Umfrage in der DACH-Region Jeder Zweite attestiert seiner Firma KI-Nachholbedarf

Mehr als jeder zweite Befragte hält die eigene Organisation im Wettbewerbsvergleich beim Thema Künstlicher Intelligenz für mittelmäßig oder sogar schlecht aufgestellt.

Bild: iStock, Thitichaya Yajampa
21.05.2021

Viele Verantwortliche sind von den KI-Fähigkeiten der eigenen Firma nicht überzeugt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage mit fast 1.000 Teilnehmern in der DACH-Region.

Der Einsatz neuer Technologien, allen voran Künstlicher Intelligenz, gehört für Unternehmen zu der wesentlichen Herausforderung, die sie in den nächsten drei Jahren angehen wollen. Mehr als jeder zweite Befragte der neuesten Adesso-Studie „Zum Status von KI in DACH – Pläne, Prognosen, Projekte“ hält jedoch die eigene Organisation im Wettbewerbsvergleich für mittelmäßig oder sogar schlecht aufgestellt.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Immerhin 38 Prozent führen Widerstände gegen KI im eigenen Unternehmen an, und 52 Prozent sind überzeugt, dass gesetzliche Rahmenbedingungen den gewinnbringenden Einsatz verhindern.

Investionen geplant

Die Mehrheit der Unternehmen schöpft die Potenziale von KI bislang nicht aus, aber viele wollen jetzt in neue Mitarbeitende, Weiterbildung oder externe Berater investieren, um sich Know-how an Bord zu holen. Gerade das Gewinnen qualifizierter Kräfte wird jedoch angesichts des Fachkräftemangels zu einer herausfordernden Aufgabe.

Entsprechend ist das Topmanagement gefragt. Und das wird seiner Vorbildfunktion gerecht, indem es sich hinter KI-Themen stellt und sie vorantreibt (66 Prozent). Die Gründe für die Anstrengungen der Unternehmen liegen auf der Hand: 81 Prozent sind davon überzeugt, dass ein Investment mittelfristig für Wettbewerbsvorteile sorgt und einen großen Einfluss auf das eigene Geschäftsmodell hat. 72 Prozent halten KI unverzichtbar für Produktinnovationen.

Anteile der KI-Projekte

Der Anteil der Unternehmen, die KI-Projekte bereits umgesetzt haben, hält sich quer durch alle abgefragten Einsatzszenarien in Grenzen. Am weitesten verbreitet sind Anwendungen, die auf dem Erkennen und Verstehen natürlicher Sprache basieren: 22 Prozent nutzen KI bereits dafür, 28 Prozent planen es.

Dahinter folgen KI für Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) mit 20 Prozent, Fraud Detection (Betrugsprävention) mit 18 Prozent und Churn Prediction (Kündigungswahrscheinlichkeit von Kunden) mit 16 Prozent.

Beim Blick auf einzelne Branchen offenbaren sich indes große Unterschiede: So schätzen 60 Prozent der Befragten aus dem Finanzwesen und 54 Prozent in der Automobilbranche die eigene KI-Aufstellung im Vergleich zum Wettbewerb gut oder besser ein.

In der Energiewirtschaft und im Gesundheitswesen sind es dagegen nur 33 Prozent beziehungsweise 39 Prozent. Gleichwohl wissen – branchenübergreifend – 84 Prozent der Unternehmensverantwortlichen, dass KI auf immer mehr Themengebieten den Wettbewerb zwischen Unternehmen entscheiden wird.

Grundlagen für zukünftigen Erfolg

„Es ist eine spannende Phase für Unternehmen: Quer durch alle Branchen und Aufgabenbereiche investieren sie grundlegend in KI-Technologien, -Prozesse und -Fachwissen“, erklärt Prof. Dr. Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender der Adesso SE. „Unsere Studie zeigt: Damit schaffen sie jetzt die Grundlagen, die den zukünftigen Erfolg sichern. Und bei diesem Erfolg wird KI eine wichtige Rolle spielen – auch wenn der Einsatz heute noch in den Anfängen steckt.“

Adesso hat gemeinsam mit der Kölner Marktforschungsagentur heute & morgen im Zeitraum von Januar bis Februar 2021 eine Umfrage zum Thema KI durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 956 Unternehmensentscheider sowie 1.000 Verbraucherinnen und Verbraucher unterschiedlichster Branchen und Altersgruppen in der DACH-Region befragt.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel