„25 Prozent Umsatzwachstum im zweiten Jahr der Coronakrise mit all ihren Herausforderungen sind ein bemerkenswertes Ergebnis, das wir zu Jahresbeginn so noch nicht erwartet haben“, betont Chief Financial Officer Axel Börner „Wir konnten weltweit an unseren Standorten zweistellige Wachstumsraten erzielen“, ergänzt Jürgen Schäfer, Chief Sales Officer des Anbieters von Verbindungs- und Automatisierungstechnik.
Umsatz und Personal
Die Umsatzverteilung nach Landesmärkten blieb bei Wago im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Während Deutschland mit einem Umsatzanteil von rund 27 Prozent traditionell den wichtigsten Markt für Wago darstellt, erreicht das übrige Europa 44 Prozent; ROW (Rest of World) liegt bei knapp 29 Prozent.
„Umsichtige Planung und Bestandsreserven haben uns die Herausforderungen in Bezug auf die Lieferkette meistern lassen. Gemeinsam mit der sehr guten Auftragslage hat das einen großen Teil zu diesem Wachstum beigetragen, das ohne die angespannte Materialsituation sicherlich noch deutlich höher ausgefallen wäre“, ist sich Axel Börner sicher. „Aber in erster Linie haben wir die Umsatzmilliarde dem großen Engagement unserer Belegschaft zu verdanken.“
Durch ihre zukunftsfähigen IT-Infrastruktur konnten weite Teile der Wago-Belegschaft in der Pandemie mobil arbeiten. „Ein Erfolgsmodell, das wir definitiv fortsetzen werden“, erklärt CEO Dr. Heiner Lang. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und hohen Personalbedarfs des Unternehmens – allein 2022 sind rund 350 Stellen zu besetzen – bietet das auch neue Möglichkeiten im Recruiting neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
„Wir erweitern unseren Radius und können heute gezielt Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Deutschland ansprechen und individuelle Arbeitsmodelle anbieten“ so Dr. Heiner Lang. Die Zahl der Mitarbeiter ist mit rund 8.600 leicht gestiegen, davon sind ca. 4.000 in Deutschland beschäftigt. Zum Stichtag 31.12.2021 waren 232 Auszubildende und duale Studierende in Minden und 41 in Sondershausen beschäftigt.
Rekordinvest von 150 Millionen Euro geplant
Die Wago-Gruppe ist international aufgestellt, legt ihren Investitionsfokus aber weiterhin auf ihren deutschen Stammsitz in Minden/Westfalen und das Produktions- und Logistikzentrum in Sondershausen/Thüringen. Insgesamt wurden 70 Millionen Euro in 2021 investiert – in 2022 ist eine Rekordsumme von über 150 Millionen Euro geplant.
Nachwuchsförderung spielt dabei eine wichtige Rolle. Für rund sechs Millionen Euro entsteht in Minden ein neues Ausbildungszentrum, das im Juni dieses Jahres fertiggestellt werden soll. Auf insgesamt 3.500 m2 Fläche finden technische und kaufmännische Auszubildende und duale Studierende eine gemeinsame Lern- und Aufenthaltsumgebung. Zur barrierefreien Ausstattung gehören drei Labore, eine eigene Mensa und Mediathek, ein IT-Schulungsraum und acht Besprechungsräume. Am Stammsitz werden außerdem die Bereiche Spritzerei und Werkzeugbau erweitert.
Größtes Investitionsprojekt für die kommenden Jahre ist der Bau eines neuen Logistikzentrums in Sondershausen, Thüringen. Wago investiert 40 Millionen Euro in ein modernes Hochregallager – ein klares Bekenntnis zum Standort. Der Baubeginn ist für Herbst 2022 geplant, die Inbetriebnahme soll circa zwei Jahre später erfolgen.
Auf einer Fläche von 11.000 m2 entsteht ein modernes Hochregallager mit neuesten Technologien, einem hochautomatisierten Kommissionier- und Lagerbereich und Büroflächen für den Standort. „Der Fokus des Neubaus liegt auf einer zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung der Logistik – auch, um den Standort zukunftsfähig zu entwickeln und nachhaltig zu sichern“, so Axel Börner. Darüber hinaus spielen Energieeffizienz und Ressourcenschonung eine wichtige Rolle. Aspekte wie nachhaltige Bau- und Dämmstoffe sowie eine effiziente Energieversorgung sind in die Planung integriert.
„Nachhaltigkeit steht bei all unseren Bauprojekten im Mittelpunkt“, erklärt Axel Börner. „Hier geht es um gezielte Investments, um nicht nur den Herausforderungen der Energiewende zu begegnen, sondern vielmehr einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.“
Verbindungs- und Automatisierungstechnik
„Wago kann am Markt mit dem größten Klemmenportfolio mit Hebel als Betätigungselement punkten“, weiß Jürgen Schäfer. Das Angebot reicht von Installationsklemmen für die Bauwirtschaft bis hin zu universellen Lösungen für Service und Instandhaltung mit Reihenklemmen, Leiterplattenklemmen und Steckverbindern.
„Hier können wir mit einfacher, sicherer, intuitiver und schneller Bedienbarkeit für echten Kundenmehrwert sorgen.“ Auch das Reihenklemmenportfolio punktet mit einer großen Auswahl und individuellen Kombinationsmöglichkeiten. Wago bietet Reihenklemmen mit Betätigungsöffnung, mit Drücker und mit Hebel an, die bei gleichem Zubehör und gleichen Beschriftungselementen sogar miteinander auf der Tragschiene kombiniert werden können.
„Die neuen kommunikationsfähigen Netzgeräte, die einfach in die Automatisierungsinfrastruktur einzubinden sind und das zunehmend wichtige Monitoring als zusätzliches Feature bieten, sind überproportional stark gewachsen“, freut sich Jürgen Schäfer. Die neuen Compact Controller, das Wago-I/O System-Field, das IP67-Portfolio für die Feldebene und die neuen Wago-Edge-Controller und Computer für Industrie-4.0-Anwendungen sind Highlights in Wagos Automatisierungsportfolios, die 2021 sehr positiv angenommen wurden.
Ausblick
„Unser Erfolg im vergangenen Jahr ist auch auf unsere konsequente Kundenorientierung zurückzuführen, die für uns weiterhin oberste Priorität hat. Unsere Produkte haben eine große Fangemeinschaft, die wir durch Co-Creation-Ansätze stärker in die Entwicklung einbinden und deren Anforderungen wir durch neue digitale Angebote noch besser begegnen möchten“, zieht Dr. Heiner Lang ein Fazit des vergangenen Jahre.
Er nimmt auch zur aktuellen Situation Stellung: „Wir verfolgen angespannt die Lage in der Ukraine und sind betroffen und tief besorgt um die Sicherheit der dort lebenden Menschen. Wir verurteilen die kriegerischen Handlungen und folgen den Sanktionen und Maßnahmen der deutschen Bundesregierung und europäischen Union. Der anhaltende Konflikt hat aktuell geringe Auswirkungen auf unsere Lieferkette, aber wir spüren als Folge erhebliche Kostenerhöhungen im Bereich von Rohstoffen, Energie und Transport.“