Für das Stand-alone-5G-Netz im Automotive Showroom und Testcenter von Siemens in Nürnberg stellt Siemens die realen industriellen Testbedingungen und Endgeräte wie Simatic-Steuerungen und IO-Devices bereit, Qualcomm liefert das 5G-Testnetz sowie die dazugehörigen Testgeräte. Verschiedene Technologien, beispielsweise fahrerlose Transportsysteme, können dann unter realen Bedingungen erprobt und Lösungsansätze für zukünftige Anwendungen im industriellen Umfeld erarbeitet werden.
„Hohe Datenraten, ultrazuverlässige Übertragung und ultrakurze Latenzzeiten werden eine erhebliche Effizienzsteigerung und Flexibilisierung in der industriellen Wertschöpfung ermöglichen“, beschreibt Eckard Eberle, CEO der Siemens Business Unit Process Automation, die Vorteile der 5G-Technologie. „Wir freuen uns daher sehr über die Zusammenarbeit mit Qualcomm, durch die wir die Entwicklung und technische Realisierung von privaten 5G-Netzen in der Industrie vorantreiben können.“
„Dieses Projekt erschließt uns wichtige Erkenntnisse aus der realen Welt, die beide Unternehmen in zukünftigen Anwendungen einsetzen können“, stimmt Enrico Salvatori, Senior Vice President & President von Qualcomm Europe, zu. Es sei zudem ein „wichtiger Meilenstein auf dem Weg der 5G-Technik in die Industrieautomatisierung.“
OPC UA und Profinet werden ebenfalls getestet
In Deutschland hat die Bundesnetzagentur insgesamt 100 MHz Bandbreite im Frequenzbereich zwischen 3,7 und 3,8 GHz für die lokale Nutzung in Industrieumgebungen reserviert. Unternehmen können das Spektrum für einen jährlichen Beitrag mieten und innerhalb ihrer eigenen Betriebsstätten exklusiv in einem privaten 5G-Netzwerk nutzen.
Auf dieser Basis werden in Siemens' Automotive Showroom und Testcenter in Kombination mit 5G auch Industrieprotokolle wie OPC UA und Profinet evaluiert und getestet. Übergreifendes Ziel der Tests ist es letztlich, Lösungen hervorzubringen, die mit dem zukünftigen Release 16 des 5G-Standards für die Industrie nutzbar werden.