Vor zehn Jahren ersetzte die Fabrik in Slubice die traditionelle Produktion am Kölner Stammsitz ersetzt. „In Slubice haben wir die Messlatte in Sachen Qualität noch mal deutlich hochsetzen können“, so Leeser. „Wir fertigen auf einem noch höherem Niveau als früher in Köln, wo wir unsere Geber mit hochqualifizierten Technikern in einem handwerklichen Umfeld produzierten. Unter dem Strich sind wir nicht nur schneller und preiswerter, sondern auch noch besser geworden – alles im Sinne unserer Kunden.“
Erfolgsrezept: Mass Customization
Laut Fraba ist dieser Standort von A bis Z auf die kundenspezifische Fertigung von Drehgebern und Neigungssensoren der Fraba-Tochter Posital ausgelegt. Gefertigt wird hier nach einem digitalen Mass Customization-Geschäftsmodell, das auf einem modular aufgebauten Produktbaukasten und einem Online-Portal basiert – und hohe Variantenvielfalt, Losgröße 1 und kurze Lieferzeit ermöglichen.
In der auf Flexibilität ausgelegten Produktion können mehr als eine Million unterschiedliche Drehgeber und Neigungssensoren gefertigt werden, die sich über logische Verknüpfungen kundenspezifisch aus rund 3000 im System erfassten modularen Bauteilen generieren lassen. „Die durchschnittliche Auftragsgröße liegt bei 1,8 Einheiten, was zeigt, dass wir unser Mass Customization-Konzept tatsächlich voll umsetzen können“, so Leeser.
Cloud überwindet Ländergrenzen
Über die firmeneigene Cloud wird die Fertigung in Polen gesteuert, die für die Posital-Märkte Europa, Amerika und Asien produziert. Hier sind sämtliche Produkt- und Prozessdaten des Unternehmens hinterlegt. Per Cloud werden die Montage-Mitarbeiter in Slubice auf Tablets über den nächsten Auftrag informiert, den sie Schritt für Schritt abwickeln. Dabei werden sie systematisch durch Arbeitsanweisungen geführt, die sprachneutral über Videos, Piktogramme und Stücklisten erfolgen. Um eine hohe Produktqualität sicher zu stellen, sind laufende QA-Checks integriert.
Fraba will die Million knacken
„Die Entwicklung in Slubice unterstreicht die wachsende Nachfrage nach unseren individuell ausgelegten Produkten“, so Fraba-Mehrheitsgesellschafter und CEO Christian Leeser, „Während der Betrieb 2007 mit gerade mal zehn Leuten anlief, sind wir heute im Zweischicht-Betrieb mit einem Team von 130 Mitarbeitern am Start. Nachdem wir schon vor einiger Zeit unseren 500.000-ten Drehgeber hier produziert haben, peilen wir angesichts des Wachstums der letzten Monate schon bald das Knacken der 1 Million-Marke an.”