Dr. Andreas Franz war mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten.
Wer Kühlschränke baut, muss sich mit Kühlschränken auskennen. So einfach ist es in Zeiten von intelligenten Smart-Home-Geräten nicht mehr, viel mehr ist gefordert: Mithilfe integrierter Kameras kann der moderne Kühlschrank Lebensmittel analysieren, die Online-Einkaufsliste aktualisieren oder passende Rezepte anzeigen.
Entwickler dieser smarten Geräte brauchen grundlegende Kenntnisse der Bildverarbeitung, vor allem der Sensortechnologie, und müssen sich mit Processing, Programmierung und der Anbindung von Kameratechnik an das Gesamtsystem Kühlschrank auskennen.
Sensor-Integration soll schneller werden
Die erstmalige Einbindung von Bildverarbeitung in smarte Geräte stellt oft auch erfahrene Entwicklungsteams vor Herausforderungen. Sie müssen die Produktidee und die Umsetzung auf Herz und Nieren prüfen – im Prototyp muss die Basis-Funktionalität und das Zusammenspiel aller Komponenten einwandfrei klappen.
Zunächst muss das Sofware-Engineering-Team auf die passende Hardware warten, im Anschluss können im Vision-Subsystem verschiedenste Komponenten angeschlossen und verifiziert werden. Für das elektronische Design, das Layout und die PCB-Produktion werden Zeit und Ressourcen benötigt. Gerade die Signalübertragung in Hochgeschwindigkeit und die Sensoranbindung erfordern ein tiefes Fachwissen und Erfahrung. Mangelndes Know-how der Sensorintegration kann die Time-to-Market massiv verlängern.
„Wir wollen es Entwicklern ermöglichen, Bildsensoren direkt in ihrer Applikation zu qualifizieren, sie schnell zu integrieren, damit sie sich keine Gedanken um die Basistechnologie des Vision-Subsystems machen müssen“, sagt Dr. Andreas Franz, Geschäftsführer bei Framos. Der Bildverarbeitungsspezialist hat eine eigene Produktreihe von untereinander austauschbaren Sensormodulen und Adaptern entwickelt, welche die Entwicklung von Embedded-Vision-Produkten erleichtert und enorm beschleunigt.
Auch Entwicklungsteams, die erstmals mit Bildverarbeitung arbeiten, können laut Dr. Franz den Proof of Concept und erste Prototypen mit Standardkomponenten und ohne spezielles Sensor-Fachwissen umsetzen. Der Geschäftsführer sagt, dass „vom Auspacken der vormontierten Sensormodule bis zum ersten Bild keine 30 Minuten vergehen“.
Auch für Neulinge geeignet
Dank eines flexiblen Adapterkonzepts können Sensoren und Prozessoren im Entwicklungsprozess untereinander ausgetauscht werden, um die beste Kombination in Erfahrung zu bringen. An den Schnittstellen ändert sich nichts. Die Software-Entwickler können sich auf die Hauptapplikation konzentrieren und bereits parallel und unabhängig vom Hardware-Team starten.
Das Konzept hinter den Sensormodulen beschreibt Dr. Andreas Franz wie folgt: „Mit unseren Sensormodulen müssen OEMs und Gerätehersteller nicht selbst zum Sensorexperten werden. Wir glauben, unsere Kunden sind am erfolgreichsten, wenn sie sich auf ihre Kernapplikation konzentrieren“. Etwa, richtig gute Kühlschränke zu bauen.
Für die smarten Zusatzfunktionen bietet die Embedded-Vision-Produktlinie von Framos sofort zugängliche Hardware und Treiber, um unterschiedlichste Bildsensoren mit offenen Processing-Plattformen verbinden zu können – und gibt damit auch Neulingen in der Bildverarbeitung die Chance, einen Proof of Concept und den ersten Prototyp in sehr kurzer Zeit und mit geringen Kosten auf den Weg zu bringen.