Fokus auf Industrieeinsatz In Hannover entsteht das erste 5G-Messegelände Europas

Deutsche Messe AG

Die Infrastruktur verbleibt dauerhaft in der Messehalle und wird der Deutschen Messe zur kommerziellen Nutzung überlassen.

Bild: iStock, jamesteohart
17.02.2021

Noch in diesem Jahr wird das Gelände der Deutschen Messe in Hannover auf über 1,4 Millionen m2 5G-ready. Dafür hat der Veranstalter eine Frequenzzuteilung im Bereich 3,7 bis 3,8 GHz erhalten und wird in Summe 30 Hallen und Gebäude sowie das gesamte Freigelände zu einem der größten 5G-Areale Europas ausbauen.

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Als Hannover-Messe-Aussteller baut Siemens in einer der Messehallen in Hannover eine private Netzwerk-Technik für ein 5G-Campusnetz mit Fokus auf Einsatz in der Industrie auf. Das Netz kann während laufender Messen von Ausstellern sowie außerhalb von Messezeiten von Unternehmen für Tests und Feldversuche genutzt werden.

Messegelände als Testfeld

„In der Messehalle werden mit der eigenen 5G-Netzwerkinfrastruktur Lösungen für Industrienetze präsentiert. Das Besondere an der Siemens-Infrastruktur: Sie verbleibt dauerhaft in der Messehalle und wird der Deutschen Messe zur kommerziellen Nutzung überlassen. Andere Kunden können damit ebenfalls die Siemens-Technik für ihre Produkte als Testumgebung nutzen“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe.

Das Messegelände soll damit zum Testfeld und zum Aushängeschild für den Einsatz von 5G in der Industrie werden. Solche privaten 5G-Netze zu betreiben, ermöglicht es Unternehmen, diese spezifisch auf ihre Anforderungen an Leistung, Zuverlässigkeit und Security hin anzupassen. In Deutschland profitieren Unternehmen zudem davon, dass sie private 5G-Frequenzen exklusiv an ihren Standorten nutzen können.

Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands von Siemens und CEO Digital Industries, kommentiert: „Neue Netzwerktechnologien sind seit jeher ein wichtiger Treiber für Innovationen. Das gilt auch für 5G. Durch den Einsatz privater 5G-Netze, etwa an Produktionsstandorten, können Unternehmen die Vorteile dieser Schlüsseltechnologie voll ausschöpfen. Das ebnet den Weg für richtungsweisende Anwendungen, etwa mobile Roboter in der Fertigung, autonome Fahrzeuge in der Logistik oder Augmented-Reality-Applikationen für Servicetechniker. Zugleich bietet sich insbesondere Deutschland – mit dem privaten Spektrum im 3,7 bis 3,8 und 26-Ghz-Band – und Europa die Chance, eine weltweite Führungsrolle beim Einsatz dieser Zukunftstechnologie zu übernehmen.“

Mehr Flexibilität durch vernetzte Areale

Erste Schritte auf dem Weg zu einem privaten industriellen 5G-Netz hat Siemens bereits in seinem Automotive Testcenter in Nürnberg vollzogen. Derzeit baut Siemens in seinen Werken in Amberg und Karlsruhe eine eigene private 5G-Infrastruktur auf. Hierfür setzt das Unternehmen ausschließlich auf seine in Eigenregie entwickelten Produkte und Lösungen.

Siemens installiert nun ein privates 5G-Netzwerk auf dem Messegelände, um die Vorteile dieser Technologie für Industrieanwender nutzbar und anschaulich zu machen. Mit den lokal verfügbaren privaten Frequenzbereichen können Unternehmen private 5G-Netze für die Vernetzung abgeschlossener Areale aufbauen und dadurch die Flexibilität in der Produktion und Logistik erheblich steigern. Dazu gehört beispielsweise der Betrieb fahrerloser, autonom agierender Transportsysteme (Automated Guided Vehicles/AGVs), wie sie etwa bei der hochflexiblen Fertigung von Automobilen oder in der Intralogistik zum Einsatz kommen.

Durch die schnelle Datenübertragung über 5G können alle Komponenten in der Produktion nahezu in Echtzeit auf Änderungen reagieren. In Verbindung mit Zukunftstechnologien wie Edge- und Cloud-Computing vereinfachen 5G-Netze die flexible Analyse großer Datenmengen, und werden damit ein Treiber für digitale Transformation der Industrie.

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