinsätze selbst konfektionieren und passend zu den in der Applikation verwendeten Kabeln aufbohren“, so Peter Neuhaus. Die Dichteinsätze aus TPE bieten zudem eine höhere Elastizität, auch wenn das Kabel durch Alterung schrumpft. Hier geben die dickeren Pflitsch-Dichteinsätze eine gute Sicherheitsreserve.
Mehr Hygiene – mehr Schutz
Auch beim Hygienedesign sind Pflitsch-Produkte von Vorteil: Mit Hilfe der Kabelverschraubung Blueglobe
Clean Plus kann AutoVimation zuverlässige Lösungen für den Hygienebereich realisieren, etwa für die Lebensmittel- oder Pharmaindustrie. Diese Kabelverschraubung ist entsprechend den hohen EHEDG-Hygiene-Anforderungen entwickelt und zertifiziert. Für den Verschraubungskörper wird der hochwertige Edelstahl 1.4404/AISI 316L verwendet, der auf einem Bearbeitungszentrum so gefertigt ist, dass er eine sehr glatte Oberfläche (Rauheit Ra <0,8 μm) sowie gerundete Übergänge zu den Schlüsselflächen und Konturen ohne Ecken und Kanten aufweist. Für Dichteinsätze und Dichtscheiben kommen ausschließlich Kunststoffe entsprechend der FDA 21 CFR §177.2600 zum Einsatz, die nach der EU-Verordnung 10/2011 für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind.
Die Kabelverschraubung gibt es aktuell in den Größen M8 bis M40 für Kabeldurchmesser bis 29 mm. Sie erreicht nach Herstellerangaben die hohen Schutzarten IP 68 (bis 15 bar) und IP 69K, bleiben also auch bei Hochdruckreinigung dicht. Einsetzen kann man diese Kabelverschraubungen bei Temperaturen von -40 bis 85 °C. Die Hygiene-Kabelverschraubung gibt es auch als EMV-Variante Blueglobe Tri Clean Plus mit sehr hohen Schirmdämpfungswerten.
Für sein Nautilus-Gehäuse hat AutoVimation passend zur Blueglobe-Verschraubung ein IP-68-Schutzschlauchsystem entwickelt. „Hierbei hat uns Pflitsch unterstützt und das System im Prüflabor kostenlos und erfolgreich bis 15 bar getestet. Das ist der Support, den wir von Zulieferern erwarten“, lobt Peter Neuhaus die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen. Dass man auch bei weiteren Entwicklungen kooperieren will, steht schon fest: So sucht der AutoVimation-Chef aktuell eine robuste RJ45/Flansch-Steckverbindung für den Außenbereich.